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Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid

Titel: Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Camilla;Träff Grebe
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Freude und der Verwirrung zugleich. Wie ist das möglich?
    Aina sieht in höchstem Grade gesund aus – ich kann nicht
das geringste Zeichen dafür erkennen, dass sie verletzt sein soll. Sie lehnt sich gegen den Türpfosten, hält den Kopf schräg und sieht mich mit besorgtem Blick an.

     
    Stefan und ich, wir heirateten im Dezember. Es war eine einfache Zeremonie auf dem Standesamt, mit unseren engsten Freunden und Verwandten. Stefans Eltern, meine Eltern und Geschwister, Peppe und Malin und ihre Zwillinge. Aina war natürlich dabei und Susanne, meine älteste Freundin, die jetzt in New York lebt und dort als Graphikdesignerin arbeitet. Ich erinnere mich, dass sie hochschwanger war und sich die ganze Zeit mit einem großgeblümten Marimekkotuch den Schweiß von ihrem geröteten Gesicht wischte. Hinterher gingen wir ins KB und aßen vom Weihnachtsbüfett. Mein cremefarbenes Wollkostüm von Myrorna im Sechzigerjahrestil mit den überdimensionierten Knöpfen spannte über dem Bauch.
    Aber war das möglich?
    Kann es damals schon zu sehen gewesen sein?
    Als wir heirateten, war ich in der siebzehnten Woche, und mein dünner, zarter Körper verbarg die Schwangerschaft noch gut. Nur Stefan und ich wussten davon.
    Zwei Wochen später gingen Stefan und ich zur Schwangerschaftsvorsorge in der Gamla Stan, um dort unsere Hebamme Inger zu treffen und bei einer der Ärztinnen die obligatorische Ultraschalluntersuchung machen zu lassen.
    Was wir erwarteten? Bilder vom Baby, die wir an den Kühlschrank kleben konnten, nervöse Minuten, bevor die Ärztin konstatierte, dass alles gut aussah, Informationen über Wachstum und den zu erwartenden Termin für die Geburt. Doch als ich dort auf der Pritsche lag, das kalte Gelee über den Bauch
verteilt, konnte ich den besorgten Blick der Ärztin sehen. Sie sagte nichts, zog nur ein wenig die Augenbrauen zusammen, legte den Kopf zur Seite und warf Stefan einen kurzen Blick zu. Wusste sie, dass er Arzt war?
    Ich selbst lag still da und wartete, dass sie Finger fände, die fehlten, oder plötzlich alle Kammern des Herzens deutlich sähe und feststellen konnte, dass sie gut aussahen. Ich ließ sie den Ultraschallkopf über meinen Bauch hin und her streichen, ohne Fragen zu stellen oder zu protestieren; vielleicht würde sich alles schneller regeln, wenn ich still und hilfsbereit war?
    »Ich sehe…«, setzte sie an, verstummte dann jedoch wieder.
    »Der Fötus ist für den Zeitpunkt normal groß«, fuhr sie dann mit einem Zögern in der Stimme fort. »Hier ist der Rücken«, sie zeigte auf den Bildschirm, und etwas, das aussah wie eine kleine Perlenkette, trat weiß vor dem grauschwarzen Hintergrund hervor. »Hier ist das Becken«, sie deutete auf etwas, das nicht aussah wie ein Körperteil und auch nicht wie etwas anderes, während sie gleichzeitig die Sonde ein wenig drehte und sie hart in die Seite meines Bauches drückte.
    »Hier ist die Harnblase, es ist Flüssigkeit drin, das ist ganz normal, hier sind die Nieren …«
    Ich spürte, wie meine Ungeduld wuchs. Konnte sie nicht einfach sagen, dass alles gut war, damit wir die Ungewissheit loswurden?
    »Ist alles, wie es sein soll?«, unterbrach ich sie und versuchte meine Stimme fest und ruhig klingen zu lassen.
    Sie schaute mich an, antwortete jedoch nicht direkt.
    »Hier ist der Kopf«, fuhr sie fort, und ich konnte sehen, wie sich eine hellgraue Sphäre vor dem dunklen Hintergrund des Bildschirms abzeichnete.
    Sie schwieg eine ganze Weile und schien den Kopf aus verschiedenen Winkeln zu betrachten.

    »Ich möchte gern, dass Sie ins Söderkrankenhaus fahren und dort einen ausführlicheren Ultraschall durchführen lassen.« Sie drehte sich zu uns um, hob den Ultraschallkopf von meinem Bauch und nahm ein Stück Papier von dem kleinen Metalltisch auf Rädern, der neben der Liege stand. Mit langsamen Bewegungen wischte sie das kalte Gelee mit dem rauen, ungebleichten Papiertuch von meinem Bauch.
    »Was stimmt denn nicht?« Stefan klang plötzlich wütend.
    »Es ist nicht sicher, dass etwas nicht stimmt, aber… es sind da Teile des Gehirns, die ich mit meinem Gerät nicht richtig sehen kann.«
    Das Gehirn? Ich spürte, wie mir die Tränen kamen. Normalerweise fiel es mir schwer zu weinen, aber die Anspannung beim Ultraschall in Kombination mit meinen wild herumsausenden Hormonen ließen mir die Tränen in Strömen die Wangen hinunterlaufen.
    Das Gehirn? Hatte unser Baby einen Fehler im Gehirn? Würde es behindert sein? Ich dachte an kleine

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