Die Teufelskicker - Der Super-Coach - Die Teufelskicker: 13
Vorgänger. Das bedeutet doch wohl, dass er der Nachfolger ist, und sicher nicht nur für sechs Wochen.«
Verdammt, da könnte wirklich was dran sein!
Und noch etwas Verdächtiges fällt Moritz plötzlich wieder ein: »Der feine Herr Schütte macht Pläne bis zur Winterpause und für die Rückrunde.«
»Mal den Teufel nicht an die Wand!«, sagt Catrina erschrocken.
»Mal den Schütte nicht an die Wand, meinst du wohl«, verbessert Alex.
»O Mann, da läuft ein ganz krummes Ding«, stöhnt Niko. »Und niemand sagt uns die Wahrheit.«
»Doch!«, überlegt Mehmet. »Nämlich Norbert.«
Das stimmt. Norbert hat seine Mannschaft noch nie belogen.
»Wir müssen ihn besuchen!«, verlangt Moritz.
»Genau!« Catrina nickt. »Das hätten wir schon längst tun sollen«, sagt sie.
Alle gegen einen
S chon am nächsten Tag steigt eine Abordnung von Blau-Gelb an der Haltestelle Lucas-Krankenhaus aus dem Stadtbus. Auch Enes ist diesmal wieder mit von der Partie. Am Informationsschalter in der Eingangshalle erkundigt sich Rebekka nach der Zimmernummer. Dann fahren die Besucher mit dem Aufzug in den vierten Stock.
Catrina will anklopfen, doch da hat Enes die Tür schon aufgerissen. Erschrocken weicht er zurück. Das Einzige, was die Kinder zunächst sehen, ist ein riesiges Gipsbein. Gehalten von einem Gestell ragt es aus dem Bett. Sind sie hier überhaupt richtig?
Doch da kommt eine vertraute Stimme aus den Kissen: »Das ist ja mal eine Überraschung! Herein mit euch!«
Das Gipsbein gehört wirklich zu Norbert.
»Das kannst du doch nicht machen!«, tadelt Catrina statt einer Begrüßung. »Fällst einfach von der Leiter, und wir müssen allein zurechtkommen.«
»Aber ihr seid doch nicht allein«, widerspricht Norbert. »Wie ich höre, kümmert sich Herr Schütte um euch.«
Die Erwähnung des ungeliebten Trainers löst sofort einen Proteststurm aus.
»Hör bloß auf mit dem!«
»Das ist der letzte Heini!«
»Der hinterletzte!«
»Wenn ich den noch lange ertragen muss, wechsle ich zum Ballett«, kündigt Mehmet an.
Der Keeper in einem Rüschenröckchen? Unter normalen Umständen ein Brüller. Aber heute ist niemandem zum Lachen zumute.
»Norbert, der Typ ist wirklich so gemein«, klagt Enes.
»Aber Herr Schütte hat einen Trainerschein«, gibt Norbert zu bedenken.
Niko zuckt mit den Schultern. »Na und? Den hat doch jeder.«
»Eben nicht! Ich zum Beispiel habe keinen!«
»Wie? Du hast keinen?«
»Aber du bist doch unser Trainer!«
Norbert seufzt. »Im Jugendfußball hat kaum jemand einen Trainerschein. Dafür muss man Kurse besuchen und Prüfungen ablegen. Wer hat schon so viel Zeit? Die Vereine sind doch froh, wenn sich überhaupt jemand findet. Einer wie Herr Schütte ist da schon ein echter Glücksfall.«
»Glücksfall?« Alex schnaubt empört. »Pechfall würde zu dem wohl besser passen.«
Norbert versucht die Gemüter zu beruhigen. »Ihr werdet euch schon an seine Art gewöhnen. Und wenn sich erst mal der Erfolg einstellt …«
»An den gewöhnen wir uns nie!«, grollt Catrina. »Selbst wenn Blau-Gelb Deutscher Meister wird!«
»Wir wollen uns auch gar nicht an den gewöhnen«, stellt Moritz klar. »Der Typ hat keine Ahnung. Was nützt da der Trainerschein?«
»Die ganzen modernen Trainingsmethoden!« Norbert seufzt. »Einer mit Schein kennt sich da einfach besser aus.«
»Spinnst du?«, fragt Mehmet grob.
Erschrocken hält er sich den Mund zu. So redet man nicht mit einem Erwachsenen, erst recht nicht mit so einem netten. Trotzdem ist seine Frage berechtigt. Was ist nur los mit Norbert?
Warum ist er so komisch drauf?
»Du bist unser Trainer und sonst niemand!«, sagt Moritz energisch.
Norbert schweigt.
»Norbert?«, forscht Catrina. »Hast du uns vielleicht etwas zu sagen?«
Norbert druckst noch ein bisschen herum, ehe er den Ball endlich auf den Punkt legt: »Dirk, der die Bambinis trainiert, also der zieht bald weg von hier. Da haben sie mich gefragt, ob ich nicht …!«
»Nein!« Der Protest kommt mehrstimmig.
»Du bist unser Trainer!«, betont Niko noch einmal.
»Und du bleibst es auch!«, pflichtet Alex bei.
Norbert sieht auf einmal richtig traurig aus. »Ich glaube nicht«, sagt er leise.
Fassungslos starren die Kinder ihn an. Es stimmt also wirklich. Ihr böser Verdacht bewahrheitet sich. Die Vereinsführung will Norbert in die Wüste schicken und einen hohlen Blender an seine Stelle setzen.
»Deshalb wollen sie uns also diese blöden Trainingsanzüge andrehen«, argwöhnt
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