Die Teufelskicker - Der Super-Coach - Die Teufelskicker: 13
Zirkus.«
Eine knallharte Drohung. Oder? Besorgt sucht Moritz Nikos Blick. Aber der Freund weicht ihm aus. Sein Gesicht ist undurchdringlich.
Herr Schütte hat noch etwas auf Lager: »Was unsere künftigen Nationalspielerinnen angeht … also, ich will ganz ehrlich sein. Nicht dass ich etwas gegen Mädchenfußball hätte, nein! Aber mit den Jungen könnt ihr auf Dauer doch nicht mithalten. Deshalb sehe ich hier keine große Zukunft für euch. Natürlich dürft ihr bis zur Winterpause bleiben. Aber schaut euch doch unterdessen mal nach einem neuen Verein um. Mädchenmannschaften schießen ja schon wie Pilze aus dem Boden.«
Oh Mann, das gibt es doch nicht! Legt dieser Typ den beiden Spielerinnen wirklich gerade einen Vereinswechsel nahe? Der hat doch wohl nicht alle Stollen am Schuh!
Und was ist mit Niko? Er ist der Mannschaftskapitän und müsste längst mal die Zähne auseinanderkriegen? Stattdessen steht er da und guckt Löcher in die Luft, als würde ihn das alles gar nichts angehen.
»Wir sehen uns also am Samstag!« Mit diesen Worten beendet der Neue das Training. Viel früher als die Spieler es von Norbert gewöhnt sind. Gut so! Noch nie hat Moritz das Ende einer Einheit so herbeigesehnt.
Sie stehen schon draußen vor dem Vereinsgelände, als Herrn Schütte noch etwas einfällt. Er wendet sich an Niko und sagt: »Wie ich höre, ist dein Vater der Sponsor dieser Truppe.« Geschäftig reibt er sich die Hände. »Vielleicht werde ich ihm bald mal einen Besuch abstatten, um die eine oder andere Kleinigkeit zu besprechen.«
Er kramt sein Handy aus der Tasche, wählt eine Nummer und entfernt sich in angeregter Unterhaltung. Verwirrt bleiben die Freunde zurück.
»So ein Vollpfosten!« Mit diesem Urteil spricht Mehmet Moritz aus der Seele.
»Ab heute gehen die Uhren hier anders!«, wiederholt Alex die Begrüßungsworte des Trainers. »Was soll das denn heißen?«
»Dass der Typ nicht richtig tickt!«, lästert Moritz.
»Was der über Mädchenfußball denkt!« Empört schüttelt Catrina den Kopf. »Ansichten wie ein Neandertaler!«
»Der meint das nicht so!«, versucht Niko zu beschwichtigen.
»Hey, wir sollen uns sogar einen neuen Verein suchen, schon vergessen?«, entrüstet sich Elena.
»Das macht ihr natürlich nicht!«, versucht Niko zu beschwichtigen. »Wenn er euch erst mal richtig kennengelernt hat, sagt er so was nicht mehr.«
Im Haus gegenüber wird die Tür geöffnet, und Enes flitzt heraus. Vermutlich hat er am Fenster gelauert, bis sein Widersacher verschwunden ist. Ein Kakaomund und Kekskrümel in seinem Gesicht deuten darauf hin, dass Herr Jahn dem Kleinen inzwischen ein bisschen Trost gespendet hat.
Der Anblick seines Bruders ruft Mehmet die eben erlittene Ungerechtigkeit wieder ins Gedächtnis. »Der Typ ist voll mies«, grollt er. »Für den spiele ich nicht mehr. Soll er sich doch selber ins Tor stellen!«
»Du spielst nicht für irgendeinen Trainer«, weist Niko ihn zurecht. »Du spielst für Blau-Gelb!«
»Aber mit dem Schütte macht das keinen Spaß!«, erwidert Mehmet bockig.
»Trotzdem darfst du nicht aufhören!«, protestiert Enes. »Du brauchst doch Spielpraxis. Sonst nehmen die dich bei Fenerbahçe nie im Leben.«
Die Erinnerung an seinen Traum, später einmal den Kasten seines Lieblingsvereins sauber zu halten, lässt Mehmet verstummen. Finster schaut er vor sich hin.
»Klar ist bei Schütte manches anders als bei Norbert«, sagt Niko. »Wir müssen uns erst an seinen Stil gewöhnen. Aber das wird schon. Vielleicht ist es ganz gut, wenn mal ein frischer Wind weht.«
Was sind denn das für Töne? Dauernd versucht Niko ihnen den Neuen schmackhaft zu machen. Hört sich an, als sei er dieser Flachschippe wirklich auf den Leim gegangen.
Alex zuckt mit den Schultern. »Auf diesen Wind kann ich eigentlich gut verzichten«, meint er. »Aber wir müssen da wohl durch. Das sind wir Norbert schuldig. Und wenn wir die Ohren auf Durchzug stellen, dann kann der Blödmann uns gar nichts.«
»Wir sind schon mit ganz anderen fertig geworden«, wirft Olli ein.
Stimmt, Blau-Gelb hatte es schon mit vielen starken Gegnern zu tun, mit dem VfB, mit einem hinterhältigen Betrüger im Sommerturnier oder mit einer Bande jugendlicher Krimineller. Aber da war auch Niko noch mit im Boot und sie haben alle zusammengehalten.
»Elena und ich suchen uns jedenfalls keinen neuen Verein«, versichert Catrina. »Wir sind blau-gelb, nicht der.« Aufmunternd knufft sie Moritz in die Seite. »Mensch,
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