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Die Therapie: Psychothriller (German Edition)

Die Therapie: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Therapie: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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dem Grundstück zusammen mit den Presseleuten wartet. Du hast jetzt ihre Personendaten, bestimmt findest du ein Foto von ihr im Internet.«
    Viktor hörte, wie sich die Telefonqualität verbesserte, während Kai weitersprach. Wahrscheinlich hatte er den Krankenhausflur verlassen und war wieder zurück ins Labor gegangen.
    »Also gut. Weil du es bist. Ich überprüfe Anna und check die Bänder. Aber ich will dir keine große Hoffnung machen. Die Geschichten, die sie erzählt, klingen zwar interessant, aber sie haben zu große Brüche. Vergiss nicht – der Einbruch in deinem Bungalow war erst letzte Woche.«
    »Schön. Ich weiß, was du denkst. Aber dann erklär du mir, wenn das hier alles nichts mit Josy zu tun hat, was ist dann dort passiert? Du hast gesagt, das Badezimmer schwamm im Blut. Willst du etwa behaupten, dass in meinem Wochenendhaus nicht Josy, sondern ein anderes Mädchen abgeschlachtet wurde?«
    »Erstens: Es ist nicht raus, ob es sich um das Blut eines Mädchens handelt. Und zweitens: Nein.«
    »Wie ›nein‹?«
    »Niemand wurde in deinem Badezimmer abgeschlachtet, weil das Blut definitiv nicht aus einer Wunde stammt, Viktor.«
    »Wie kann man das ganze Badezimmer mit Blut voll schmieren, wenn man nicht verletzt ist?« Viktor schrie seine Worte ins Telefon. Er war so erschöpft und gleichzeitig so erregt, dass er keinen Gedanken mehr daran verschwendete, ob Anna im Kaminzimmer lauschte oder nicht.
    »Das versuche ich dir doch die ganze Zeit zu sagen. Es wurden Schleimhautzellen im Blut nachgewiesen.«
    »Was soll das denn jetzt heißen?«, fragte Viktor und gab sich im gleichen Atemzug die Antwort: »Du meinst, jemand hatte …«
    »Ja. Beruhige dich bitte. Der Laborbericht ist eindeutig. Es ist Menstruationsblut.«

22. Kapitel
    Heute. Zimmer 1245. Klinik Wedding.
    D raußen war es dunkel geworden. Auf den Gängen der Klinik hatte sich die automatische Beleuchtung eingeschaltet, und im weißgelben Licht der Deckenfluter sah Dr. Roth noch blasser aus als sonst. Zum ersten Mal fiel Viktor Larenz auf, dass der Oberarzt ungewöhnlich große Geheimratsecken hatte. Bislang hatte er sie geschickt durch seine kurzen, nach vorne gekämmten Haare kaschieren können. Aber in der letzten Stunde war sich Dr. Roth während Viktors Erzählung immer häufiger mit den Fingern durch die Haare gefahren und hatte dadurch die Sicht auf seine kahle Kopfhaut freigegeben.
    »Sind Sie nervös, Dr. Roth?«
    »Nein. Nur neugierig. Ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht.«
    Viktor bat den Arzt um ein Glas Wasser, und Dr. Roth reichte es ihm mit einem Strohhalm, damit er trinken konnte, ohne seine gefesselten Hände benutzen zu müssen.
    »Aber ich habe auch mehrere Fragen«, fuhr Dr. Roth fort, während Viktor den ersten Schluck nahm.
    »Zum Beispiel?«
    »Warum haben Sie Sindbad nicht überall gesucht? Wenn mein Hund fortlaufen würde, könnte ich keine ruhige Minute zu Hause verbringen.«
    »Da haben Sie Recht. Ich habe mich selbst über mein nahezu gleichgültiges Verhalten gewundert. Aber ich glaube, ich hatte schon alle Kraft und Emotionen bei der Suche nach meiner Tochter verbraucht. Ich fühlte mich wie ein Kriegsveteran, der so viele Granateneinschläge erlebt hat, dass er beim Pfeifen der Geschosse noch nicht einmal mehr zusammenzuckt und ganz ruhig im Schützengraben sitzen bleibt. Können Sie das nachvollziehen?«
    »Ja. Aber warum haben Sie nicht wenigstens Ihre Frau über die Ereignisse auf Parkum informiert? Spätestens als der Hund weggelaufen war, hätten Sie doch zum Hörer greifen müssen.«
    »Hab ich doch. Ich hab beinahe täglich versucht, sie zu erreichen. Zugegeben – anfangs war ich mir nicht sicher, ob ich ihr von Anna erzählen sollte. Sie war ja selbst gegen das Interview gewesen, an dem ich nun gar nicht mehr arbeitete. Wenn sie damals erfahren hätte, dass ich stattdessen wieder Therapiesitzungen abhielt, wäre sie noch am selben Tag von New York aus zurückgeflogen. Aber ich wurde erst gar nicht zu ihr aufs Hotelzimmer durchgestellt. Alles, was ich tun konnte, war, zahlreiche Nachrichten für sie beim Portier zu hinterlassen.«
    »Und sie rief nie zurück?«
    »Doch. Einmal.«
    »Und?«
    Viktor nickte mit dem Kopf in Richtung Beistelltisch, und Dr. Roth hielt ihm wieder das Wasserglas hin.
    »Wie viel Zeit …?«
    Viktor unterbrach den Satz für einen langen Schluck.
    »Wie viel bleibt uns eigentlich noch?«
    »Zwanzig Minuten, denke ich. Ihre Anwälte sind schon im Haus und

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