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Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid

Titel: Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Camilla;Träff Grebe
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seinem Tod kein Verbrechen steckte.
    Das ist alles.
    »Schon merkwürdig, dass Ihr Mann bei einem Taucherunfall ums Leben kam und jetzt eine Ihrer Patientinnen tot bei Ihrem Haus aufgefunden wurde und wir zunächst vermuteten, sie wäre ertrunken.«
    Sonjas Stimme ist neutral. Ihr Gesicht gibt mir keinerlei Hinweise, worauf sie hinauswill, aber ich spüre ein Unbehagen in mir wachsen, es baut sich auf wie eine Unwetterwolke an einem heißen Sommertag, und plötzlich fürchte ich, ich könnte
mich in dieser ordentlichen Gesprächsecke übergeben. Über die Kinnarps-Möbel und die Notizblöcke.
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    Meine Stimme ist ein heiseres Flüstern, und obwohl ich versuche, aufmerksam und unbeteiligt zu wirken, ist mir klar, was Sonja versucht, aus mir herauszulocken. Ich sehe, dass Markus sich unwohl fühlt, er vermeidet es, meinem Blick zu begegnen, und ich frage mich, was aus den freundlichen Polizisten geworden ist, die sich so fürsorglich und freundlich um mich gekümmert haben.
    »Ich sage ja nur, dass es ein merkwürdiges Zusammentreffen ist. Ein merkwürdiger Zufall. Und als Polizist mag man keine Zufälle, verstehen Sie?«, erklärt Sonja und lässt mich dabei nicht aus den Augen.
    »Ja und?«
    »Und was haben Sie dazu zu sagen?«
    »Dass ich verdammt noch mal nicht weiß, worauf Sie hinauswollen. Glauben Sie, ich hätte Sara ermordet? Oder was?«
    Sobald ich die Worte ausgesprochen habe, weiß ich, dass ich mich genau dorthin habe lenken lassen, wo Sonja mich haben wollte. Sie schaut mich an, immer noch mit diesem hinterhältig neutralen Gesichtsausdruck.
    »Nun, was meinen Sie selbst? Haben Sie es getan?«

     
    Datum: 18. September
Uhrzeit: 16.00
Ort: grünes Zimmer, Praxis
Patientin: Charlotte Mimer
     
    Ich habe Charlottes Termin verschoben. Ich will nicht, dass sie das Risiko eingeht, einen ehemaligen Kollegen zu treffen, wenn sie im Wartezimmer sitzt und auf ihre Therapeutin wartet. Außerdem ist mir klar geworden, dass ich Peter Carlsson nicht weiter behandeln kann. Ich ertrage es nicht mehr, seinen Phantasien zuzuhören. In einer anderen Situation hätte ich meine Professionalität aufrechterhalten können. Jetzt ist es unmöglich.
    »Ich meine es ernst!«
    Charlotte sieht mich intensiv an. Mit einem Blick, der nicht ausweicht. Die neue Charlotte. Verändert zeigt sie Seiten in der Therapie, die ich bisher nicht an ihr gesehen habe.
    »Ich glaube wirklich, dass ich verrückt werde. Wahnsinnig. Ich habe keine Kontrolle mehr, verstehen Sie, keine Kontrolle.«
    Sie streicht über die Ledertasche von Mulberry, bei der es sich mit Sicherheit um ein Original handelt, im Unterschied zu meiner eigenen, die unbenutzt im Schrank steht, ein Geschenk meiner Eltern nach ihrer Thailandreise im letzten Winter. Ihre Nägel sind sorgfältig manikürt, die Hände klein und fein. Das Haar liegt wie immer perfekt, und ein Gedanke schießt mir durch den Kopf: Ihr Friseur nimmt wahrscheinlich einen höheren Stundensatz als ich.

    »Ich werde wie Tante Dolly. Verrückt.«
    »Tante Dolly?«
    »Äh, das ist nur eine alte Verwandte. Sie ist vollkommen verrückt geworden. Fing an, zusammen mit anderen Alten klauen zu gehen. Mein Gott, total gaga. Und wenn ich jetzt auch so werde?«
    Charlottes gesamte Erscheinung strahlt Perfektion und Kontrolle aus. Bis auf das nervöse Streichen über die Tasche. Das, und dann die Worte, die sie immer und immer wieder von sich gibt: keine Kontrolle, keine Kontrolle.
    »Stopp!«
    Ich sehe Charlotte an. Herausfordernd. »Sie müssen mir erklären, was passiert ist. Was passiert. Sonst kann ich nicht beurteilen, ob Sie tatsächlich dabei sind, verrückt zu werden.«
    Ich lächle vorsichtig, um ihr zu zeigen, dass ich natürlich in keinster Weise daran glaube, dass Charlotte in irgendeiner Weise dabei ist, verrückt zu werden. Sie scheint meine subtilen Signale zu verstehen, denn sie sieht sofort etwas beruhigter aus. Die Hände bleiben auf dem kaffeebraunen Kalbsleder liegen, und sie atmet tief ein, lässt dann die Luft ganz, ganz langsam wieder heraus.
    »Ich habe etwas Merkwürdiges getan. Etwas verdammt Merkwürdiges.«
    Schimpfworte klingen fremd und unpassend aus Charlottes Mund. Als passten sie einfach nicht zu dieser adretten Frau, die da vor mir sitzt. Ich nicke, um zu zeigen, dass ich gehört habe und auf eine Fortsetzung warte.
    »Mein Chef. Sie wissen, ich habe schon mal von meinem Chef erzählt. Dass ich wütend auf ihn bin. Dass ich nicht mit ihm darüber reden

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