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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Fernmeldetechnikern vorbei, die neben ihrem grünen Zelt über dem Einstieg im Trottoir standen. Mary Baxter kam auf sein Haus zu. Yasnow fluchte leise und ging nach unten.
    Die Special Branch ist, wie schon der Name sagt, ein Son
    derdezernat von Scotland Yard und dient in erster Linie als ausführendes Organ der Sicherheitsbehörden. Ihre Arbeit besteht zu einem großen Teil aus dem Observieren verdächti ger Personen, und die beiden Detective-Sergeants, die in ihrem Zelt am Ebury Court Fernmeldemonteure spielten, waren schon seit einem Monat auf Pjotr Yasnow angesetzt.
      Mary Baxter läutete und drehte sich um, schaute über den kleinen Platz, während sie wartete, und gab dem einen Detecti ve-Sergeant Gelegenheit, vom Zelt aus einige ausgezeichnete Fotos zu machen.
      »Ich hab sie noch nie gesehen, und du?«
      »Die paßt gar nicht zu ihm«, sagte sein Kollege. »Sieht ja aus wie eine Oberlehrerin.«
      Die Tür wurde geöffnet, und Yasnow erschien in seinem weißen Bademantel. Mary Baxter flog ihm an den Hals und küßte ihn, und die Kamera des Sergeants klickte wieder.
      »Sehr interessant«, sagte er, als die Tür geschlossen wurde. »Er schien sich nicht gerade zu freuen. Du folgst der Dame am besten, wenn sie herauskommt. Stell fest, wer sie ist. Ich hab so ein Gefühl, daß es wichtig sein könnte.«

    Yasnow gab sich keine Mühe, seinen Zorn zu verbergen. »Ich hab dir doch gesagt, daß du mich hier auf keinen Fall besuchen sollst!« Er packte sie an den Schultern und schüttelte sie. »Willst du alles verderben?«
      »Pjotr, bitte, ich hab's doch nur gut gemeint.« In ihren Au gen standen Tränen, und der Anblick widerte ihn an, aber er versuchte, es nicht zu zeigen. Er drückte sie kurz an sich.
      »Schon gut, tut mir leid, daß ich die Nerven verloren habe, aber du mußt meine Lage verstehen.«
      »Ich weiß, Pjotr. Es tut mir schrecklich leid.« Sie öffnete ihre Handtasche. »Aber ich war sicher, das würde dich interessie
    ren. Ich dachte, du würdest es sofort sehen wollen.«
       Für die Premierministerin, streng vertraulich. Als Yasnow diese Worte gelesen hatte, zog sein Magen sich vor Aufregung zusammen, und während er weiterlas, zitterte das Papier in seiner Hand. Er wandte sich von ihr ab und ging zum Kamin. Das war mit Abstand die größte Sache, an die er jemals range kommen war. Kaum zu fassen, daß ihm diese frigide Ziege in Tweed so etwas servierte.
      Sie näherte sich ihm zögernd. »War es richtig? Kannst du es gebrauchen?«
      Er drehte sich zu ihr um und zog sie mit einem bestrickenden Lächeln an sich. »Für ein ungewöhnlich tüchtiges Mädchen einen extra langen Kuß«, sagte er und preßte seine Lippen auf ihre.
      Sie klammerte sich bebend an ihn. »Oh Pjotr, ich würde alles für dich tun. Alles.«
      Zärtlich drückte er ihren Kopf an seine Schulter und sah dabei auf die Uhr. Es würde nur eine Viertelstunde dauern, und wenn es sie glücklich machte … Er faßte sie um die Taille. »Komm nach oben, Liebling«, flüsterte er und führte sie aus dem Zimmer.

    Mary Baxter ging eine halbe Stunde später. Sie hatte sich noch nie so lebendig gefühlt. Es war, als sei etwas, das jahrelang in ihr blockiert gewesen war, unvermittelt freigesetzt worden. Sie strotzte so sehr vor Energie, daß sie einen großen Teil des Wegs zu Fuß ging, ehe sie dann die U-Bahn nahm. Sie hatte keine Ahnung, daß sie beschattet wurde.
      Yasnow verließ sein Haus eine Stunde darauf und ging eini ge Häuserblocks weit, ehe er einem Taxi winkte. Er ließ sich in der Kensington High Street absetzen und ging das letzte Stück zur Sowjetbotschaft in Kensington Palace Gardens zu Fuß. Fünf Minuten später war er allein mit Oberst Josef Goltschek,
    seinem unmittelbaren Vorgesetzten.
      Goltschek las den Bericht zweimal und nickte. »Sehr interes sant.« Er steckte sich eine amerikanische Zigarette an. »Es wird natürlich kaum den Dritten Weltkrieg verhindern oder so. Die eigentliche Bedeutung liegt wohl nicht im Inhalt des Reports, sondern in der Tatsache, daß die Baxter sich tatsäch lich Berichte beschaffen kann, die nur für die Regierungschefin bestimmt sind. Das dürfte uns ungeahnte Möglichkeiten eröff nen.«
      »Und was mache ich mit dem Report?« fragte Yasnow.
      »Schicken Sie ihn Nikolaj Romanoff in Paris. Code Drei, nur für ihn persönlich. Er wird am besten wissen, was daraus zu machen ist.«
      »Gut.« Yasnow stand auf und ging zur

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