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Die Tochter der Konkubine

Die Tochter der Konkubine

Titel: Die Tochter der Konkubine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pai Kit Fai
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große Freude!« Sie umarmte ihre Besucherin herzlich. »Wie lange habe ich schon darum gebetet, dass dieser Augenblick eintreten möge!«
    Sing verneigte sich. »Ich habe von solch einem Augenblick auch geträumt. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie ihn haben wahr werden lassen.«
    Miss Bramble strahlte vor Freude und wandte sich dann zu Toby und ergriff seine ausgestreckte Hand. »Lady Margaret Pelham, die Frau Ihres befehlshabenden Offiziers, ist eine liebe Freundin von mir, Captain Hyde-Wilkins. Sie spricht nur in den höchsten Tönen von Ihnen, und der Colonel natürlich auch.«
    Sie bedeutete ihnen, auf den bequemen Sesseln Platz zu nehmen. Sing griff nach ihrer mit Perlen versehenen Tasche und holte die Fotografie ihrer Eltern heraus. »Das hier ist mein Ein und Alles, seitdem die Schätze mir in dieser Tasche an meinem zehnten Geburtstag übergeben wurden.«
    Mit beiden Händen, so wie alle Dinge von großem Wert ausgetauscht wurden, bot Sing die Fotografie an.
    Winifred konnte eine einzelne Träne nicht unterdrücken. »Das habe ich vor so vielen Jahren selbst geschossen. Die Brownie-Box-Kamera, die ich an Deck der Golden Sky benutzt habe, um den Augenblick festzuhalten, da sie Mann und Frau wurden, habe ich
immer noch. Ich glaube, unser Treffen wurde von einem Schicksal gefügt, das viel größer ist, als wir es uns auch nur ansatzweise vorstellen können, und es gibt wichtige Dinge zu besprechen. Ich schlage jedoch vor, dass wir zunächst einmal eine kleine Erfrischung zu uns nehmen.« Sie verstummte, während die Amah einen Teewagen hereinschob, auf dem ein silbernes Teeservice, eine Auswahl an köstlichen Sandwiches und eine Mischung aus extravaganten Gebäckstücken standen.
    Miss Bramble bediente sie beide mühelos. »Nachmittagstee, Miss Devereaux, eine alte englische Sitte, die ich partout nicht aufgeben möchte: Darjeeling und Feingebäck aus Gaddi’s Restaurant vom Peninsula Hotel, die Ihre liebe Mutter immer sehr genossen hat.« Sie füllte zierliche, handbemalte Tassen, reichte sie weiter und bot Milch und Zucker an, während sie munter von ihrem Garten und ihrem früheren Leben in East Sussex erzählte.
    Nachdem die Nettigkeiten ausgetauscht waren, legte Miss Bramble eine energische und geschäftsmäßige Art an den Tag. »Es ist kein Zweifel möglich, dass diese entzückende und mutige junge Frau das Kind von Li-Xia und ihrem Mann Ben ist. Es ist, als stünden sie vor mir. Sie wurden mit dem Besten von beiden gesegnet!« Sie ging zu einem viktorianischen Rollpult, kehrte dann mit zwei versiegelten Umschlägen zurück und reichte Sing einen davon. »Ich habe Ihnen etwas ziemlich Bedeutsames zu sagen, meine Liebe.«
    Sie blickte zu Toby. »Wie Sie zweifelsohne herausgefunden haben, war Captain Devereauxs langjähriger getreuer Hongkonger Rechtsanwalt und Freund ein Gentleman namens Alistair Pidcock. Leider hat er das Zeitliche gesegnet und mich als alleinige Testamentsvollstreckerin des Devereaux Hongkong Trust zurückgelassen. Die Anweisungen lauteten, das verfügbare Kapital auf neunundneunzig Jahre hinaus im Namen von Captain Devereaux’ vermisster Tochter anzulegen. Sollte seine Tochter in dieser Zeit gefunden und auf Grundlage meines Urteils identifiziert werden, würde sie Erbin seines gesamten Vermögens, welches, wie ich Ihnen versichern kann, ganz beträchtlich ist. Es schließt die Grundeigentumsurkunde
des Anwesens der Devereaux namens Villa Formosa auf der Repulse Bay mit ein.«
    Sie wandte sich mit einem warmen Lächeln an Sing. »Dort ist es wunderschön, auch wenn das Haus, glaube ich, renovierungsbedürftig ist. Sobald Sie wieder ganz gesund sind, müssen Sie es sich ansehen.
    Wissen Sie, meine Liebe, Ihr Vater hat Hongkong erst verlassen, nachdem er jedem nur möglichen Hinweis auf Ihren Verbleib nachgegangen war. Anscheinend machte er die Amah ausfindig, Ah-Ho, und erfuhr von ihr, dass man annahm, die persönliche Bedienstete Ihrer Mutter, die zärtlich Fisch genannt wurde, habe Sie mit sich ins Hinterland Zentralchinas genommen … eine Herausforderung, die selbst ein Mann vom Kaliber Ihres Vaters äußerst erschreckend finden musste. Dennoch versuchte er es. Zwei Jahre lang fuhr er mit seinem Flaggschiff, der Golden Sky , Tausende von Meilen auf der Suche nach einem Hinweis, der ihn zu Ihnen führen könnte.«
    Wieder hielt Miss Bramble inne, diesmal mit einem Ausdruck der Missbilligung. »Zu meiner Beschämung muss ich sagen, dass die Obrigkeiten Hongkongs wenig

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