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Die Tochter der Suendenheilerin

Die Tochter der Suendenheilerin

Titel: Die Tochter der Suendenheilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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Mutter bemerkten, kamen sie sogleich auf sie zu, um sie zu begrüßen. Ulf zog eine verbitterte Miene. Antonia lächelte still in sich hinein. Diese Fehde würde den Ruhm der Regensteiner nicht mehren. Ganz im Gegenteil.
    Endlich erschien auch der Herzog von Halberstadt in Begleitung seiner Gemahlin. Die Menge jubelte. Herzog Leopold war sehr beliebt beim Volk. Er schenkte Antonia und ihrer Mutter ein kurzes Lächeln, dann wandte er sich an Ulf von Regenstein.
    »Ich bin froh, dass Ihr Euch für eine ehrenvolle Lösung dieser unnötigen Fehde entschieden habt, Herr Ulf.«
    »Wie wir die Birkenfelder in den Staub treten, ist uns einerlei«, entgegnete Ulf gelassen.
    »Auf dem Turnierfeld habt Ihr darin ja auch schon reichlich Erfahrung«, warf Graf Johann ein. »Was die Bekanntschaft mit dem Staub angeht, meine ich.«
    Antonia und Meret kicherten.
    »Wenn ich mich recht erinnere, habe ich Euch bislang noch jedes Mal aus dem Sattel gehoben, Herr Johann.« Ulf blitzte den Hohnsteiner böse an.
    »Ich gebe zu, Ihr habt früher eine sehr gefährliche Lanze geführt. Aber was nutzt Euch das heute?«
    »Meine Söhne und Vasallen werden die Ehre Regensteins verteidigen.« Dann wandte Ulf sich Antonias Mutter zu. »Ihr müsst wahrlich sehr verzweifelt sein. Ich hörte, Euer Gatte will trotz seines Alters noch einmal zur Lanze greifen? Passt nur auf, dass Ihr am Ende nicht gar Witwe werdet!«
    »Macht Euch keine Sorgen um mein Wohl! Mein Gatte nimmt es noch immer mit jedem Regensteiner auf. Ihr müsst nämlich wissen, dass wir in Ägypten den Quell der ewigen Jugend gefunden haben. Einen geheimnisvollen Brunnen in einer fernen Oase, der denen, die daraus trinken, ein Leben voller Kraft und Glück verheißt.«
    »Ich dachte, der große Märchenerzähler sei Euer Gatte«, schnaubte Ulf.
    »Woher wollt Ihr wissen, ob es ein Märchen ist?« Lena lächelte Ulf vieldeutig an. Doch bevor er etwas erwidern konnte, ertönten die Fanfaren, und ein Herold kündigte den Beginn des Turniers an.
    Antonia hörte kaum zu. Ihr Blick schweifte über die Ebene hinter dem Turnierfeld. Stephan war noch immer nicht erschienen. Nun gut, am ersten Tag hatte das noch keine nachteiligen Folgen. Ganz bestimmt käme er am nächsten Tag zum Tjost. Er musste einfach kommen. Ihr Glück hing davon ab.
    Sie achtete erst wieder auf das Turniergeviert, als die Kämpen auf das Feld galoppierten. Ihr Vater war als ranghöchster Teilnehmer der Erste. Während er auf seinem Rappen in voller Bewaffnung über das Turnierfeld galoppierte, wurde jedem klar, dass dieser Mann noch immer ein ernst zu nehmender Gegner war. Er bot einen würdevollen Anblick in seinem dunkelblauen Waffenrock mit dem Birkenfelder Wappen, unter dem das Kettenhemd hervorblitzte, und dem silberglänzenden Helm, von dem ein dunkelblauer Rosshaarschweif wehte. Antonia bemerkte das versonnene Lächeln ihrer Mutter, als der Vater auf die Tribüne zuhielt und vor seiner Frau die Lanze senkte. Beinahe andächtig schlang Lena das Band mit ihren Farben um die Spitze der Stangenwaffe und schien ihre ganze Liebe in diese Geste zu legen.
    Neben sich hörte Antonia Sachmet seufzen. »Ist das nicht schön?«, flüsterte die junge Ägypterin.
    »Ja«, flüsterte Antonia zurück. »Um ihre Liebe waren meine Eltern schon immer zu beneiden.«
    Als Nächster galoppierte Rudolf auf seinem Kohlfuchs in das Turniergeviert. Er war genauso wie sein Vater gekleidet, allerdings prangte der Rosshaarschweif an seinem Helm in dunklem Rot.
    Zielsicher hielt er auf die Tribüne zu, verhielt sein Pferd unmittelbar vor den Plätzen der Regensteiner und senkte seine Lanze vor Sibylla. Ein verhaltener Aufschrei des Erstaunens erhob sich unter den Zuschauern, als Sibylla mit strahlendem Lächeln aufstand und ihr rotes Band um Rudolfs Lanze knotete.
    »Sibylla, was fällt dir ein?« Ulf sprang erbost auf. »Das ist der Feind!«
    »Ihr irrt Euch, Herr Ulf!«, rief Rudolf, der die Worte gehört hatte. »Wir Birkenfelder sind niemals die Feinde edler Damen, sondern nur ihre Bewunderer. Und es gibt keine Dame hier, die mein Herz so sehr bezaubert wie Fräulein Sibylla.«
    Unter dem Helm konnte Antonia Rudolfs Gesicht nicht erkennen, aber sie war sicher, dass das Feuer in seinen Augen noch immer loderte.
    »Das ist eine Frechheit!«, schrie Ulf.
    »Mag sein, aber immerhin eine galante«, beschied Irmela. »Und nun setz dich wieder, bevor dich der Schlag trifft!«
    »Ich fürchte, der spürt gerade das machtvolle Pantöffelchen seiner

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