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Die Tigerin

Die Tigerin

Titel: Die Tigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sich
leicht. »Soweit ich mich erinnere, haben Sie ihn kennengelernt«, sagte sie.
    »Der Lastwagenfahrer?«
    Baker lachte aus vollem Herzen.
»Das muß ich dir lassen, mein Schatz«, sagte er bewundernd, »du hast mehr
Energie als ein ganzer Raubtierzirkus .«
    »Halt den Mund !« fauchte sie ihn an. »In dieser Beziehung bist du auch
kein unbeschriebenes Blatt .«
    »Wie steht’s mit Ihnen ?« sagte ich und blickte Baker an. »Waren Sie auch zu Hause ?«
    In seinem Gesicht zeichnete
sich plötzliche Ernüchterung ab. »Selbstverständlich war ich das. Ich wollte
mich mal ausschlafen, und so nahm ich die Gelegenheit wahr. Aber das müssen Sie
mir schon abkaufen, Lieutenant. Außer mir war niemand hier .«
    Ich trank einen Schluck Scotch
und blickte dann schweigend auf Corben . Nach einigen
Sekunden wurde er störrisch und rutschte unruhig auf der Couch hin und her.
»Was soll das bedeuten, Lieutenant ?« fragte er mit
schriller Stimme, »so eine Art Verhör dritten Grades?«
    »Ich bin lediglich neugierig«,
sagte ich wahrheitsgemäß. »Lassen Sie mich die Dinge kurz festhalten. Thorro hat mir erzählt, er habe zu seiner Frau von Anfang
an ein schlechtes Verhältnis gehabt, aber er habe sich gut mit seiner
Sekretärin verstanden. Sie war seine Geliebte, und nach dem Tod seiner Frau
beabsichtigten die beiden sogar zu heiraten. Infolgedessen muß derjenige, der
diese Kains umbrachte und sich zudem die Mühe nahm,
ihre Leiche in Mrs. Thorros Grab zu legen, in irgendeiner Weise aus Haß gegen Mr. Thorro gehandelt haben.«
    »Was veranlaßt Sie, das mit
solcher Sicherheit anzunehmen ?« fragte Corben heftig.
    »Ich bin derjenige, der hier
Fragen stellt !« fuhr ich ihn an. » Thorro hatte keine Vorstellung, wer ihn so sehr hassen könnte. Aber er schlug vor, ich
sollte mit der besten Freundin seiner Frau reden. So befragte ich Tania, und
sie sagte, ich sollte mich an Frank Corben wenden. In
Ihrem Haus traf ich Betty, bei der man eines sofort mit Sicherheit sah — nämlich
daß sie kein Hausmädchen war. Als ich das Haus verließ, traf ich Baker, der
mich für ein neues Mitglied des Klubs hielt und die Sache so spannend machte,
daß ich zu Tania zurückfuhr, die mich über die Einzelheiten aufklärte.
Irgendwie hatte sie den Eindruck, Sie selber hätten mich schon über das meiste
informiert .«
    Corben starrte finster auf Baker, der
die Schultern zuckte und entschuldigend grinste. Dann wandte er sich an Tania.
    »Du blödes, kleines Mistvieh «, sagte er mit monotoner Stimme. »Ich sollte
dich...«
    »Sie sollten gar nichts«, sagte
ich.
    »Na schön«, sagte er und biß
wild entschlossen auf das Rohr seiner kalten Pfeife. »Sie sind nun mal auf die
Sache mit dem Klub gestoßen, aber das ist noch kein Grund für mich, ein mir
völlig unbekanntes Mädchen umzubringen .«
    »Es war ein ausreichender Grund
für mich, noch einmal eine Unterhaltung mit dem Doktor zu führen. Er war
aufrichtig überrascht, von dem Klub zu hören und von der Tatsache, daß seine
verstorbene Frau dort Mitglied war. Offensichtlich sind Sie in den langen
Konsultationen auf Doktor Thorros Couch nie
dazugekommen, ihn in diese Dinge einzuweihen, Corben .«
    »Ich müßte schön verrückt
gewesen sein, ihm das zu erzählen«, fuhr er mich an.
    » Thorro war nicht geneigt, über einen Patienten zu sprechen«, fuhr ich leichthin fort.
»Aber ein Mordfall wog in diesem Fall schwerer als das Berufsethos, und so packte
er schließlich aus. Sie sind ein faszinierender Psychopath — wußten Sie das?
Laut Thorro haben Sie eine Neigung zu
Gewalttätigkeiten — ja, Sie leben sogar in einem Zwang, sich die ganze Zeit mit
der Atmosphäre von Gewalttätigkeiten umgeben zu müssen. Und stellt sich diese
Atmosphäre nicht im ausreichenden Maße ein, so sorgen Sie dafür, daß sie
geschaffen wird .«
    »Das ist eine Unverschämtheit«,
sagte er mit erstickter Stimme. »Wie können Sie es wagen, derartig unverschämte
Unterstellungen zu machen? Ich werde meine Anwälte anrufen — ich werde Sie
dafür belangen — «
    »Sie müssen doch zugeben, daß
die ganzen Umstände zu einer interessanten Situation führen, Frank«, sagte ich
sanft. »Ich habe es hier mit einer Gewalttat, einem Mord zu tun, und plötzlich
stoße ich mitten in der ganzen Angelegenheit auf einen Psychopathen, der auf
Gewalttaten versessen ist .«
    »Wollen Sie mir, verdammt noch
mal, erklären, was Sie damit sagen wollen ?« fragte er
heiser.
    »Sie haben behauptet, Sie
hätten diese Kains

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