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Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid

Titel: Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Camilla;Träff Grebe
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Bilder im Kopf. Und die machen mir Angst.«
    »Können Sie die Gedanken beschreiben?«
    »Das… das … ist so schwer.«
    »Erzählen Sie, wann es das letzte Mal dazu gekommen ist.«
    »Gestern Abend. Es war gestern Abend. Wir haben … etwas gegessen und Wein getrunken. Sie, also meine Freundin, wurde müde und hat sich hingelegt. Sie lag auf dem Bett und schlief. Und ich habe vor mir gesehen, wie ich … wie ich… ich meine, wie unglaublich einfach es für mich wäre, ihr die Hände um den Hals zu legen … und … zuzudrücken. Ich habe gesehen, wie klein und verletzlich sie ist und wie unglaublich einfach es wäre… ihr Schaden zuzufügen.«

     
    Ich halte den Film schnell an und spüre, wie mir das Blut aus dem Gehirn sackt. Peters Gesicht auf dem flimmernden Bildschirm ist zu einer Fratze erstarrt. Seine Augen sind leer. Ein böser Mensch? Ich trinke einen Schluck Wein, um mich zu beruhigen, und spule ein Stück vor.
     
    »Wie fühlen Sie sich jetzt, im Nachhinein, bei diesen Bildern?«
    »Ich habe so eine Angst. Und wenn ich nun wirklich die Kontrolle verliere und ihr wehtue? Ich liebe sie doch. Widerlich fühle ich mich bei diesen Gedanken, wie ein verdammter Sexualverbrecher. Ich will ihr doch nicht wehtun.«
    »Genießen Sie die Phantasien auch?«
    »Genießen? Nein, die genieße ich nun wirklich nicht. Ich wünschte, ich würde sie loswerden. Ich wünschte, es gäbe sie gar nicht. Deswegen suche ich ja Hilfe. Damit sie verschwinden. Verstehen Sie das nicht?«
    »Tun Sie selbst etwas, damit sie verschwinden?«
    »Ich habe aufgehört, mir Nachrichten anzugucken und so und über Wahnsinnige und Leute zu lesen, die die Kontrolle verlieren und andere umbringen.«
    (Peter verstummt. Stille erfüllt den Raum.)
    »Sonst noch etwas?«
    »Ich habe keinen Sex mehr. Wenn ich nicht mit meiner Freundin schlafe, dann kommen die Gedanken nicht in dieser Form. Aber… welche Frau will einen Mann, der keinen Sex haben will?«
     
    Ich denke an Sara und an ihren Freund, der nicht mit ihr schlafen wollte. Wie sehr sie dieser Verzicht auf physische Nähe verwirrte und bei ihr das Gefühl weckte, nicht zu genügen. Für eine Frau, die gewohnt ist, dass ihr Wert auf ihrem Äußeren beruht, eine mittlere Katastrophe.

    Ich lasse mich zwischen den Videobändern auf die Knie sinken und suche nach dem Gespräch mit Sara, in dem es genau darum ging. Meine Hände sind unsicher, und ich weiß, dass es heute Abend wieder einmal ein wenig zu viel Wein geworden ist. Ich brauche ein paar Minuten, bis ich die richtige Kassette gefunden habe.
     
    »Er scheint mich zu mögen, wir können über alles reden, wir haben viel Spaß, aber … er will nicht mit mir schlafen.«
    »Ist das schon die ganze Zeit so?«
    »Zuerst habe ich gedacht, er will warten, bis wir uns besser kennen. Ich meine… ich war fast, nun … geschmeichelt. Als wäre ich so was wie ein guter Wein, der erst lagern muss. Dann habe ich mich langsam gefragt, ob er vielleicht impotent ist oder so. Schließlich ist das ja nicht so wahnsinnig unüblich in seinem Alter. Aber ich glaube, eigentlich will er, nur irgendetwas hält ihn zurück. Ich meine, ich kann spüren, dass er will, aber wenn es kurz davor ist, dann zieht er sich zurück. Er wird fast… er wird fast wütend. Wie kann ihn das wütend machen?«
    »Ich weiß nicht. Dafür gibt es viele Gründe, und ich kenne Ihren Freund ja nicht. Es kann alles Mögliche sein, von der Angst, sexuell nicht zu genügen, ich meine, Sie sind attraktiv und jung und so weiter, bis hin zu körperlichen Leiden und gefühlsmäßigen Blockaden. Was glauben Sie selbst? Sie sind ja diejenige, die ihn am besten kennt.«
    »Ich glaube gar nichts. Nun ja, also … es scheint, als würde er eine Menge … Wut in sich tragen. Als wäre er verdammt wütend … im Inneren, und aus irgendeinem Grund kommt das heraus, wenn wir zusammen sind, ich meine, physisch zusammen.«

     
    Ich spule ein Stück zurück. Sara schaukelt rückwärts in das Sprechzimmer und nimmt eine ausgedrückte Zigarette aus dem Aschenbecher, führt sie an den Mund.
     
    »Aber ich glaube, eigentlich will er, nur irgendetwas hält ihn zurück. Ich meine, ich kann spüren, dass er will, aber wenn es kurz davor ist, dann zieht er sich zurück. Er wird fast … er wird fast wütend. Wie kann ihn das wütend machen?«
     
    Ich spule noch einmal zurück und zwinge durch Knopfdruck Sara, erneut die ausgedrückte Zigarette zu nehmen.
     
    »Er wird fast… er wird fast wütend. Wie

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