Die Teufelskicker - Der Super-Coach - Die Teufelskicker: 13
glaubt.
Entgeisterung bei Blau-Gelb. Selbst Niko zieht überrascht die Augenbrauen hoch. Dass Elena nicht von Anfang an spielt, ist nicht ungewöhnlich. Aber Catrina? Dafür gibt es überhaupt keinen vernünftigen Grund.
»Wir brauchen Catrina!«, platzt Mehmet heraus. »Sie hält hinten den ganzen Laden zusammen. Ohne sie …«
Schütte unterbricht ihn barsch: »Ein Mädchen in der Hintermannschaft? Das ging vielleicht bei meinem Vorgänger. Nicht bei mir! Wie soll der Gegner denn da Respekt vor uns haben?«
Respekt? Vor Catrina und ihrer robusten Spielweise hat bisher noch jeder Gegner Respekt gehabt.
»Aber keine Angst, unser Möchte-Gern-Okocha, wie heißt du doch gleich … Moritz! Also, Moritz wird hinten bleiben und uns allen beweisen, dass er mehr draufhat als brotlose Kunststücke.«
So eine Gemeinheit! Vorsorglich beißt Moritz sich auf die Lippen. Auch einen Aushilfstrainer darf man nicht beleidigen. Und für das, was Moritz auf der Zunge liegt, würde er sicher hochkant aus dem Verein fliegen.
Sichtlich zufrieden mit sich und seiner Aufstellung klatscht der Trainer in die Hände: »So, nun raus mit euch, und zeigt mal, was ihr könnt!«
Unglücklich trottet Moritz neben Catrina her. »Bist du mir böse?«, fragt er leise. »Ich meine, weil ich dir den Platz wegnehme.«
»Quatsch!«, beschwichtigt Catrina. »Du kannst doch nichts dafür. Sieh nur zu, dass du hinten dicht hältst. Ihr dürft Blau-Gelb keine Schande machen.«
Blau-Gelb nimmt Aufstellung. Eine ungewohnte Perspektive für Moritz, die anderen Feldspieler vor sich zu sehen. Am Mittelkreis sollte er jetzt stehen, zusammen mit Niko den Anstoß ausführen und dann …
Aber hätte, wenn und aber gilt jetzt nicht. Die Dinge sind, wie sie sind, und Moritz muss das Beste daraus machen, wenn er Catrina nicht enttäuschen will.
Steinroth im grauen Trikot beginnt, wie es sich für einen Außenseiter auf dem Platz des Favoriten gehört. Sie ziehen sich weit zurück, um die erwartete Offensive der Hausherren in der eigenen Hälfte abzufangen. Dumm nur, dass die Offensive ausbleibt. Hendrik und Olli sind im Mittelfeld weitgehend überfordert. So hängt Niko in der Luft und wartet vergeblich auf ein vernünftiges Zuspiel. Den einen oder anderen Ball holt er sich selber im Mittelfeld ab, doch als Alleinunterhalter verliert er ihn meistens schon wieder vor der Strafraumgrenze.
Das hirnlose Geschiebe dauert fast bis zur Mitte der ersten Halbzeit. Doch dann dämmert es den Gästen langsam, dass mit Blau-Gelb heute etwas nicht stimmt. Steinroth wird mutiger. Zunächst sind es nur ein paar zaghafte Vorstöße, doch das Spiel verlagert sich mehr und mehr. Ein Kopfball aus allernächster Nähe, bei dem Mehmet sein ganzes Können aufbieten muss, beweist, dass der Außenseiter inzwischen allen Respekt abgelegt hat.
Jetzt muss schleunigst etwas geschehen! Moritz selbst muss die Fäden in die Hand nehmen und das Spiel von hinten heraus ankurbeln. Also los!
»Raus!«, fordert er und geht mit gutem Beispiel voran. Marschiert, marschiert bis zur Mittellinie, schaut, peilt Olli an. Die gegnerische Hintermannschaft mit dem öffnenden Pass aushebeln! Jetzt ist der richtige Augenblick dafür. Blitzschnell spielt Moritz ab.
Doch Olli pennt mal wieder! Steinroth dagegen hellwach leitet augenblicklich den Konter ein. Ein dreiköpfiges Überfallkommando hat mit der entblößten Abwehr leichtes Spiel. Mehmet stürzt aus seinem Kasten, dem Ballführenden entgegen. Doch der legt quer, und die Kugel zappelt im Netz.
Öffnender Pass? Das ist voll ins Auge gegangen. Offen war nur Blau-Gelb. Offen wie ein Scheunentor.
Hendriks Abspielfehler am eigenen Sechzehner bringt die Gäste erneut in aussichtsreiche Position. Schon dringt ein grauer Stürmer in den Strafraum. Moritz stellt ihm die Schussbahn zu. Der Graue zieht trotzdem ab. Mehmet fliegt ins lange Eck. Der Ball nimmt einen anderen Weg. Abgefälscht von Moritz’ Kopf schlägt er im kurzen Eck ein.
»Kann jedem passieren«, versucht Alex zu trösten. Kurz darauf braucht er selber Trost. Mit einem kläglichen Luftloch bereitet er das dritte Tor für Steinroth eigenfüßig vor. Endlich hat der Schiedsrichter ein Einsehen und bittet zur Pause.
Jetzt geht’s los!
D as gibt’s doch nicht!« Mehmet knallt die Kabinentür zu, ehe er selber explodiert. »So eine Grütze haben wir noch nie zusammengegurkt.«
»Wie ein Hühnerhaufen!«, stimmt Niko zu. »Fehlt nur noch, dass wir anfangen zu gackern.«
»Das wäre
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