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Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid

Titel: Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Camilla;Träff Grebe
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Kicheranfall über dem Lenkrad zusammen. Mein ganzer Körper verkrampft sich in Lachsalven, Tränen laufen mir über die Wangen.
    Der Polizist sagt nichts, reicht mir nur das Röhrchen zum Pusten und räuspert sich.
    Ich blase rot. Ein Mal. Und noch ein Mal.
    Vorhang.
    Ich muss mein Auto verlassen und mit zum Streifenwagen gehen. Ich hoffe, dass man nicht sieht, wie ich schwanke, doch als ich den vielsagenden Blick sehe, den der jüngere Polizist seinem Kollegen zuwirft, als wir am Wagen angekommen sind, verkrampft sich mir das Zwerchfell.
    Sie sind zu zweit; ein Mann mittleren Alters, etwas untersetzt, mit rötlichem Haar und einer Lücke zwischen den Zähnen, und ein jüngerer Bursche, der offenbar Amir heißt. Während der Fahrt versuche ich verzweifelt, den Ernst der Lage zu erklären: Ainas Unfall, der Anruf vom Krankenhaus, die Schädelverletzung, die Intensivstation. Es hat etwas unbeschreiblich Erniedrigendes an sich, als wollte ich nur versuchen, mein eigenes schändliches Verhalten zu überdecken, indem ich ihnen eine lange, an den Haaren herbeigezogene Ausrede präsentiere, für mich genauso peinlich wie für die beiden.

    Sie erklären mir freundlich, dass sie mich nicht gehen lassen oder zum Krankenhaus fahren dürfen, versprechen mir jedoch, von der Wache aus im Krankenhaus anzurufen. Ich gebe ihnen außerdem noch Ainas Handynummer.
    Nach vielleicht fünf Minuten nehmen Schwindelgefühl und Übelkeit überhand. Die Kopfschmerzen sind inzwischen so stark, dass sie mir wie ein dumpfer, aber kräftiger Trommelschlag direkt unter den Augenbrauen erscheinen und ich spüren kann, wie mir der kalte Schweiß zwischen die Brüste tritt und kleine Rinnsale zum Bauch hinunter bildet.
    »Anhalten, bitte …«
    Meine Stimme ist ein schwaches Flüstern, aber beide Polizisten hören mich und halten routiniert am Straßenrand an.
    »Ist Ihnen nicht gut? Müssen Sie sich übergeben?«
    »Nein, nein, ganz und gar nicht«, sage ich, während ich gleichzeitig meinen Mageninhalt über die Rückbank ausleere.
     
    Als wir am Revier angekommen sind, führt mich der rothaarige Polizist in einen Raum, der ganz unten im Keller zu liegen scheint. Wenn er empört oder verärgert darüber ist, dass ich sein Auto verdreckt habe, zeigt er es jedenfalls nicht. Er sieht eher so aus, als dächte er an etwas ganz anderes: das Abendessen, das Eishockeyspiel am Wochenende oder den neuen Freund seiner Exfrau. Ich vermute, dass er solche wie mich mehrmals in der Woche trifft und das Ganze etwas ist, was er aus seinem Gedächtnis streicht, sobald die Schicht beendet ist. Ein Routinefall. Eine besoffene Frau, die beschlossen hat, mit ihrem Auto nach Värmdö hineinzufahren, obwohl sie es hätte besser wissen müssen. Eine Gefahr für den Verkehr, vielleicht auch ein menschliches Schicksal – aber wen interessiert das?

    Ich muss noch ein paar Mal in eine größere Maschine pusten, die mit einem Computer verbunden ist. Heraus kommt automatisch ein Formular mit dem Beweis meiner Schuld.
    Sie haben einen Tipp bekommen, erzählt er mir. Jemand, der mich hat trinken und ins Auto setzen sehen, hat sie angerufen. Oh nein, er kann nicht sagen, wer es war. Ich überlege lange, wer dieser Unbekannte wohl sein könnte. Es gibt dort, wo ich wohne, ja keine Nachbarn, deren Haus so nahe ist, dass sie mich sehen könnten.
    Hinterher muss ich in einen Raum gehen, von dem ich vermute, dass es eine Zelle ist, eine Ausnüchterungszelle. Es ist ein erniedrigend kalter Raum ohne Fenster, mit einer mit Kunststoff bezogenen Matratze auf dem Boden und einem Abfluss in einer Ecke. Sie erklären mir, dass ich laut Gesetz über den Umgang mit berauschten Personen im Arrest ausnüchtern muss. Eine kaputte Leuchtstoffröhre blinkt die ganze Zeit an der Decke und verstärkt noch das Gefühl von Verfall und Erniedrigung.
    Ohne dass es mir bewusst wird, laufen mir die Tränen über die Wangen. Wann habe ich eigentlich die Kontrolle über mein Leben verloren? Hier, auf dem Polizeirevier? Als ich mich in den Wagen setzte, um zu fahren, betrunken? Als ich mich entschied, in meinem einsam gelegenen Haus wohnen zu bleiben, trotz all der Proteste meiner Freunde? Wann habe ich angefangen, mir einzubilden, dass nachts etwas passiert? Als Stefan gestorben ist?
    Wie lange sitze ich schon hier? Zwanzig Minuten? Eine Stunde? Ich habe jedes Zeitgefühl verloren.
    Plötzlich öffnet sich die Tür, und ich erhebe mich. Als ich sehe, wer draußen steht, überwältigt mich ein Gefühl der

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