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Die Tiefe einer Seele

Die Tiefe einer Seele

Titel: Die Tiefe einer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Dakota
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nur nehmen. Gib mir die Chance Dir ein kleines bisschen wiederzugeben. Ich wünsche es mir so sehr.«
    James versuchte es, aber er konnte den Augenkontakt zwischen ihnen nicht lösen. Er schien gefangen zu sein in ihrem Blick und der Nähe zu ihr. Ihre eine Hand auf seinem Herzen, die andere sein Gesicht liebevoll streichelnd, machte es ihm unmöglich, sich weiter zu Wehr zu setzen. Er wollte es auch gar nicht länger.
    »Alles war für mich in bester Ordnung«, begann er stockend, nachdem er sich ein wenig gesammelt hatte. »Damals, an diesem 25. November 2006. Bei Prescott Publishing übernahm ich nach und nach immer mehr Verantwortung, und mit Anabel hatte ich eine Frau an meiner Seite, die nicht nur schön war, sondern in jeder erdenklichen Hinsicht die ideale Partnerin für mich zu sein schien. Sie war nicht meine große Liebe, wobei ich zu der Zeit nicht mal annähernd ahnte, was es bedeutet, wirklich zu lieben. Das habe ich erst durch Dich gelernt.«
    Amelie errötete leicht, deutete ihm aber, weiterzusprechen.
    »Doch ihre Schönheit, oder dass sie gut zu mir passte, war natürlich bei weitem nicht das Einzige, was eine wichtige Rolle für mich spielte. Sie hatte mir das größte Geschenk gemacht, was eine Frau einem Mann wohl geben kann. Ein Kind, ….einen Sohn! Niemals werde ich den Moment vergessen, als mein Junge seinen ersten Schrei tat. Nicht, dass ich jetzt sentimental geworden bin, auch das ist etwas, was ich erst an mir kennengelernt habe, nachdem Du in mein Leben gestürmt bist. Also, geheult habe ich zwar nicht, dennoch war es ein Glücksgefühl, das mich fast umgehauen hätte. Der kleine Bursche wurde mir von der Hebamme in den Arm gelegt, und ich hatte das Gefühl, dass nichts mehr unmöglich war. Dass ich alles schaffen könnte. Und so war es ja auch in den drei Jahren, die darauf folgten, die ich zu den bislang glücklichsten meines Lebens zähle. Und wie das so ist, wenn man sich auf der Sonnenseite befindet. Man kann sich überhaupt nicht vorstellen, dass sich das ändert. Dass man von einem Schatten erfasst wird, den man einfach nicht wieder abschütteln kann. Doch genauso kam es. Verdammt Amy, und dass alles nur, weil ich nicht aufgepasst habe. Nur einen winzigen Augenblick habe ich den Kleinen aus den Augen gelassen. Aber ich hätte doch nicht ahnen können….« Seine Stimme brach und er senkte den Kopf.
    Amelie nahm die Hand von seinem Brustkorb und legte sie nun an seine andere Wange. Mit leichtem Druck zwang sie ihn, den Kopf zu heben und sie wieder anzusehen. »Sprich weiter, James!«, forderte sie ihn sanft auf.
    »Solange…….solange habe ich mich gefragt, wie ich es hätte verhindern können. Wenn ich, statt zu arbeiten, mit ihm auf den Spielplatz gegangen wäre. Oder wenn Erin mit ihm gegangen wäre, anstatt Plätzchen zu backen. Sie hätte sich nicht verbrannt, ich hätte sie nicht verarztet und Liam……«
    »James, das bringt doch nichts, wenn Du das tust. Es ist nun mal geschehen. Manche Dinge passieren. Es steht nicht in unserer Macht, das vorherzusehen oder gar zu verhindern. Zum Glück ist das so.«
    »Nein Amy, Du verstehst mich nicht. Ich habe mich an diesem Tag in mehr als einer Beziehung schuldig gemacht an meinem Sohn. Ich habe nicht aufgepasst auf ihn, viel schlimmer ist aber für mich die Gewissheit, warum ich so unaufmerksam war.«
    Amelie schaute ihn irritiert an. »Das verstehe ich jetzt wirklich nicht!«
    »Ich dafür umso besser«, stöhnte James auf, und der Schmerz schien ihn beinahe zu zerreißen. »Ich habe Liam wirklich über alles geliebt, aber an diesem Tag hat er mich genervt. Unglaublich genervt. Ich hatte unheimlich viel zu tun, und es passte mir überhaupt nicht, dass Anabel mir den Kleinen aufs Auge drückte. Ich hatte keine Lust auf einen Streit mit ihr, darum ließ ich mich darauf ein. Trotzdem war es so, dass ich seine Anwesenheit als lästig empfunden habe. Als Erin dann kam, habe ich ein Kreuzzeichen gemacht und war glücklich, nun in Ruhe arbeiten zu können.«
    »Und weil das so war, glaubst Du nun doppelt Schuld zu sein am Tode Deines Sohnes?«
    »Ich glaube es nicht, ich weiß es.«
    »Das ist doch Unsinn, James, und das weißt Du auch. Jemanden zu lieben ist nicht immer einfach. Gerade wenn man sehr viel für einen Menschen empfindet, kann man von diesen Emotionen schon mal überfordert werden, und es ist normal, wenn man sich ab und an eine kleine Auszeit davon nimmt. Oder, dass man mal genervt, ungeduldig oder gar böse ist. Schau

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