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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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der Hals. Auf diesem saß ein kleiner runder Kopf, der wie der restliche Körper des Vorn'Kals von einem schwarzen Umweltanzug umhüllt wurde. Dieser Umweltanzug half den Muskeln des Außerirdischen durch ein leistungsfähiges Hightech-Exoskelett, mit der für seine Verhältnisse erhöhten Schwerkraft an Bord der Station zurechtzukommen. Das flache Gesicht des Methanatmers blieb unter einer weißen Atemmaske verborgen, von deren rundem Kinn zwei dünne Schläuche zu einem kleinen Buckel im Rücken des Umweltanzugs verliefen, in dem sich der Luftvorrat des Wesens verbarg. Der Vorn'Kal stach jedoch nicht nur durch sein Äußeres aus der Masse der Besucher und Bewohner der Raumstation heraus, auch seine Gangart erregte Aufsehen. Bei jedem Schritt neigte er seinen Kopf von der einen Seite zur anderen, die langen Arme schwangen dabei wie Lianen vor und zurück. Und wo immer er sich mit federnden Knienhinbewegte, spaltete sich die Menge vor ihm mit ängstlichen Gesichtern. Man mochte es diesen Wesen nicht ansehen, doch sie waren die berüchtigtsten Kopfgeldjäger der Galaxis. Ihre gesamte Kultur richtete sich auf das erlangen von Reichtum und Ehre durch das Jagen intelligenter Beute aus. Und Fargo vermutete, dass sich dieser Vorn'Kal aus genau diesem Grund auf Station Cheyde'ha befand.
    Nachdem der Außerirdische in eines der unzähligen Geschäfte verschwunden war, legte Fargo den Kopf in den Nacken und sah zu den oberen Etagen der ringförmigen Handelsebenen hinauf. Diese waren über ein ausgefeiltes Netzwerk von Rolltreppen, gläsernen Aufzügen und Brücken miteinander verbunden, und wie hier unten tummelten sich dort ebenfalls unzählige Angehörige der verschiedensten Spezies. Weit oben, jenseits hunderter bunter Werbehologramme, konnte man die Deckenplatten der Hauptsektion erkennen. Darüber befanden sich nur noch die Kommandozentrale und Personalquartiere der Station. Ein Blick über die Brüstung offenbarte einen ähnlichen Aufbau in die Tiefe hinab.
    Ibanas Interesse galt unterdessen einer ausufernden Schlägerei zwischen drei Keltranern und einem wenigstens zwei Meter siebzig großen Rel-tak. Der Koloss hätte die Auseinandersetzung höchstwahrscheinlich für sich entschieden, wären nicht plötzlich die inoffiziellen Sicherheitskräfte des Syndikats aufgetaucht, das die Station derzeit kontrollierte. Bei Fargos letztem Besuch unterstand Cheyde'ha noch der Dexura Mantyss, einem Haufen xerrexianischer Sklavenhändler. Die tiefrote Kampfpanzerung der Sicherheitskräfte zeigte jedoch, dass sich dies in den letzten Monaten geändert hatte. Offensichtlich war die Station in den Besitz von Red Resplendence übergegangen; einer rücksichtslosen Pro-Mensch-Bande, deren Name sich auf das rote Blut ihrer Mitglieder bezog und die ihre Finger in allerlei üblen Geschäften hatte. Erpressung und Piraterie zählten dabei noch zu den harmloseren Aktivitäten der Bande. Das Spezialgebiet der Reds war Organbeschaffung und -handel; wobei es keine Rolle spielte, ob der Besitzer der betreffenden Organe mit der Entnahme einverstanden war oder nicht. Die Reds nahmen sich einfach, was sie wollten.
    »Also«, begann Fargo und wandte sich Ibana zu, »wo wollen Sie mir den Quarantänebehälter aus der Brust entfernen?«
    Der Arzt sah zu dem in Qai beschrifteten, holografischen Übersichtsplan der Handelsebenen, der rechts vom Transportlift auf die Stahlwand projiziert wurde, und deutete auf einen kleinen, grün markierten Bereich. »In der Krankenstation natürlich.«
    »Sie glauben, die gestatten Ihnen, mich dort mal eben zu operieren?«
    Ibana nickte. »Mein Kontakt wird dafür sorgen.«
    Hoffentlich macht der keinen Ärger , dachte der Delaarianer und bedeutete Ibana mit einer Handbewegung voranzugehen. »Und wer ist Ihr mysteriöser Kontakt? Etwa dieser Tech/no.manc3r?«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Er ist ein ehemaliger Kollege.« Auf Fargos argwöhnischen Blick setzte er eilig hinzu: »Keine Sorge. Sie können ihm vertrauen.«
    »Würde ich jedem Wesen blindlings vertrauen, das mir über den Weg läuft, wäre ich längst tot«, sagte Fargo. »Hier draußen in den Grenzlanden ist 'n gesundes Maß an Misstrauen überlebenswichtig. Das sollten Sie besser beizeiten lernen, wenn Sie nicht als Gattachfraß enden wollen.«
    »Bedeutet das, ich sollte auch Ihnen nicht vertrauen?«
    »Das tun Sie doch sowieso nicht.«
    Ibanas Schweigen wertete der Delaarianer als Bestätigung. Und während er sich dem Arzt folgend durch die Menge

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