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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Pilotensitz ging, sich über die Lehne beugte und den dichten und höchst aktiven Felsschwarm durch das Sichtfenster musterte.
    Der Hiid'raner saß wie erstarrt im Sitz vor Fargo. Es wirkte, als befürchtete er, die kleinste Bewegung könnte einen der Brocken aus seiner Bahn werfen und in Richtung Sabra'sán lenken. »Natürlich«, erwiderte er, »schließlich bin ich kein Freund von durchlöcherten Rümpfen.« Er warf einen besorgten Blick auf das Statushologramm der hexagonalen Kraftfelder, die das Schiff schützten. »Und deshalb sollten wir uns nicht länger als unbedingt nötig in diesem steinernen Kreuzfeuer aufhalten.«
    »Was für ein Kreuzfeuer?«, erklang Tshaskas Stimme plötzlich aus dem hinteren Teil des Cockpits, und Fargo drehte sich zu ihr um.
    Sie streckte sich ausgiebig und begab sich zu den anderen nach vorn. Ihr schläfriger Blick schlenderte dabei gemächlich von einer Konsole zur nächsten, bis ihre tiefgrünen Augen an Fargo hängen blieben und begannen, ihn eingehend zu inspizieren. Ihr prüfender Blick behagte ihm nicht, und er fühlte leichte Verlegenheit in sich aufsteigen. Warum starrte sie ihn so an? Lag es an etwas, das er gesagt oder getan hatte,als er high gewesen war? Oder einfach nur daran, dass er sich rasiert hatte? Mit einem Mal verdrängte jedoch ein sanftes Lächeln den musternden Ausdruck und verleitete Fargos Mundwinkel dazu, sich ebenfalls leicht anzuheben.
    »Er meint kleine Gesteinsbrocken, die bei 'nem Zusammenprall größerer Asteroiden abgesprengt werden und dann wie Geschosse durch das Asteroidenfeld rasen«, beantwortete Fargo ihre Frage.
    »Oh, na dann. Das ist bestimmt auch nicht viel schlimmer als Shuttles und Kurierschiffe, die auf einen zurasen, während man von RAID-Jägern verfolgt wird.« Sie schlug die Hände in den Nacken und grinste. »Ich glaube, allmählich gewöhne ich mich daran.«
    »Das kann auch nur jemand sagen, der noch nie durch ein Asteroidenfeld geflogen ist«, meinte Kou'Ta. »Ein einziger Treffer dieser Monsterfelsen da draußen könnte das Schiff in einer dumpfen Explosion aufgehen lassen!«
    »Warum wollt ihr dann dort hineinfliegen, wenn es so gefährlich ist?«, erkundigte sie sich verwirrt.
    »Weil sich am Rand des Feldes 'n Frachter befindet, der uns bei unserem Triebwerksproblem helfen könnte«, antwortete Fargo.
    »Also haben die euch ein Ersatzteil angeboten?«, fragte Tshaska, während sie zum Pilotensitz ging, sich dicht neben den Delaarianer stellte und ins All hinausschaute.
    »Nicht direkt«, murmelte Fargo, und die Yûrikki sah stirnrunzelnd zu ihm zurück. Wie sollte er ihr sagen, dass er die Keltraner ausrauben wollte, um Zeit und diplomatische Mühen zu sparen, deren Erfolg nicht einmal ansatzweise wahrscheinlich war?
    »Captain«, begann TORR zu seiner Erleichterung unvermittelt, »ich habe den Frachter eingehend gescannt und kann keinerlei keltranische Lebenszeichen erfassen.«
    »Sind sie tot?«, fragte Ibana.
    »Das kann ich nicht genau feststellen.«
    »Jedes ASIR-System ist nützlicher als dieser übertaktete Elektroschrott«, spottete Kou'Ta.
    »Ich erfasse keltranische Gewebespuren, aber es ist nicht annähernd genug für einen Körper, geschweige denn für drei«, fuhr die KI fort. »Der Menge nach vermute ich, dass es sich dabei um Blutlachen oder abgetrennte Gliedmaßen handelt. Möglicherweise auch beides.«
    Tshaska rutschte angewidert würgend auf die Lehne des Pilotensitzes hinab.
    »Vielleicht ist einer von denen durchgedreht und hat alle anderen umgebracht und ins All entsorgt, ehe er mit einer Rettungskapsel ins Nirgendwo davongeschwebt ist. Bei Keltranern soll so etwas schon öfters vorgekommen sein«, meinte Kou'Ta und zuckte mit den Schultern. »Das kommt davon, wenn man zu lange ohne Schwerkraft unterwegs ist. Das zermatscht einem das Gehirn.«
    »Das bezweifle ich, kleiner grauer Fleischhaufen, denn laut meinen Sensoren fehlt keine der Rettungskapseln«, warf TORR ein. »Allerdings weist die Außenhülle Spuren eines Kampfes auf.«
    »Zeig mal her«, befahl Fargo, und knapp oberhalb des Sichtfensters wurden die von optischen Sensoren erfassten Bilder auf den holografischen Hauptbildschirm projiziert.
    Zwar zeigte sich der Frachter nun deutlich größer, als er es mit bloßem Auge war, dennoch waren keine Kampfspuren zu erkennen. Als das leicht trudelnde Schiff den elektronischen Augen der Sabra'sán jedoch seine Steuerbordseite zuwandte, präsentierte sich ihnen eine Landschaft verkohlter Krater. Fargo

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