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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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winzige graue Wölkchen aufsteigen, die in Nase und Hals kitzelten.
    Zu Katharinas Erleichterung war der Tunnel nicht besonders lang. Schon nach wenigen Dutzend Schritten stießen sie auf eine schmale Treppe, die in engen Kehren nach oben führte und danach in einen genauso finsteren, aber sehr viel größerenStollen mit gemauerten Wänden, in dem sie wenigstens wieder aufrecht gehen konnten. Die Luft war noch immer so trocken, dass jeder Atemzug zum Husten reizte.
    Diesmal verging deutlich mehr Zeit, bis Edith wieder stehenblieb, die Fackel an Vera reichte und sich einen Moment lang lautstark an irgendetwas in der Dunkelheit vor sich zu schaffen machte.
    Etwas raschelte, und blasssilbernes Mondlicht und ein Schwall eisiger, aber köstlich frischer Nachtluft drangen zu ihnen herein. Edith nahm die Fackel wieder entgegen, eilte voraus und wedelte dann ungeduldig mit der Fackel, ihr zu folgen.
    »Schnell jetzt«, sagte sie. »Ihr habt nicht mehr viel Zeit. Sobald er merkt, dass der Schlüssel nicht mehr da ist, wird er sich denken können, wo ihr seid!«
    Katharina trat rasch an ihr vorbei, machte noch zwei weitere Schritte und blieb stehen, um sich rasch umzublicken. Wie Edith gesagt hatte, befanden sie sich jetzt auf der anderen Seite der äußeren Mauer, wenn auch nur gerade so – sie hätte nur die Hand auszustrecken brauchen, um die Ziegelsteine zu berühren. Gelächter und Musik waren auch hier noch zu hören, und der Himmel über der Burg glühte rot im Widerschein der zahllosen Feuer, die auf der anderen Seite der Mauer brannten.
    Edith warf die brennende Fackel zurück in den gemauerten Tunnel, wo sie zu Boden fiel, ohne zu erlöschen, und deutete auf ein niedriges Gebüsch, ein halbes Dutzend Schritte entfernt. Sie eilten hin, und Vera setzte dazu an, etwas zu sagen, doch Edith brachte sie mit einem erschrockenen Fuchteln zum Schweigen und scheuchte sie endgültig in den Schutz der Dornenhecke. Kaum hatte sie das getan, da tauchte eine einsame Gestalt in Helm und Speer über der Mauerkrone auf und bewegte sich genau in ihre Richtung.
    Mit klopfenden Herzen und angehaltenem Atem warteten sie, bis der Wächter auf seinem einsamen Rundgang an ihnenvorüber war, und Edith gab auch dann noch eine geraume Weile zu, bis sie sich vorsichtig aufrichtete und gleich wieder mit ihrem hektischen Gestikulieren begann.
    »Jetzt aber schnell! Am besten geht ihr nach Süden, in den Sumpf. Dort können sie euren Spuren nicht folgen, und zu Pferde trauen sie sich sowieso nicht dorthin. Ihre schweren Schlachtrösser würden einfach versinken.«
    Katharina schien das eine gute Idee, aber Vera schüttelte den Kopf. »Meine Sippe lagert unten am Fluss«, sagte sie. »Dort sind wir in Sicherheit. Sie werden Katharina und mich verstecken.«
    »Ja, gewiss«, schnaubte Edith. »Und was glaubst du wohl, wo sie zuerst nach euch suchen werden?« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Willst du Unglück über deine ganze Sippe bringen, du dummes Weib? Pardeville wird sie alle töten lassen, wenn man euch bei ihnen findet. Oder auch nur dich!«
    Vera funkelte sie feindselig an, aber sie war klug genug, alles für sich zu behalten, was ihr dazu vielleicht auf der Zunge lag, und Edith fuhr mit einen bekräftigenden Kopfschütteln fort: »Die Sümpfe sind das sicherste Versteck. Ihr müsst nicht lange dort bleiben, vielleicht bis morgen früh, längstens bis Mittag.«
    »Und dann?«, fragte Vera misstrauisch.
    »Sobald Baron zu Guthenfels mit seinen Soldaten hier ist und sie zusammen aufbrechen, stellt ihr keine Gefahr mehr da, und ihr seid in Sicherheit«, antwortete Edith. »Wenigstens vorerst. Lange genug, um euch endgültig in Sicherheit zu bringen.« Sie machte eine harsche Geste, als Vera abermals widersprechen wollte. »Aber nur, wenn ihr euch jetzt endgültig auf den Weg macht und nicht noch länger hier herumsteht und redet!«
    Vera starrte sie ärgerlich an, als wäre das alles hier nur ihre Schuld, widersprach aber nicht mehr, sondern ließ sich wieder in die Hocke sinken und setzte das Äffchen auf denBoden. Dwegr begann schon wieder aufgeregt zu schnattern und zu kreischen, und Vera antwortete mit leiser Stimme und in derselben fremden Sprache, die sie gerade im Keller benutzt hatte.
    »Und du?«, fragte Katharina rasch. »Du redest immer nur von uns. Was ist mit dir? Du begleitest uns doch, oder?«
    »Wie könnte ich das, mein Kind?«, fragte Edith sanft. »Ich bin hier zuhause. Ich kann nicht mit euch kommen.«
    »Guy de

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