Die Teufelskicker - Der Super-Coach - Die Teufelskicker: 13
auch mal ’ne neue Maßnahme«, stichelt Moritz an seine Adresse. »Du probierst doch gerne was Neues aus.«
»Tut mir leid, Mann!«, murmelt Niko kleinlaut. Ob ihm während des Spiels erste Zweifel am neuen Trainer gekommen sind? Er sieht jedenfalls ehrlich zerknirscht aus.
»Schuld ist nur dieser Schütte!«, schnaubt Alex grimmig. »Der hat doch die ganze Mannschaft durcheinandergebracht. Taktische Variante, nennt er das. So ein Komiker!«
In diesem Augenblick scheppert die Tür zum zweiten Mal ins Schloss. Erschrocken fahren alle herum.
»Keine Panik, ich bin’s nur«, beruhigt Rebekka die Gemüter. »Wenn du mit Komiker Herrn Schütte meinst − der hat jetzt sowieso keine Zeit für euch. Gerade ist Hermann angekommen und hat ihn zu einem Pausenkaffee eingeladen.«
»Pah, der soll ruhig bleiben, wo der Pfeffer wächst«, schnaubt Alex. »Olli im Mittelfeld! Nichts gegen dich, Mann. Aber das ist nicht gerade deine Stärke.«
»Meine auch nicht«, merkt Hendrik selbstkritisch an.
»Zum Glück bin ich als Abwehrchef ja die Idealbesetzung«, spottet Moritz.
»Am besten bleiben wir in der zweiten Halbzeit gleich in der Kabine«, schlägt Mehmet vor.
»Warum spielt ihr nicht einfach so wie immer, jeder auf seiner angestammten Position?«, will Rebekka wissen.
»Weil der Trainer die Mannschaft aufstellt«, erklärt Niko. »Der bestimmt leider, ob und wo jeder spielt, auch wenn er null Ahnung hat.«
Erleichtert lächelt Moritz ihm zu. Eine Weile hat Niko sich von dem Spinner einwickeln lassen! Aber jetzt blickt er wieder voll durch. Wenigstens etwas.
Rebekka zuckt die Schultern. »Der Schütte kriegt das doch gar nicht mit«, behauptet sie.
»Wie, der kriegt das nicht mit?«
»Der merkt doch, ob einer vorne oder hinten oder in der Mitte spielt!«
»Schütte nicht«, beharrt Rebekka. »Der schaut ja kaum mal hin. Norbert schaut immer, jede Sekunde. Aber der Neue quasselt pausenlos mit irgendwelchen Leuten. Geschäfte, Versicherungen, so ein Zeug. Ich glaube, der ist nur deswegen hier.«
»Dann stellen wir sofort um!«, fordert Mehmet.
Alex pflichtet ihm bei: »Wir sind schon viel zu lange nach Schüttes Pfeife über den Platz getorkelt.«
»Was will er denn dagegen machen?«, überlegt Moritz. »Aufs Feld rennen und jeden festbinden? Was meinst du?« Erwartungsvoll schaut er Niko an.
Niko denkt kurz nach, dann entscheidet er: »Ab jetzt spielen wir mit Norberts Aufstellung. Wir werden es den Steinrothern zeigen. Und diesem Schütte auch.«
»Falls er doch mal hinschaut«, setzt Alex hinzu.
»Es gibt da aber noch ein Problem«, sagt Mehmet. »Der Trainer füllt den Spielbericht aus. Und darin steht, dass Catrina auf der Bank sitzt. Wie kriegen wir sie wieder auf den Platz?«
Hendrik räuspert sich. »Da hätte ich vielleicht eine Idee«, meint er und fängt unvermittelt an zu hinken.
Draußen unterhält Herr Schütte sich noch immer angeregt. Doch als er bemerkt, dass die Spieler aus der Kabine kommen, bricht er das Gespräch ab und eilt zu seiner Mannschaft.
»Indiskutable Leistung!«, so fährt er Moritz an. Für ihn scheint der Schuldige für die miserable erste Halbzeit bereits festzustehen. »Da stelle ich ja noch lieber ein Mädchen auf.«
Mit diesen Worten gibt er Catrina ein Zeichen.
»Entschuldigung!« Mit schmerzverzerrtem Gesicht macht Hendrik auf sich aufmerksam. »Ich habe mir den Fuß verstaucht. Ich kann nicht mehr auftreten.«
Diese Nachricht überrumpelt den Trainer. Angestrengt überlegt er, wie er seine Auswechselpläne dennoch umsetzen kann, da bittet der Schiedsrichter aufs Feld.
»Dann musst du eben weiterspielen«, raunzt er Moritz an. »Aber wehe, wenn du uns noch mal so blamierst!«
»Danke!«, flüstert Moritz Hendrik zu. »Und gute Besserung für deinen Fuß.«
Hendrik grinst. »Denk dran, was der Trainer gesagt hat! Blamiert uns nicht!«
Bestimmt nicht. Blau-Gelb hat gerade zur alten Stärke zurückgefunden.
Steinroth ahnt davon zunächst nichts. Berauscht vom eigenen Erfolg stürmen sie im Hurra-Stil weiter. Doch mit seinem altbewährten Abwehrverband steht Blau-Gelb wieder bombensicher und lässt keinen ernst zu nehmenden Torschuss mehr zu. Ein gefährlicher Konter, bei dem Niko den Kasten nur um Millimeter verfehlt, zeigt den Steinrothern, dass jetzt ein anderer Wind weht. Sie bremsen ihren Vorwärtsdrang und schieben sich die Bälle nur noch rund um den Mittelkreis herum zu.
Zeitspielerei, die Moritz und Co nicht schmecken kann. Also dazwischen!
Eine
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