Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
Vom Netzwerk:
befahl der KI, das Bild zu vergrößern, damit er einen genaueren Blick auf die Schäden werfen konnte, und TORR gehorchte. Die Löcher in der Außenhaut wurden zum größten Teil nicht durch den Aufprall von Asteroidensplittern verursacht, soviel stand fest. Aufschlagende Gesteinsbrocken hinterlassen für gewöhnlich keine Hitzespuren. Allerdings stammten die Krater auch nicht von Plasmageschützen, wie sie viele Militärschiffe verwendeten, denn dafür waren sie zu klein. Vermutlich rührten die Einschüsse von Impulslasern her, welche häufig von Piraten und Söldnern eingesetzt wurden, die sich keine teure Hightech-Bewaffnung leistenkonnten oder wollten.
    »Große Gleichung. Das Ding wurde ganz schön in die Mangel genommen«, kommentierte Kou'Ta den Anblick der durchlöcherten Außenhaut. »Na'haat! Seht euch die Triebwerke an. Die wurden in Stücke geschossen!«
    Ein besorgter Ausdruck schlich sich auf Fargos Gesicht. »Hoffentlich sind die Kühlaggregate im Triebwerkskern noch intakt.«
    »Waren das Piraten?«, wollte Ibana wissen.
    »Piraten. Sklavenhändler. Was auch immer. Spielt keine Rolle, wer das getan hat«, meinte Fargo mit einem kurzen Blick zu dem Arzt. »Das Einzige, was zählt, ist, dass wir dadurch leichter an den Regulator herankommen.«
    Er beugte sich erneut an der Lehne des Pilotensitzes vorbei zum Sichtfenster und betrachtete den in der Entfernung winzig erscheinenden Frachter – und bemerkte aus den Augenwinkeln Tshaskas vorwurfsvollen Blick.
    »Ihr wolltet sie ausrauben?«, fragte sie.
    »Die hätten uns diese essenzielle Triebwerkskomponente kaum freiwillig überlassen«, antwortete Kou'Ta.
    »Und nun wollt ihr das Wrack plündern und euch einfach nehmen, was ihr braucht?«
    Fargo begann, sich wie ein Aasgeier zu fühlen. Doch ohne dieses Ersatzteil liefen sie Gefahr, bei jeder Pause, die sie einlegten, um die Triebwerke abkühlen zu lassen, von einem RAID-Kreuzer aufgespürt und eingesammelt zu werden. Außerdem flogen noch weitaus schlimmere Leute durch die Galaxis. Piraten, Sklavenhändler, Organjäger. Vielleicht sogar dieses Cyborgding von Viver-Tech Industries. Verglichen mit denen wirkten die RAIDer geradezu harmlos, denn die hatten Gesetzte, an die sie sich hielten – meistens.
    Fargo neigte sich Tshaska zu. »Wenn wir uns dieses Ersatzteil nicht holen, enden wir vielleicht genauso wie die hier.«
    Die Yûrikki richtete ihren Blick für einen Moment auf das holografische Abbild des Frachters, ehe sie Fargo in die Augen sah und seufzte. »Ich weiß. Es ist nur … das Schicksaldieser Leute scheint euch vollkommen kalt zu lassen.«
    »Selbst wenn wir wollten, könnten wir ihnen vermutlich nicht mehr helfen. Wer weiß, wie lange der Überfall schon her ist«, entgegnete Fargo. »Aber ich kann uns helfen, indem ich dort an Bord gehe und deren Regulator hole.«
    Der vorwurfsvolle Ausdruck wandelte sich zu einem verhaltenen Lächeln. »Von dem du hoffst, dass er noch funktioniert.«
    Fargo nickte, wandte sich wieder dem Sichtfenster zu und wies Kou'Ta an, die Sabra'sán an den Frachter anzudocken.
    »Dann hoffe ich, dass diese Piraten nichts an Bord des Frachters vergessen haben. Sonst kreuzen die hier am Ende noch auf, während wir dort angedockt sind.«
    Die Sabra'sán glitt daraufhin still durch den Rand des Asteroidenfeldes und näherte sich dem großen Brocken, hinter dem der keltranische Frachter lag. Unzählige Narben in seiner Oberfläche zeugten von Einschlägen kleinerer Felsbrocken. Ein tiefer Riss, wahrscheinlich entstanden durch einen Zusammenprall mit einem der größeren Asteroiden, zog sich wie eine klaffende Wunde durch das graubraune Gestein und gemahnte an die zerstörerische Kraft, die diesen Giganten innewohnte. Doch auch die kleineren Gesteinsgeschosse waren nicht zu verachten. Immer wieder schlugen sie in den Schutzschild ein und ließen die Waben der Hex-Kraftfelder gelblich aufleuchten.
    Fargo schaute zu Ibana hinüber, der sich an den Sitz des Copiloten klammerte und bei jedem Aufblitzen der Hex-Kraftfelder zusammenzuckte. »Fühlen Sie sich fit genug für einen Spaziergang in Schwerelosigkeit, Doktor?« Der Delaarianer bezweifelte, dass der Arzt jemals ein entsprechendes Training absolviert hatte, aber er war der Einzige, der infrage kam, Fargo an Bord des Frachters zu begleiten. Kou'Ta war im Cockpit besser aufgehoben, denn im Gegensatz zu den anderen beiden kannte sich der Hiid'raner mit der Steuerung eines Raumschiffs aus. Außerdem konnte er Fargo auch

Weitere Kostenlose Bücher