Die Teufelskicker - Der Super-Coach - Die Teufelskicker: 13
wiederholt er seine Frage: »Reden Sie da gerade von Ihrem Trainerschein?«
»Was geht Sie das überhaupt an?«, erwidert Schütte giftig.
»Eine ganze Menge! Ich fühle mich nämlich für diese Kinder hier verantwortlich. Deshalb habe ich beim Fußballverband ein paar Erkundigungen eingeholt. Das war ganz interessant. Zum Beispiel Ihr Trainerschein, auf den Sie sich so viel einbilden! Seit geraumer Zeit ist er abgelaufen.«
»Weil ich einfach noch keine Zeit hatte, ihn verlängern zu lassen«, wirft Schütte schnippisch ein. »Das ist eine reine Formalität.«
»Wohl kaum. Was man so hört, stammen Ihre Trainingsmethoden ja noch aus dem Neandertal.«
»Verleumdung!«, zetert Schütte. »Und ich weiß auch, aus welcher Ecke das kommt.« Böse funkelt er Moritz an.
Herr Konrad fährt unbeirrt fort: »Beim Fußballverband ist man auch nicht begeistert, dass Sie Ihre Tätigkeit als Betreuer mit Geschäftlichem vermischen.«
Schütte läuft tomatenrot an. Über seiner Schläfe klopft wie das Zählwerk eines Zeitzünders eine Zornesader. »Was wollen Sie damit sagen?«, zischt er.
»Dass Sie sich bei Vereinen einschleichen, um die Artikel Ihres Online-Handels an den Mann zu bringen. Übrigens Artikel von mangelhafter Qualität, wie unter anderem der SV Lichtenberg beklagt.«
Mit wachsendem Entsetzen hat der Jugendleiter von Blau-Gelb die Auseinandersetzung verfolgt. Nun hält es ihn nicht mehr. »Herr Schütte, was hat das alles zu bedeuten?«
Der lautstarke Wortwechsel hat zahlreiche Neugierige angelockt. Gespannt richten sich nun alle Blicke auf den entlarvten Trainer.
Gehetzt schaut er sich um. Aber die blau-gelbe Falle ist zugeschnappt und Schütte steht im Abseits. Da kräuselt er spöttisch die Lippen. »Werdet doch glücklich mit eurem popligen Provinzverein!« Mit diesem unfreundlichen Abschiedsgruß bahnt er sich einen Weg durch die Menge und steuert mit hastigen Schritten den Ausgang an.
Ungläubig starrt Moritz ihm nach. Mit einem Knuff von Rippenbruchqualität holt Niko ihn in die Wirklichkeit zurück. »Pennst du, oder was?«
»Ist er wirklich weg?«, erkundigt Moritz sich sicherheitshalber.
»Aber hallo!«
Puh! Erleichtert klatscht Moritz mit seinen Freunden ab.
Bekümmert wendet Hermann sich an die Mannschaft. »Es tut mir so leid, Kinder. Ich hätte schon viel eher …«
Eine Lautsprecheransage lässt ihn verstummen. »Zum ersten Platzierungsspiel machen sich bitte bereit die Sportfreunde Blau-Gelb und der SV Densberg.«
Jawoll! Begeistert stürmen die Blau-Gelben los. Das Spiel um Platz sieben nur ein Trostpreis für Loser? So ein Quatsch! Es ist das Spiel des Jahres! Seit einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder richtiger Fußball! Moritz kann es kaum erwarten.
Nur einer scheint es nicht eilig zu haben. Mehmet. Gemächlich schlendert er heran. Typisch für diesen Faulpelz.
Aber Halt, Mehmet schlendert nicht. Er hinkt!
»Was’n los?«, erkundigt Catrina sich besorgt.
Mehmet lüftet das Bein seiner Trainingshose und präsentiert seinen Knöchel. Dort prangt ein Ei in Tintenblau. »Ein Gruß vom VfB«, presst er hervor.
»So kannst du doch nicht spielen!«, ruft Catrina erschrocken.
»Nee, bestimmt nicht.« Ächzend lässt Mehmet sich auf dem Randstreifen nieder.
Und nun? Ratlos schauen die Freunde sich an.
»Ich hätte da vielleicht eine Idee.«
Dennis! Was will der denn noch hier? Warum ist er nicht schon längst mit seinem Entdecker abgezischt?
»Eigentlich bin ich nämlich gar kein Stürmer«, merkt Dennis schüchtern an.
Wohl wahr! Das hat Moritz doch gleich gewusst.
»Das habe ich Herrn Schütte auch ein paar Mal gesagt«, fährt Dennis fort. »Aber mit dem ist nicht zu reden.«
Stimmt auch. So war Schütte. Aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, darüber rumzuheulen. Der Schiedsrichter winkt schon.
»Wir kommen gleich!«, ruft Catrina. An Dennis gewandt fragt sie: »Was willst du uns damit sagen?«
»Dass ich in unserer Schulmannschaft immer im Tor stehe.«
»Blödsinn!« Moritz tippt sich an die Stirn und erntet dafür einen strafenden Blick von Catrina.
»Er kann doch nichts dafür, dass Schütte ihn angeschleppt hat«, mahnt sie.
»Versuchen können wir’s doch«, findet Niko. »Densberg kommt sowieso nicht über die Mittellinie. Also ist es egal, ob Dennis im Kasten steht oder der Osterhase.«
»Wir wollen endlich anfangen!«, fordert der Schiedsrichter mit Nachdruck.
Da reißt Mehmet sich die Handschuhe von den Pfoten und hält sie Dennis hin.
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