Die Teufelskicker - Der Super-Coach - Die Teufelskicker: 13
nicht mal der Gegner auf der Rechnung hat. Nee danke, da macht Moritz es doch lieber allein. Schnippelt den Ball vorbei an Freund und Feind.
Leider nicht an jedem Feind. Irgendwie kriegt der lange Vierer seine Rübe noch hinter das Leder, köpft es raus, und plötzlich sind gleich drei Tiefenbrücker unterwegs. Ein Überfallkommando, das in der verwaisten Hälfte von Blau-Gelb auf keinerlei Widerstand trifft. Mehmet kommt raus, will den Ballführenden stellen. Doch der legt quer, und unter dem hämischen Jubel des VfB-Anhangs erzielt Tiefenbrück den Ausgleich.
Unentschieden gegen einen so schwachen Gegner! Der Verlust von zwei sicher geglaubten Punkten schmerzt besonders, da der VfB sein erstes Spiel ohne Probleme nach Hause schaukelt. Aber noch ist nichts verloren. Jetzt erst mal Neunhain wegputzen!
»Moritz!«, ruft Schütte beim Auflaufen. »Nicht noch mal solche Mätzchen, hörst du?«
Was meint er damit? Egal! Bloß keinen Kopf machen!
Aber so einfach ist das nicht! Bis auf den Platz kann Moritz spüren, dass sein Trainer nur auf einen Fehler von ihm wartet. Also besser vorsichtig sein!
Doch das passt nicht zu Moritz’ Spiel, und er kommt ins Grübeln. Eine Methode, die bei Mathearbeiten manchmal Erfolg verspricht. Beim Fußball dagegen ist es genau das Falsche. Moritz verkrampft mehr und mehr. Auch bei den anderen läuft es nicht rund. Die Flügel mit Bremser Olli und Zauderer Hendrik lahmen. Alex scheint sich nicht recht entscheiden zu können, ob er den Manndecker geben oder das Offensivspiel ankurbeln soll. So gelingt ihm keins von beiden richtig. Zu allem Überfluss stolpert die Schüttesche Geheimwaffe ohne Bindung zur Mannschaft verloren im Strafraum herum.
Nach einer kurzen Phase des Abtastens nutzt Neunhain die Verunsicherung des Gegners zu eigenen gefährlichen Vorstößen. Für ihren Führungstreffer benötigen sie noch ein Missverständnis zwischen Robin und Moritz. Doch schon das nächste Tor spielen sie mit einer schönen Kombination selber heraus. Blau-Gelb, nun gezwungen aufzumachen, muss in der Schlussphase den endgültigen K.O.-Schlag hinnehmen. Wie geprügelte Hunde schleichen Moritz und seine Freunde vom Platz. Schütte erwartet sie schon.
»Du …«, er zeigt unmissverständlich auf Moritz, »du bleibst im nächsten Spiel draußen.«
Als Schütte außer Hörweite ist, flüstert Hendrik: »Soll ich vielleicht noch mal …?« Zur Verdeutlichung seiner Absichten zieht er sein Bein nach.
Aber Hendrik ist nicht schuld an der Niederlage. Moritz’ eigene Leistung war unterirdisch. »Lass mal!«, seufzt er. »Ich glaube, ich habe das Fußballspielen verlernt.«
Vor dem letzten Gruppenspiel hat Blau-Gelb eine längere Pause. Die Gelegenheit sich über das bescheidene Abschneiden mit Würstchen und Limo hinwegzutrösten.
Derart gestärkt kehrt Nikos Optimismus zurück. »Wir wollten es eben ein bisschen spannend machen«, behauptet er. »Aber ins Halbfinale kommen wir trotzdem. Zweiter werden wir nämlich auf jeden Fall.«
Tatsächlich liegt der zweite Platz noch in Reichweite. Der VfB hat leider beide Spiele gewonnen und ist mit sechs Punkten enteilt. Doch dahinter Tiefenbrück mit vier Punkten und einem miserablen Torverhältnis, weil der VfB ihnen eine Klatsche verpasst hat. Mit einem Sieg über den VfB könnte Blau-Gelb also locker vorbeiziehen. Darüber hinaus würde ein solcher Sieg jeden Blau-Gelben mit dem bisherigen Turnierverlauf versöhnen.
Aber ist das heute überhaupt noch möglich? Zwei Wirkungstreffer hat Blau-Gelb bereits kassiert. Vermag die Mannschaft den Schalter noch umzulegen? Moritz kann dabei jedenfalls nicht helfen, da er sich während des Spiels die Füße an der Außenlinie platt stehen darf.
Niko reißt Moritz aus seinen Gedanken. »Was ist denn da los?«, fragt er und zeigt auf eine Gruppe in reger Unterhaltung. Herr Ellenberg, der Vorsitzende vom VfB, noch ein paar andere VfBer und mittendrin Schütte.
»Was hat der denn mit denen zu reden?«, fragt Moritz misstrauisch.
»Vielleicht will der ihnen auch Anzüge verticken.« Alex grinst schadenfroh. »Da kommt er aber zu spät, weil die schon längst welche haben. Pech!«
Anpfiff zum entscheidenden Gruppenspiel.
»Das schaffen wir doch noch, oder?« Elena, die Moritz’ Schicksal als Zuschauer teilt, knabbert nervös an ihren Fingernägeln herum.
»Hhm, bestimmt«, murmelt Moritz. Überzeugt ist er davon keineswegs, und schon die ersten Spielminuten zeigen, dass er mit seinen Befürchtungen recht
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