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Die teuflischen Schwestern

Die teuflischen Schwestern

Titel: Die teuflischen Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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voller Red Label. Die gute alte Connie, sie kennt meine Eigenheiten – und nicht nur hinsichtlich der Getränke.
    »Ich bin wirklich gekommen, um mich darüber zu unterhalten«, sagte ich.
    »Dann los«, meinte sie. Sie amüsierte sich.
    »Es geht um eine Klientin.« Ich erzählte ihr nur von der Änderung des Sexualverhaltens. Den Rest wollte ich aufsparen für den Fall, daß sie die richtigen Schlüsse zog.
    »So etwas kommt vor«, sagte sie und hob ihre hübschen Schultern (Habe ich zu erwähnen vergessen, daß ihre Schultern hübsch sind? Sie sind es.) »Das gibt es.«
    »Mehr hast du dazu nicht zu sagen?«
    »Was sonst? So etwas geschieht, Walter. Das ist alles.«
    »Mit anderen Worten, es ist ganz normal?« fragte ich.
    »Wer ist normal? Du? Ich?«
    »Damit weichst du der Problematik aus.« »Stimmt. Aber es geschieht sehr häufig. Eine neue Einstellung zum Leben kann aus sehr geringfügigen Anlässen resultieren und das Verhalten einschneidend verändern. Auch das Sexualverhalten. Vor allem das Sexualverhalten, müßte ich sagen.« Für eine Weile musterte sie mich aus ihren hübschen Augen. »Ich helfe dir nicht gerade weiter. Richtig?«
    »Ja.«
    »Du weißt mehr Tatsachen, die du mir berichten könntest, nicht wahr?«
    »Auch das.«
    »Und?«
    Nun, da hatte ich’s. Als Privatdetektiv messe ich dem Privatleben hohen Wert bei. Wann immer ich lese, daß man jemandes Büro oder Hotelzimmer abgehört hat, werde ich ziemlich ärgerlich. Das soll nicht heißen, daß ich nicht auch schon zu solchen Mitteln hätte greifen müssen, aber ... Ein aufmerksamer Zuhörer wird diesem Protokoll entnehmen, daß Walter Urban seinem Beruf nicht unter Einsatz ausgefeilter elektronischer Technik nachgeht. Ich schweife ab. Also, ich stand vor einem Dilemma. Ich konnte Connie mehr erzählen oder gehen und nichts in Erfahrung gebracht haben als die Tatsache, daß dergleichen eben geschieht. Connie half mir, das Dilemma zu lösen.
    »Wer?« fragte sie. »Deine Klientin. Offenbar ...«
    »Verwende nicht dieses Wort. Bei den meisten Leuten stört es mich nicht. Wenn du es aussprichst, klingt es so fachkundig – als würdest du meine Gedanken lesen.«
    »Das tue ich auch, wie du weißt. Alter?«
    »Keine Ahnung. Ungefähr dreißig, schätze ich.«
    »Verheiratet?«
    »Ja.«
    »Zum erstenmal.«
    »Da bin ich nicht sicher. Solche Dinge verfolge ich nicht.« »Aha! Also eine bedeutende Person! Andernfalls hättest du gesagt, du weißt es nicht. Aber aus deiner Formulierung schließe ich, daß es sich um eine Person handelt, deren Laufbahn jedermann leicht verfolgen kann. Offenbar...«
    »Vor dem Wort habe ich dich gewarnt.«
    »Ja, das ist wahr. Nun gut, wer ist es?«
    »Wer...?«
    »Natürlich, Walter. Bitte erzähle mir nichts von Diskretion und solchem Kram. Erstens handelt es sich offenbar – entschuldige – um eine Person des öffentlichen Lebens. Zweitens konsultierst du mich in meiner Eigenschaft als Psychologin, so daß ich ebenfalls der Schweigepflicht unterliege. Drittens...«
    »Drittens«, unterbrach ich, »kommst du beinahe um vor Neugier.«
    »Genau.«
    »Mara Armstead.« Ich grinste.
    Sie hob die Brauen. »Wer?«
    »Mara Kent.«
    »Ach so ... Mara Kent. Es wäre vorstellbar ...«
    Connie stellte sich etwas vor. Ich trank Scotch. »Kannst du dir auch etwas laut vorstellen?« meinte ich nach einer Weile.
    »Eine besonders gute Schauspielerin ist sie nicht«, sagte sie abschätzend.
    Ich verstand nicht, was das damit zu tun hatte, und sagte es ihr.
    »Wahrscheinlich nichts, aber wenn sich gute Schauspieler und Schauspielerinnen regelrecht in eine Rolle hineinsteigern, gibt es oft... Woran arbeitet sie gegenwärtig?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Aber es ist von grundsätzlicher Bedeutung, finde ich. Wenn du in deinem Beruf jemals erfolgreich sein willst, Walter, solltest du lernen, welche Fragen man den Leuten stellen muß.«
    Ich zog eine finstere Miene, aber sie hatte recht. Gerade bei Leuten vom Film sollte man wissen, was sie trieben. Vielleicht studierte Mara zur Zeit eine Rolle für einen Jack-the-Ripper-Streifen ein. Ich beschloß, Mara Kent bei nächster Gelegenheit nach ihrem derzeitigen Projekt zu fragen.
    »Was ist das für ein Fall, mit dem du dich beschäftigst?« erkundigte sich Connie. »Womit hat Mara Kent dich beauftragt?«
    Ich erzählte ihr alles. Den Tod des Fahrers hob ich bis zum Schluß auf und berichtete, daß ich die Leiche im Skoal-Haus besichtigt hatte.
    »Seltsamer Name für ein

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