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Die Time Catcher

Die Time Catcher

Titel: Die Time Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Ungar
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aufregend, dass wir uns kaum von ihr losreißen konnten.«
    Ich lasse langsam die Luft entweichen und spüre, wie eine Welle der Erleichterung durch mich hindurchgeht. Sie steht mir zur Seite!
    »O kay«, sagt Nassim. »D as war’s. Ihr könnt jetzt gehen.«
    Wir nicken und verlassen sein Büro. Als wir den Aufenthaltsraum durchqueren, spüre ich Marios Blicke wie Dolche in meinem Rücken, doch ich schaue starr geradeaus, bis wir für ihn außer Sichtweite sind.
    »D anke für deine Hilfe«, sage ich.
    »G ern geschehen«, erwidert Abbie. Ihr Ton ist höflich und verhalten, als wolle sie mir mitteilen, sie habe als meine Partnerin nur ihre Pflicht getan, nicht mehr und nicht weniger.
    »W ie hast du das am Ende geschafft mit der Vase?«, fragt sie, als wir den Flur hinuntergehen.
    »D as war nicht einfach«, ist meine ganze Antwort. Am liebsten würde ich ihr ja alles erzählen, doch eine Sache hält mich zurück. Es ist das, was Phoebe mir über die beiden erzählt hat.
    Abbie sieht mich stirnrunzelnd an. Sie weiß, dass ich ihr irgendwas verschweige. Gott sei Dank erreichen wir mein Schlafzimmer, ehe die peinliche Stille unerträglich wird.
    »I ch bin müde, ich leg mich hin«, sage ich, ohne sie anzusehen.
    »O kay, dann bis später«, erwidert sie mit gepresster Stimme.
    »B is später.« Ich schlüpfe in den Raum.
    Ich habe das Schlafzimmer für mich allein. Als ich mich auf meine Matratze sinken lasse, spüre ich, dass meine Müdigkeit nicht gespielt war. Vielleicht sollte ich ein kleines Schläfchen machen. Ich muss nur meine Augen schließen und schon …
    Das Schlagen der Tür weckt mich auf.
    »D as wirst du büßen, Caleb!« Marios Stimme schneidet durch die Luft wie ein Messer.
    »W as?«, frage ich benommen.
    »D u weißt genau, wovon ich rede. Von der Xuande-Vase. Du hast ein Duplikat hingestellt und gehofft, dass ich es stehle. Und fast wäre ich auch darauf reingefallen. Glaub ja nicht, dass ich dich damit davonkommen lasse. Ich vergesse es nie, wenn mich jemand so provoziert.«
    »U nd ich vergesse es nicht, wenn mich jemand daran hindert, meine Aufträge auszuführen«, entgegne ich und bin jetzt vollkommen wach. Vielleicht hätte ich das nicht sagen sollen, aber Mario gegenüber ist es fast unmöglich, die richtigen Worte zu finden. Und was hat er damit gemeint, dass er »f ast darauf reingefallen« wäre.
    »A ch nein? Weißt du, was Abbie über deine Aufträge denkt?«, fährt er fort. Seine Worte brennen in meinen Ohren.
    Mario wartet nicht auf meine Antwort. »S ie sagt, dass du in letzter Zeit ziemlich unkonzentriert bist. Dass du heute Morgen den Auftrag verpfuscht hast.«
    Ich spüre, wie meine Wangen glühen.
    »D u hast überhaupt keine Ahnung!«, rufe ich. So viel also zu meinem kühlen Kopf. Was weiß er genau?
    Mario geht lachend aus der Tür. Er hat keinen Grund mehr, noch länger zu bleiben. Er hat sein Ziel erreicht – mich total wütend zu machen.
    Ich habe ein flaues Gefühl in der Magengrube. Mario will sich an mir rächen. Wahrlich keine guten Nachrichten.
    Ich greife nach meiner Schnitzarbeit und meinem Messer. Es dauert sehr lange, bis ich mich einigermaßen beruhigt habe.

24. Juni 2061, 11:00 Uhr
    Edles für die Ewigkeit, Hauptquartier
    Tribeca, New Beijing (früher New York City)
    S teh auf, Caleb!«, ruft Raoul, als er ins Zimmer platzt. »N assim sagt, dass du einen Termin bei Onkel hast. Mario ist schon da und Abbie auf dem Weg zu ihm. Du hast fünf Minuten Zeit, um in den vierten Stock zu kommen.«
    »I st das dein Ernst?«, frage ich, doch als ich Raouls ungewöhnlich bleiches Gesicht sehe, kenne ich die Antwort.
    Ich lasse meine Schnitzarbeit verschwinden und schwinge die Beine aus dem Bett. Warum will Onkel mich sehen? Dann erinnere ich mich. Die Xuande-Vase. Nassim hat gesagt, dass Onkel sie selbst scannen will. Wahrscheinlich hat er es getan und will uns jetzt das Ergebnis mitteilen. Aber das könnte uns eigentlich auch Nassim übermitteln. Mein Magen zieht sich zusammen. Das alles verheißt nichts Gutes.
    Ich lege einen Zwischenstopp im Badezimmer ein. Nachdem ich mir die Hände gewaschen habe, lasse ich den Wasserhahn eine Zeit lang laufen. Normalerweise entspannt es mich, das gurgelnde Wasser im Ablauf verschwinden zu sehen. Doch nicht an diesem Morgen.
    Ich beeile mich, zum Empfang zu kommen. Als ich ihn erreiche, beugt sich Nassim gerade über ein Kreuzworträtsel.
    »H allo, Caleb«, sagt er.
    Er hört sich fröhlich an, aber bei Nassim kann man nie sicher

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