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Die Tiefe einer Seele

Die Tiefe einer Seele

Titel: Die Tiefe einer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Dakota
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unsittlich genähert hat? Er ihr ein Kind gemacht hat? Und damit sie es besser versteht, gleich mit Zeichnung? Das, dachte ich mir, hat noch ein paar Jährchen Zeit, außerdem sollte das doch eigentlich ihren Eltern vorbehalten bleiben, oder nicht?«
    James zog seiner Schwester eine Grimasse. »Du bist so doof, Erin, echt.«
    »Das kann schon sein. Aber jetzt mal im Ernst. Ich finde, Ihr solltet der Kleinen wirklich mal langsam sagen, dass sie ein Geschwisterchen bekommt.«
    »Du weißt ganz genau, dass das längst geschehen wäre, hätte Amy im letzten Jahr nicht die Fehlgeburt gehabt. Wir wollten einfach auf Nummer sicher gehen, bevor wir es Ella erzählen.«
    »Ist alles gebongt, James. Nur Du siehst ja, dass sie sich schon richtig Gedanken macht, was da mit ihrer Mom passiert, also macht das bitte bald, ja?«
    »Zu Befehl, Miss Prescott!«
    »Warum nicht gleich so?« Erin lächelte zufrieden und nahm sich noch einen Bagel. »Amy und dem Baby geht es doch gut, oder?«
    »Könnte nicht besser sein. Und ich verrate Dir jetzt mal etwas. Wir waren gestern beim Ultraschall. Es wird ein Junge, was sagst Du dazu?«
    »Oh James, das freut mich wahnsinnig für Euch. Dad wird vor Freude in die Luft springen.«
    »Na, das sollte er mal lieber lassen, seine künstliche Hüfte wird es ihm danken.«
    »Ja, Du hast recht!«, stimmte Erin ihm schmunzelnd zu. Sie schaute auf die Uhr. »Sag mal, bist Du nicht verdammt spät dran?«
    James schüttelte mit dem Kopf. »Nein, ich habe noch ein halbes Stündchen, dann muss ich los zum Bahnhof. Während Amys Schwangerschaft macht Dad wieder ein bisschen mehr in der Firma, damit ich mich um meine Frau kümmern kann.«
    Nachdenklich musterte Erin ihn. »Du machst Dir Sorgen, stimmt’s?«
    Ihr Bruder nickte leicht. »Ein wenig, ja«, bestätigte er.
    »Aber Du hast gerade noch gesagt, es wäre alles in Ordnung mit den beiden.«
    »Ist es ja auch. Die Schwangerschaft verläuft völlig normal.«
    »Wo liegt denn dann das Problem?«
    »Ach Erin, Du bist Ärztin. Du weißt doch selbst, was mit dem Körper einer Frau und ihrem Innenleben so passieren kann, wenn sie ein Kind bekommt.«
    »Du fürchtest, dass die Hormonumstellung eine erneute Depression bei Amy auslösen könnte?«
    »Ganz ausschließen kann man das ja leider nicht. Wobei es eigentlich keinen Anlass zur Panikmache gibt. Selbst die Fehlgeburt im letzten Jahr hat sie doch gut verkraftet, besser, als ich es zu mancher Zeit gekonnt habe. Außerdem ist sie jetzt bereits im 5. Monat, deswegen dürfte das Thema Hormonumstellung im Grunde genommen durch sein. Dennoch ist es mir wichtig, morgens zu schauen, in welcher Stimmung mein Mädel ist.«
    »Hach, ist das schön. Mein Brüderchen ist wirklich immer noch verliebt wie am ersten Tag.«
    Der Spott dieser frechen Person konnte dem dunkelhaarigen Mann nicht mal ansatzweise etwas anhaben. Denn sie hatte ja recht. James liebte Amelie heiß und innig. Sie war sein Augenstern, sein Anker in unruhiger See, sein Zuhause, sein ganzes Universum. Dazu stand er ohne jede Einschränkung. Dennoch drängte es ihn, seiner Schwester eine kleine Lektion zu erteilen.
    »Ja, ich bin verliebt, Erin Eliza Prescott. Und Du? Was bist Du? Ach ja, ich vergaß. Du bist ja ausgebüxt. Vor diesem unglaublich netten Typen, der nicht nur die große Leidenschaft für Kunst mit Dir teilt. Der nicht nur all Deine Allüren wortlos erträgt und Deine Macken widerstandslos akzeptiert, sondern der auch total verrückt nach Dir ist. So wie Du nach ihm. Und trotzdem lässt Du ihn im Regen stehen. Was hast Du zu Deiner Verteidigung zu sagen?«
    Seine Schwester hatte einen hochroten Kopf bekommen, nicht aus Verlegenheit, davon konnte keine Rede sein. Nein, sie war sauer. Stinksauer wohlgemerkt.
    »Ooooah James! Nicht Du auch noch. Was glaubst Du eigentlich, warum ich hierhergekommen bin? Damit ich endlich meine Ruhe habe. Weil in New York ständig dieser durchgeknallte Professor vor meiner Tür gestanden und mir Liebesschwüre ins Ohr geflüstert hat, oder eines meiner fürsorglichen Familienmitglieder mich belästige, um mir ins Gewissen zu reden. Dabei geht das niemanden etwas an. Ich denke nun mal, dass er der nicht Richtige für mich ist. Basta! Finito!«
    James hob seine Hände und begann langsam zu klatschen. »Bravo, kleine Schwester, das verdient einen Applaus, denn ohne Zweifel gehörst Du zu den größten Schauspielerinnen des Kontinents. Aber bitteschön, mach Dir nur ruhig weiter etwas vor. Nur solltest Du

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