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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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verbunden, dass sie die Finger bewegen konnte und es nicht einmal besonders wehtat. Als sie nach einer Weile – vorsichtig – aufstand, waren ihre Knie nicht mehr ganz so wackelig wie bisher. Tatsächlich fühlte sie sich sogar zum ersten Mal seit Tagen beinahe wohl.
    Wenigstens, was ihr körperliches Befinden anging.
    Schon drinnen im Haus hatte sie Lärm und aufgeregte Stimmen und ein Durcheinander aus hastigen Schritten und emsigem Hantieren gehört, und was sie sah, als sie ins Freie trat, war beinahe noch hektischer. Ganz Bjarnisund schien auf den Beinen und mit irgendetwas beschäftigt zu sein, auch wenn sie bei den allerwenigsten sagen konnte, womit eigentlich. Ein wenig ratlos blieb sie stehen, drehte sich einmal im Kreis und fuhr dann so erschrocken zusammen, dass sie beinahe aufgeschrien hätte.
    Unten am Ufer war ein weites Schiff erschienen. Es war nicht annähernd so groß wie die Sturmvogel , aber von derselben plumpen Bauweise, die es angesichts der schnittigen Drakkars in seiner direkten Nachbarschaft noch schwerfälliger erscheinen ließ, und hinter der niedrigen Reling standen auch keine Wikinger, sondern Männer in knöchellangen Kettenhemden und mit großen, dreieckigen Schilden und klobigen Topfhelmen.
    Jetzt war sie schlagartig und vollkommen wach.
    Ihr Herz begann schon wieder zu rasen, und am liebsten wäre sie auf der Stelle herumgefahren und weggerannt, jetzt, wo ihre Feinde da waren und bevor noch mehr Unschuldige ihretwegen zu Schaden kommen könnten.
    Im letzten Moment aber meldete sich ihr Verstand wieder zu Wort. Das war kein Angriff.
    Das Schiff war viel zu klein, und die Krieger an Bord mochten zwar beeindruckend aussehen, waren aber letzten Endes nicht mehr als eine Handvoll, die sich schwerlich mit mehr als hundert Männern anlegen würden, denen sie hier gegenüberstanden.
    Sie hatte trotzdem immer noch Angst, kämpfte dieses Gefühl aber tapfer nieder und lief nicht weg, sondern ging ganz im Gegenteil zum Fluss hinunter.
    Eine ununterbrochene Kette von Männern und Frauen war damit beschäftigt, nach dem Frachtschiff nun auch die drei Drachenboote mit den Habseligkeiten der Bjarnisunder zu beladen, und sie gewahrte Erik, Arla und zwei oder drei weitere Männer ein Stück abseits des Hauptstromes, wo sie in ein intensives Gespräch mit einem dunkelhaarigen Mann in Kettenhemd und Wappenrock vertieft waren. Sie war viel zu weit entfernt, um irgendetwas zu verstehen, aber allein ihre Haltung und Gesten machten ihr klar, dass es sich nicht unbedingt um ein angenehmes Gespräch handelte.
    Erst, als sie schon nahezu heran war, erkannte sie den Fremden. Es war Baron zu Guthenfels, und er sah womöglich noch besorgter und älter aus als das letzte Mal.
    Er musste sie wohl im gleichen Moment erkannt haben wie sie umgekehrt ihn, denn er unterbrach sein Gespräch für einen kurzen Moment, zwang sich zu einem matten Lächeln und winkte ihr zu. Auch Erik raffte sich immerhin zu einem angedeuteten Nicken auf, aber Arla wirkte seltsamerweise beinahe peinlich berührt, sie zu sehen.
    »Katharina«, sagte zu Guthenfels. »Es geht dir schon wieder besser, wie ich sehe. Das freut mich.«
    Es klang ehrlich, aber Katharina wusste trotzdem nicht so recht, was sie von dieser Begrüßung halten sollte. Sie hatte nicht vergessen, was Guthenfels das letzte Mal gesagt hatte.
    »So schlimm war es nicht«, sagte sie nur ausweichend.
    »Ja, und das hat dein Großvater mir auch schon gesagt«, antwortete Guthenfels.
    »Was?«
    »Dass du ein außergewöhnlich tapferes Mädchen bist«, antwortete Guthenfels, bevor er sich wieder an Erik wandte. Das Lächeln verschwand wie weggezaubert von seinem Gesicht.
    »Und ich kann wirklich nichts tun, um Euch von Eurem Entschluss abzubringen, Erik?«, fragte er.
    »Es ist das Beste so, glaubt mir«, antwortete Erik. »Nicht nur wegen dem, was geschehen ist. Wir hätten niemals hierherkommen sollen, Baron. Ihr wisst das, und ich weiß es auch. Die Zeit ist noch nicht reif für ein friedliches Miteinander unserer Völker.«
    »Wahrscheinlich habt Ihr Recht«, seufzte zu Guthenfels. »Manche Wunden brauchen vielleicht mehr als ein Menschleben, um zu heilen. Dennoch tut es mir leid … vor allem, da so mancher Euren Weggang als Eingeständnis Eurer Schuld auslegen wird.«
    Erik sagte nichts dazu, und Guthenfels ließ eine geraume Weile verstreichen, in der er ihn nur abwartend ansah, bis er schließlich ein tiefes, enttäuschtes Seufzen ausstieß.
    »Vielleicht habt Ihr

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