Die Teufelskicker - Der Super-Coach - Die Teufelskicker: 13
wieder in Schwung bringen«, brüstet sich Schütte. »So etwas lernt man schließlich bei der Ausbildung zum Trainerschein.«
»Der Laden ist schon in Schwung«, will Catrina klarstellen. »Wir sind richtig gut dabei.«
Der Neue mustert Catrina abschätzig. »Was machst du eigentlich hier?«
»Ich … ich bin in der Abwehr.« Catrina ist sichtlich verunsichert.
Niko kommt ihr zu Hilfe. »Sie spielt sogar in der Bezirksauswahl, und später schafft sie es sicher bis in die Nationalmannschaft.«
»Ach ja?«, fragt der Trainer mit geheucheltem Interesse. »Frauenfußball. Tja, wer’s mag.« Dabei zieht er ein Gesicht, als habe er gerade in eine schleimige Schnecke gebissen.
»Aber genug geredet! Jetzt will ich endlich mal sehen, was meine Mannschaft so draufhat. Ich fürchte, bei einigen werden wir ganz klein anfangen müssen.« Der Blick, mit dem Herr Schütte Moritz streift, lässt keinen Zweifel daran, wen er für besonders minderbemittelt hält.
»Aber vielleicht gibt es hier ja doch das eine oder andere Talent«, fährt er fort. »Also macht euch schnell mal warm, damit ich euch gleich in Augenschein nehmen kann.«
In Zeitlupe trabt Moritz hinter den anderen her. Warm machen? Unnötig! Er kocht ja jetzt schon. Gleich wird er explodieren.
Elena lässt sich zurückfallen. »Wie der hier dauernd rummosert«, flüstert sie. »Ich fürchte, du hast dich doch nicht in ihm getäuscht.«
»Ich täusche mich nie«, gibt Moritz zurück. »Außer manchmal bei Erdkundeaufgaben.«
Elena kichert und sprintet wieder los. Da legt auch Moritz einen Zahn zu. Aber ehe er richtig auf Touren kommt, ist der erste Teil des Trainings bereits beendet.
»Nun bildet mal zwei Mannschaften und fangt an«, fordert der neue Trainer.
»Au ja!« Voller Tatendrang rennt Enes zur Mittellinie. Er hat sich zu früh gefreut.
»Was willst du denn hier?«, fragt Herr Schütte schroff.
»Ich … äh …, also …« Der Kleine gerät ins Stottern und bricht ab. Hilfe suchend schaut er sich nach Mehmet um. Aber auch der findet auf diese dumme Frage zunächst keine Antwort.
Was Enes hier will? Mitmachen natürlich. Er spielt zwar noch in der F-Jugend. Trotzdem hat er bisher kaum ein Training seines großen Bruders versäumt. Das ist Nachwuchsförderung, die sich auszahlt. Der Knirps kann es inzwischen locker mit manchem Älteren aufnehmen. Mit seinem Talent wird er Blau-Gelb sicher noch viel Freude machen.
»Enes darf immer bei uns mittrainieren«, versucht Catrina den Sachverhalt zu erklären.
»Bei meinem Vorgänger vielleicht!«, sagt Herr Schütte verächtlich. »Aber bei mir herrscht Disziplin.« Er macht eine Handbewegung, als sei Enes eine lästige Fliege, und fügt hinzu: »Wir sind hier schließlich nicht im Kindergarten.«
Enes reckt sich. »Ich bin schon in der Schule!«, betont er in der Absicht, das Missverständnis aufzuklären. »Nämlich in der zweiten Klasse.«
Doch diese Information macht auf Herrn Schütte keinen Eindruck. »Was du nicht sagst! Und jetzt stör uns nicht länger! Wir müssen arbeiten.«
Für einen Moment starren alle ihren neuen Trainer ungläubig an. Blau-Gelb ohne Enes, das ist doch wie Fußball ohne Spannung und Tore.
Aber es bleibt dabei: Enes ist suspendiert. Mehmet legt seinem Bruder den Arm um die Schulter und führt ihn vom Feld. Am Rand bleibt er stehen und versucht den Kleinen zu trösten.
»He!«, ruft Schütte ihm zu. »Bist du Fußballer oder Babysitter?«
Da macht Enes sich los und schlurft mit hängendem Kopf davon.
So geht nur einer, dem schweres Unrecht zugefügt worden ist.
Nicht alle Stollen am Schuh
E ndlich rollt der Ball. Die Gelegenheit, sich den ganzen Frust mit ein paar herrlichen Toren vom Leib zu schießen. Die Gegner im grünen Leibchen haben Niko in ihren Reihen. Schade, denn mit dem Drahtzieher im Mittelfeld versteht Moritz sich sonst blind.
Zum Glück ist er aber mit Alex in einer Mannschaft. Der hat sich seit Anfang der Saison vom Manndecker zum Spielmacher vor der Abwehr gemausert. Moritz selber hat Alex’ Potential entdeckt und dem Trainer einen Tipp gegeben. Tatsächlich hat Norbert daraufhin die Mannschaft umgestellt und Alex mehr Verantwortung im Spielaufbau übertragen. In der neuen Rolle dreht Alex mächtig auf. Mit einem zweiten Spielmacher, der die Bälle von hinten heraus verteilt, ist Blau-Gelb jetzt viel schwerer auszurechnen, sicher auch ein Grund für die Siegesserie der letzten Wochen.
Gleich nach dem Anpfiff beweist Alex erneut seine
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