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Die Tochter der Seidenweberin

Die Tochter der Seidenweberin

Titel: Die Tochter der Seidenweberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Niehaus
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trocken wurde. Nie war sie ihm so begehrenswert erschienen.
    »Für heute ist es genug«, entschied er mit rauher Stimme und nahm ihr sanft die Feder aus der Hand. »Wir können morgen weitermachen.«
    Widerstrebend blickte Lisbeth auf. Doch ihr Unmut wandelte sich in Überraschung, als sie bemerkte, mit welcher Begehrlichkeit Mertyn sie anschaute. Seine Augen waren dunkel von Verlangen, und Lisbeth spürte ein warmes Kribbeln im Leib. So hatte er sie schon lange nicht mehr angesehen. Nicht mehr seit der Zeit nach ihrer Hochzeit, als er, selbst noch ein junger Bursche, sie als unerfahrene Braut in sein Gemach geführt hatte.
    Zögerlich, beinahe verlegen, streckte Mertyn die Hand aus und machte einen unbeholfenen Versuch, Lisbeths Haube zu lösen. Ein wenig schien er sich seiner Begierde zu schämen.
    Das gestärkte Kleidungsstück widersetzte sich seinen zaghaften Bemühungen, und die feine Spitze verfing sich in Lisbeths Haar. Entschlossen löste Lisbeth die Haube aus ihren Strähnen und warf sie achtlos auf den Tisch. Die dunklen Locken ringelten sich befreit um ihren Kopf, und mit einem Seufzen zog Mertyn Lisbeth an sich und vergrub sein Gesicht in der dunklen Flut. Seine Lippen fanden ihr Ohr und liebkosten es zärtlich.
    Lisbeth ließ ihre Hände unter sein Wams gleiten, und durch das dünne Tuch des Hemdes hindurch spürte sie die Wärme seiner Haut. Sachte fuhr sie mit der Spitze ihres Zeigefingers sein Rückgrat hinab und merkte, wie er unter ihrer Berührung schauderte. Seine Lippen wanderten ihre Schläfe hinauf zur Stirn, küssten ihre Augen, ihren Mund. Zärtlich schmeichelnd liebkoste er ihre Lippen, dann wurde sein Kuss fordernder.
    Spielerisch zupften, Lisbeth Mertyns Hemd aus dem Bund seiner Beinlinge und fuhr mit der Hand darunter. Es erregte sie, seine glatte Haut zu fühlen, die sich über den festen Muskeln an seinem Rücken und den Schultern spannte. Die Zeit, die Mertyn auf seinen Reisen im Sattel zubrachte, schien seinen Körper mehr zu stärken, als man es bei einem Handelsherrn erwarten würde.
    Auch Mertyn schien ihre Berührung zu gefallen, denn deutlich spürte Lisbeth seine Männlichkeit an ihrem Schoß. Sein Atem ging schneller, und fest zog er sie an sich. Eine warme Woge durchflutete Lisbeths Leib, und ihr entfuhr ein leises Stöhnen. Ihre Beine wurden von einer ungewohnten Schwäche erfasst, und haltsuchend klammerte sie sich an Mertyns Schultern. Nie zuvor hatte Lisbeth ihren Gemahl mit solcher Leidenschaft begehrt.
    Hastig löste sie sich aus seiner Umarmung. »Lass uns in die Schlafkammer gehen«, flüsterte sie rauh.
    Doch ihr Gemahl schüttelte wortlos den Kopf. Mit einer ausholenden Handbewegung schob er Papiere, Feder und Tinte auf dem Tisch beiseite, fasste Lisbeth um die Taille und setzte sie mit Schwung vor sich auf die glänzend polierte Platte des ehrwürdigen Kaufmannstisches.
    Begehrlich strichen seine Hände über ihre Brüste, und seine Finger fanden die Schnürung an ihrem Kleid. Ein wenig unbeholfen machte Mertyn sich daran zu schaffen, doch schließlich gelang es ihm, Lisbeths Mieder zu öffnen. Ein Stöhnen entfuhr ihm, als sich ihm die entblößte Brust seiner Gemahlin in weißer Verlockung darbot.
    Zärtlich berührten Mertyns Lippen ihre weiche Haut, umschlossen sanft ihre rosenfarbenen Knospen, küssten und liebkosten sie, derweil seine Hände sich auf eine lustvolle Wanderschaft begaben.
    Lisbeth bog den Kopf in den Nacken, und mit einem wohligen Schauder gab sie sich den Liebkosungen ihres Mannes hin. Durch den Stoff ihres Kleides hindurch spürte sie seine Hände über die Rundung ihrer Hüfte streichen, über ihre Beine. Mertyn tastete sich zum Saum ihres Kleides hinab, dann fuhr er auf der Innenseite ihrer Schenkel über ihre bloße Haut wieder hinauf. Seine erkundenden Finger fanden ihre Scham, streichelten, rieben, und Lisbeth stöhnte laut.
    Mit sanfter Bestimmtheit schlug Mertyn die Röcke ihres Kleides hinauf bis zu ihren Hüften. Er löste den Riemen an seinen Beinlingen, umfasste ihre Hüften, und mit einem Seufzen schlang sie ihre Arme um seine Schultern, als seine Männlichkeit endlich in sie drang.
     
    Tagelang arbeiteten Mertyn und Lisbeth gemeinsam an ihrem Entwurf für die neue Zunftordnung. Sie überlegten, verwarfen, brachten die Punkte schließlich in sinnvolle Ordnung. Und des Nachts, nach getaner Arbeit, teilten sie das Lager wie Jungvermählte.
    Je genauer die einzelnen Bestimmungen für die Seidmacherinnen wurden, je ausgefeilter sich

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