Die Teufelskicker - Der Super-Coach - Die Teufelskicker: 13
Gemeinheiten.
Gespannt beobachtet Moritz den Auswahltrainer. Der hört mit gerunzelter Stirn zu. Die ganze Sache scheint ihm nicht zu schmecken. Ob er eingreift, um Blau-Gelb zu retten?
»Schütte? Schütte?« Herr Konrad kramt in seinem Gedächtnis.
O Mann, hoffentlich kennt er den Typ. Dann unternimmt er bestimmt etwas, und Schütte ist geliefert.
»Schütte?«, überlegt Herr Konrad noch einmal. »Ich glaube …« Doch dann schüttelt er den Kopf. »Ach was, da täusche ich mich sicher.«
Er wendet sich wieder an Moritz. »Du solltest dir das nicht so zu Herzen nehmen. Auch wenn du mit einem Trainer nicht klarkommst, darfst du dich trotzdem nicht hängen lassen.« Mit diesem wenig hilfreichen Ratschlag beendet Herr Konrad die Unterredung.
Ernüchtert verlassen die Freunde das Stadion. An der Bushaltestelle machen sie ihrem Ärger Luft.
»Ich habe bestimmt gedacht, der hilft uns!«
»Die Erwachsenen stecken doch alle unter einer Decke!«
»Einer tut dem anderen nicht weh!«
»Und auf den DFB ist auch kein Verlass!«
Moritz beteiligt sich nicht an dem Gemecker. Wenigstens hat Herr Konrad ihn nicht aus der Auswahl ausgeschlossen. Noch nicht! Aber wenn es so weitergeht, ist das nur noch eine Frage der Zeit. Hundertpro!
In der Zwickmühle
S amstagmorgen. Beginn der Herbstferien. Die sind mehr als verdient nach der ganzen Schufterei. Allein die Arbeiten in Englisch und Mathe, die Herr Laubmühlen unbedingt noch in die letzte Schulwoche quetschen musste!
Nun also die Aussicht auf ein paar erholsame Tage. Trotzdem lässt Moritz’ Laune zu wünschen übrig. Das heutige Turnier liegt ihm wie ein Stein im Magen. Kein Wunder, dass dort für das Frühstücksbrötchen kein Platz mehr ist. Lustlos kaut Moritz darauf herum.
Ein Turnier ist eigentlich ein Highlight im Leben eines Fußballers. Der Weg zum Erfolg viel kürzer als in der Meisterschaftsrunde. Zudem die Gelegenheit mit dem VfB die Kräfte zu messen und den Südstädtern einmal mehr das Fürchten zu lehren.
Aber mit einem Trainer namens Schütte macht das keinen Spaß. Am liebsten würde Moritz sich krankmelden. Doch die anderen im Stich lassen, das geht natürlich gar nicht.
In Zeitlupe packt er seine Trainingstasche. Schließlich steht dem Aufbruch nichts mehr im Wege. Doch der Großvater macht noch immer keine Anstalten.
»Willst du nachkommen?«, erkundigt sich Moritz.
»Ich komme gar nicht«, erklärt der Großvater, ohne die Nase aus der Zeitung zu nehmen.
»Wie – gar nicht?«
»Na ja, ich habe eben heute was Besseres vor.«
Komisch! Der Großvater versäumt sonst kein Spiel.
Als Moritz und Mehmet auf dem Sportplatz ankommen, ist dort schon mächtig Betrieb.
»Hier sind wir!« Catrina und die anderen haben ihren Lagerplatz hinter einem Tor bezogen.
»Falls ihr Rebekka vermisst«, erklärt sie zur Begrüßung. »Die hat heute angeblich was Besseres vor.«
Rebekka auch? So weit ist es schon gekommen, dass sogar die treusten Fans Blau-Gelb den Rücken kehren!
»Und wo ist Enes?«, erkundigt sich Alex.
Mehmet seufzt. »Daheim, wegen Schütte. Aber er wünscht euch Glück.«
»Glück?« Niko schüttelt den Kopf. »Wenn wir gewinnen, denkt Hermann doch erst recht, er hat den Meistertrainer verpflichtet.«
»Genau! Wir holen den Pokal, und Schütte gibt damit an.«
»Dann holen wir ihn eben nicht«, schlägt Mehmet vor. »Ich habe heute sowieso ein ganz rutschiges Gefühl in den Pfoten.«
»Spinnst du!«, protestiert Niko. »Was wird Herr Konrad davon halten, wenn du am Montag als Pannenkönig in der Zeitung stehst?«
Gerade sind die Densberger eingetroffen. Lukas, ihr Torhüter, schielt genau wie Mehmet auf einen Platz in der Auswahlmannschaft. Deshalb hat Mehmet ihn ja auch gefressen wie Schmierseife. Der Anblick des ungeliebten Konkurrenten lässt ihn sofort einlenken.
»Okay, halte ich eben wie ein Weltmeister. Aber wetten, das ist euch dann auch nicht recht.«
Genauso ist es. Sich für den Turniersieg voll reinhängen oder mit Absicht verlieren?
Egal, wie Moritz und seine Freunde sich entscheiden, es ist immer verkehrt. Eine echte Zwickmühle.
Eine Gruppe in Grün latscht vorüber. Die VfBer! Mark bleibt stehen und fragt scheinheilig:
»Na, wie geht’s denn so?«
»Könnte besser sein«, knurrt Niko. »Nämlich wenn wir euch nicht sehen müssten.«
»Verstehe!« Mark nickt bedächtig. »Weil wir euch nachher vom eigenen Platz fegen. Das ist natürlich bitter.« Hastig verdrückt er sich, ehe die Blau-Gelben ihm eine
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