Die Teufelskicker - Der Super-Coach - Die Teufelskicker: 13
für eine hohle Luftpumpe«, schimpft er unterwegs.
Stimmt, aber in einem Punkt hat die Luftpumpe vielleicht recht. Schon seit einer ganzen Woche trainiert Moritz den Okocha-Trick. Seit Papa ihm das Video mit den schönsten Kunststücken der großen Stars geschickt hat. Aber noch nicht ein einziges Mal hat er den Lupfer über den eigenen Kopf hingekriegt. Auch gerade eben ist der Ball wieder außer Kontrolle geraten. Heißt das vielleicht, dass Moritz doch das letzte Quäntchen Talent fehlt, das einen wirklich großen Star vom Durchschnittskicker unterscheidet?
»Der Idiot kann uns doch voll egal sein«, sagt Mehmet in Moritz’ trübe Gedanken hinein. »Mit dem haben wir im Leben nichts mehr zu tun.
»Hoffentlich«, murmelt Moritz. Bei dem Gedanken an die Abschiedsworte des Typen beginnt es in seinem Bauch zu grummeln.
Enes rollt Moritz den Ball vor die Füße. »Los, versuch noch mal den Okocha-Trick«, bettelt er.
»Ne danke«, murmelt Moritz. Die Lust auf Tricks ist ihm für heute gründlich vergangen.
Eine Schreckensmeldung
D ass ihr auch noch mal kommt!«, begrüßt Catrina die Freunde vorwurfsvoll. Dabei kann von einer Verspätung keine Rede sein. Zusammen mit der Abwehrchefin warten erst wenige Mannschaftskameraden vor dem Sportgelände. Das Eingangstor ist noch verschlossen. Auch vom Trainer der D-Jugend, der immer großen Wert auf Pünktlichkeit legt, ist noch nichts zu sehen.
»Wollen wir uns nicht schon mal ein bisschen warm machen?«, drängt Catrina.
»Bloß nicht!«, ächzt Mehmet. »Norbert wird uns gleich noch genug herumscheuchen.«
Typisch! Ein Trainingsweltmeister ist der Tormann nicht. Aber Hauptsache, er ist in jedem Match voll da. Nur darauf kommt es schließlich an.
Catrina ist nicht so nachsichtig. »Das Training ist super wichtig«, erklärt sie. »Damit es auch weiterhin so gut läuft wie jetzt.«
Im Moment läuft es sogar sehr gut. Blau-Gelb ist in der Erfolgsspur. Drei Siege in Folge, der wichtigste davon der Derbysieg gegen den Kreismeister der letzten Saison, den VfB. Der Lieblingsfeind aus der Südstadt führt zwar auch die aktuelle Tabelle an. Noch! Aber kampflos werden die Blau-Gelben dem VfB diesmal den Titel nicht überlassen. Moritz und seine Freunde haben mächtig aufgeholt. Ein Sieg gegen Steinroth am kommenden Samstag, und sie rücken auf Platz zwei vor. Eine prächtige Ausgangslage für die Rückrunde. Der Atem der Konkurrenz im Nacken macht die VfBer bestimmt irgendwann nervös. Zumal sie bald noch einen Dämpfer bekommen werden. Beim Turnier, das Blau-Gelb in den Herbstferien ausrichtet, soll unmissverständlich klargestellt werden, wer die Nummer eins in der Stadt ist: Blau-Gelb und sonst niemand.
Inzwischen sind auch die anderen Spieler eingetroffen. Als Letzter erscheint Niko, der Mannschaftskapitän und Mittelfeldregisseur.
»Na, zu lange Hausaufgaben gemacht?«, stichelt Catrina.
Niko tippt sich an die Stirn. »Hausaufgaben macht man grundsätzlich erst nach dem Training«, belehrt er seine Zuhörer.
»Ach ja?«, fragt Catrina spitz. »Warum denn das?«
»Weil Fußball eine sehr gefährliche Sportart ist«, erklärt Niko. »Selbst beim Training kann dir alles Mögliche passieren. Wenn du dann verletzt im Krankenhaus liegst, hast du dir die ganze Arbeit umsonst gemacht.«
Catrina verdreht die Augen. »Faulpelz!«, tadelt sie. »Du lässt die Schule mal wieder voll schleifen. Dann kriegst du Fußballverbot, und wir stehen ohne Spielmacher da. Vielleicht sollte sich Rebekka wieder mal um dich kümmern!«
Die knallharten Nachhilfestunden, mit denen die ehemalige Klassenkameradin schon einmal ein Fußballverbot abgewendet hat, sind Niko wohl noch in finsterer Erinnerung geblieben. Hastig versichert er: »Ich mache die blöden Aufgaben gleich nach dem Training. Ehrenwort.«
Catrina betrachtet ihn stirnrunzelnd. Aber ehe sie Zweifel an Nikos Versprechungen anmelden kann, kommt Herr Jahn von gegenüber und gesellt sich zu der Gruppe.
»Hallo zusammen«, grüßt er. Und mit einem Blick auf seine Uhr fügt er hinzu: »Keine Lust heute?«
»Lust schon, aber keinen Trainer«, gibt Alex Auskunft.
In der Tat ist es ungewöhnlich, dass Norbert noch immer nicht aufgetaucht ist. Ist er schon jemals zu spät gekommen? Moritz kann sich jedenfalls nicht daran erinnern.
»Ob ihm was dazwischengekommen ist?«, überlegt er.
»Dann hätte er uns längst Bescheid gesagt«, ist Niko überzeugt.
»Vielleicht hat er uns vergessen«, befürchtet Elena. Sie ist erst in
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