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Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid

Titel: Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Camilla;Träff Grebe
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die Kälte in der rauen Nachtluft wie einen feuchten Atem an meinem Körper spüren. Der Himmel ist schwarz, und ich kann weder Bäume noch Felsen erkennen, nur das leichte Glitzern im Meer vor mir erahnen.
    Das Licht aus meinem Wohnzimmer erleuchtet die kleine Rasenfläche vor dem Haus und spiegelt sich in etwas, von dem ich zuerst meine, es wäre ein Stück schwarzes Plastik, dann sehe ich jedoch, dass es ein dunkler, feuchter Fleck ist. Ich lasse die Tür los, die sofort von dem kalten Wind weit aufgerissen wird, und gehe vorsichtig die kalte Holztreppe hinunter zum Gras.
    In der Hocke fahre ich mit der Hand über den Fleck, und zuerst glaube ich mich zu täuschen. Doch als ich genauer hinsehe, kann ich einen zarten Dampf von dem Feuchten, Rutschigen aufsteigen sehen, wie hauchfeiner Nebel an einem Sommertag. Ich berühre vorsichtig den Fleck und schaue meine Finger an.
    Das ist Blut.

     
    Markus macht alles, was er immer tut, wenn ich ihn aus irgendeinem Grund mitten in der Nacht herbeirufe. Er wickelt mich vorsichtig in die Wolldecke, kocht starken Kaffee und führt die Telefongespräche, die er führen muss. In diesem Fall sind es die Techniker, die herbeigerufen werden müssen, um das Blut zu untersuchen.
    Ich selbst sage nicht viel. In meinem Inneren hat sich Kälte breitgemacht. Es ist, als hätte mich die Erkenntnis, dass mir jemand etwas Schlimmes zufügen will, erst jetzt erreicht. Was habe ich getan, um all das hervorzurufen? Worin besteht meine Schuld, und wie kann sie gesühnt werden? Wann und wieso kam diese Handlungskette ins Rollen? Und, das Wichtigste von allem, wie kann ich sie stoppen, denn ich zweifle nicht länger daran, dass es eine Fortsetzung dieser Geschichte geben wird, eine Fortsetzung, von der ich nicht sicher bin, ob ich sie wirklich erleben will.
    Ein empfundenes Unrecht. Möge der, der ohne Schuld ist, den ersten Stein werfen. Bin ich das: ohne Schuld? Wer trägt die Schuld daran, dass Saras Leben so schwer war? Wer trägt die Schuld an ihrem Tod? Ihre Familie, sie selbst, die Gesellschaft, der Mörder – ein böser Mensch – oder vielleicht ich? Und kann ich sicher sein, dass ich ganz ohne Schuld bin, nur weil ich ihr nie habe schaden wollen? Wie bei Stefan, das ist alles, was ich denke. Es ist genau wie bei Stefan. Ich schlafe auf dem Sofa ein, die Decke bis zur Nase hochgezogen, den nicht getrunkenen Kaffee auf dem Tisch.

     
    »Na, Zeit, aufzuwachen?« Markus sieht zufrieden aus, wie er auf meinem Sofa sitzt, in Kapuzenshirt und Jeans.
    »Wie spät ist es?«
    »Halb elf, ich dachte, Sie brauchen den Schlaf. Die Techniker sind hier gewesen, haben drei Stunden lang gearbeitet, dann in Ihrer Küche Kaffee getrunken und sind nach Hause gegangen.«
    »Tut mir leid, dass ich …«
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Übrigens war es Tierblut, kein Menschenblut.«
    »Von was für einem Tier?«
    »Das wissen sie noch nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass es sich um ein verletztes Tier gehandelt hat, das Sie letzte Nacht da draußen gehört haben.«
    »Aber ich habe doch jemanden gesehen.« »Ja, ich weiß, aber dabei täuscht man sich schnell. Sie hatten Angst. Es war dunkel. Vielleicht war es ein Reh.«
    »Ein Reh?«
    »Ja, oder ein Dachs. Es gibt viele Dachse hier. Es könnte ein Dachs gewesen sein, der angefahren wurde.«
    »Aber hier fahren doch gar keine Autos«, unterbreche ich ihn verärgert.
    »Na, wie dem auch sei, ich würde mir deshalb jedenfalls nicht so große Sorgen machen.«
    Markus steht in der Küche am Schrank. Ich kann durch die Türöffnung seine blonden Haare sehen. Vor meinem Fenster
strahlt die Sonne. Es ist ein schöner Tag, und das Herbstlaub, das sich in allen Farben von Zitronengelb bis Rotbraun zeigt, rahmt die kleine Bucht ein, in der das Wasser jetzt friedlich ruht.
    »Haben Sie überhaupt nichts zu essen?«
    »Es gibt etwas Brot in der Kühltruhe. Und vielleicht auch noch Käse, das weiß ich nicht so genau.«
    »Hier ist alles leer. Wovon leben Sie eigentlich?«
    »Wir müssen miteinander reden.«
    »Ja, natürlich«, sagt Markus, während er gleichzeitig weiter in meiner Küche herumsucht. Mir gefällt sein Herumwühlen in meinen Schränken und Schubladen nicht, deshalb werde ich etwas lauter.
    »Ich meine, wirklich miteinander reden. Ich habe gestern auf den Videobändern Dinge gefunden, von denen ich annehme, dass sie wichtig sind.«
    Markus kommt aus der Küche. In der Hand hält er eine Paprika und zwei Äpfel.
    »Erzählen Sie«,

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