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Die teuflischen Schwestern

Die teuflischen Schwestern

Titel: Die teuflischen Schwestern
Autoren: Robert Lory
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Ihnen, vor allem bestimmte davon. Diese Ohrringe ... hier, ich habe sogar Fotos von ihnen. Sehen Sie.«
    Das tat ich. Die Bilder zeigten fast genau die goldene Fassung in meiner Hand; fast, das bedeutet, daß sie leicht beschädigt war. Ich fragte den kleinen Mann, auf welche Weise es wohl dazu gekommen sein könne.
    »Ich kann es analysieren lassen«, sagte er.
    »Nein.« Die Polizei, davon war ich überzeugt, würde das mit den übrigen Stückchen tun. »Nach dem Aussehen – was meinen Sie?«
    »Nun, offensichtlich hat jemand die Fassung aufgebrochen, um die Perle zu entfernen. Dann, so sieht es aus, kam das Gold in ein Feuer. Dort ist eine Karbonablagerung – hier, sehen Sie’s?« Ich sah es. »Außerdem dürfte die fragliche Person eine Frau gewesen sein.«
    Ich vermochte ihm nicht zu folgen und gestand es ein.
    »Hier«, sagte er. »Dieser kleine rote Fleck. Wenn ich mich nicht sehr täusche, ist das eine Spur von Nagellack. Wahrscheinlich vom Fingernagel abgegangen, als die Frau die Perle herausbrach.«
    Nun stimmte ich ihm zu. »Sie sollten Detektiv werden«, meinte ich anerkennend.
    »Warum?« fragte er. »Zahlt es sich aus?«
    Der Blick, mit dem er meinen Anzug begutachtete, verriet mir, daß er die Antwort bereits wußte.
    Um 10.45 Uhr befand ich mich wieder in meinem Büro und griff zum Telefon. Eine der Angestellten (wie ich erhofft hatte) meldete sich nach zweimaligem Läuten. »Bei Armstead.«
    »Mrs. Armstead, bitte.«
    Mara Kents Stimme klang noch verschlafen. »Ja?«
    »Urban, Miß Kent. Was sind Ihre Pläne für den heutigen Tag?«
    »Warum fragen Sie?«
    »Begnügen Sie sich damit, daß ich frage. Also?«
    »Um fünfzehn Uhr, wenn Sie schon glauben, es unbedingt wissen zu müssen, werde ich eine Talk-Show aufnehmen, die in der kommenden Woche gesendet wird.«
    »Wie lange dauert das – die Aufnahme, meine ich?«
    »Eine Stunde. Länger nicht. Warum?«
    Ich ignorierte die Frage. »Gut. Ich möchte, daß Sie das Haus baldmöglich verlassen, und zwar, wenn möglich, ohne Kenntnis Ihres Gatten. Ich möchte, daß Sie in die Stadt fahren. Nicht mit dem Rolls Royce. Sie haben zwei andere Autos?«
    »Einen Cadillac und einen kleinen Sportwagen, ja. Ich nehme gewöhnlich den kleineren ...«
    »Schön. Tun Sie’s auch diesmal. Fahren Sie in die Stadt und suchen Sie eine gute Bibliothek auf. Was wissen Sie über afrikanische Mythologie?«
»Afrikanische Mythologie?«
    Ich wiederholte die Frage.
    »So gut wie gar nichts.«
    »Gut«, sagte ich.
    »Gut?«
    »Wählen Sie mindestens zwei Bücher über dieses Thema aus. Lesen Sie sie. Merken Sie sich die Titel. Ich werde Sie danach fragen.«
    »Urban, haben Sie den Verstand verloren? «
    » Sie verlieren Zeit«, antwortete ich. »Fahren Sie los. Die meisten Bibliotheken schließen um die Mittagszeit. Leihen Sie die Bücher aus, wenn es nicht anders geht, aber ich wünsche, daß Sie bis zur Aufnahme um fünfzehn Uhr so viel wie möglich über afrikanische Mythologie gelesen haben. Tun Sie, was ich sage. Hängen Sie auf und beeilen Sie sich. Ich erwarte einen Anruf.«
    »Ich hänge nicht auf. Ich ...«
    Also unterbrach ich die Verbindung. Fünfzehn Minuten später kam der Anruf, den ich erwartete.
    »Hier spricht Harvey Armstead.«
    »Sie sind pünktlich. Was haben Sie heute vor, Mr. Armstead? Vor allem in Bezug auf Mrs. Armstead.«
    Eine Pause. »Nun, am Nachmittag muß sie eine Aufnahme machen. So etwas wie eine Abendshow. Natürlich nimmt man dergleichen am Tage auf, müssen Sie wissen.« Ich sagte, das wäre mir schon zu Ohren gekommen. »Ja ... also, meinerseits habe ich keine bestimmten Absichten. Warum fragen Sie das?«
    »Aus dem einfachen Grund, um die Dinge etwas zu erleichtern. Mr. Armstead, ich möchte, daß Sie mich heute zu jeder vollen Stunde anrufen. So pünktlich wie möglich. Werden Sie das tun?«
    »Warum?«
    »Um mir zu sagen, was Sie machen — und mit wem.«
    »Also...«
    »Warum nicht? Ich gehe davon aus, daß Sie nichts zu verbergen haben.«
    »Aus Ihrer Art zu reden schließe ich, daß es wichtig ist. Stimmt das?«
    »Mr. Armstead, ich könnte eine Menge anderer Dinge an einem Samstag unternehmen anstatt in meinem Büro zu hocken und auf Ihre Anrufe zu warten. Ja, es ist wichtig.«
    »Für Mara – ob es für sie wichtig ist, meine ich.«
    »Sie ist die Klientin.«
    »Ja«, sagte er matt. Dann: »Ja. In Ordnung. Ich werde mein Bestes tun. Jede volle Stunde, so pünktlich wie möglich. In Ordnung.«
    Um 12.10 Uhr klingelte das Telefon
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