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Die Tochter der Suendenheilerin

Die Tochter der Suendenheilerin

Titel: Die Tochter der Suendenheilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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vorzulassen.
    Kurz darauf betrat Meinolf den Saal.
    »Mein Fürst!« Er deutete eine leichte Verbeugung an. »Ich danke Euch, dass Ihr bereit seid, mich zu empfangen. Wie ich sehe, habt Ihr schon die Klage des Herrn Philip vernommen.«
    Leopold nickte. »Nehmt Platz, Herr Meinolf! Und dann verratet uns, wie Euer Bruder sein Unrecht sühnen will.«
    Meinolf setzte sich. »Mir scheint, hier wurden einige Tatsachen böswillig verdreht. Mein Bruder hat kein Unrecht begangen.«
    »Bestreitet Ihr, dass er die jüngste Tochter des Grafen von Birkenfeld überfallen und entführt hat?«
    »Es war kein Überfall. Mein Bruder sah, dass der Graf von Birkenfeld seine Tochter einem unzureichenden Geleit anvertraut hatte. Er befürchtete, dem Mädchen könne auf dem Heimweg Schlimmes widerfahren, und so stellte er sie unter seinen Schutz.«
    »Und warum brachte er sie dann nicht wohlbehalten nach Burg Birkenfeld, sondern ließ ihr Geleit zusammenschlagen? Er befand sich noch in Sichtweite der Burg.«
    »Nun, Ihr müsst verstehen, mein Fürst, nachdem man meinen Bruder so unfreundlich der Burg verwiesen hatte, bestand kein Grund, noch einmal dorthin zurückzukehren.«
    »Herr Meinolf!« Leopold schlug mit der Faust auf den Tisch. »Ich habe genug von Euren lächerlichen Versuchen, einen rachsüchtigen Überfall als rechte Tat darzustellen. Tatsache ist, dass Euer Bruder das Mädchen entführte. Und als ihr Bruder sich später auf Burg Regenstein einfand, um sich selbst als Austauschgeisel zur Verfügung zu stellen, bis der Zwist geklärt wäre, habt Ihr ihn ebenfalls festgehalten. Das ist kein ehrenhaftes Verhalten. Das ist Räubertum, eines Ritters oder gar eines Grafen nicht würdig. Ich als Euer Lehnsherr verlange, dass Euer Bruder seine Gefangenen unverzüglich freigibt.«
    »Ihr vergesst, dass mein Bruder in seiner Ehre gekränkt wurde, als man ihn von Burg Birkenfeld verwies. Er verlangt eine Sühne des Grafen von Birkenfeld, die ihm seine Ehre zurückgibt.«
    »Seine Ehre hat er sich selbst genommen«, fuhr Philip dazwischen. »Dass er keine besitzt, hat er gestern zur Genüge bewiesen. Wenn einer eine Sühneleistung zu fordern hat, dann bin ich es.«
    »Ihr habt ihn böswillig abgewiesen, als er um die Hand Eurer Tochter bat.«
    »Es ist mein gutes Recht als Vater, jeden abzuweisen, der mir als Schwiegersohn nicht genehm ist.«
    »Eure Tochter hatte meinem Bruder bereits Hoffnungen gemacht.«
    »Das ist nicht wahr!«, brauste Antonia auf. »Niemals hätte ich ihm Hoffnungen gemacht.«
    »Beim Osterfest in Halberstadt«, fuhr Meinolf unbeeindruckt fort. »Ihr habt behauptet, Euer Vater wäre entzückt, wenn mein Bruder um Euch anhalten würde.«
    »Das war ein Scherz, mit dem ich mich seiner plumpen Annäherungen zu erwehren suchte. Jeder Mann mit Verstand hätte das begriffen.«
    »Fräulein Antonia, ich hoffe, Ihr wollt meinem Bruder nicht seinen Verstand absprechen.«
    »Herr Meinolf«, sagte Philip streng, »ich dulde nicht, dass Ihr so mit meiner Tochter sprecht.«
    »Warum werdet Ihr so wütend? Weil Eure Tochter Euch nicht die Wahrheit sagte? Euch Lügenmärchen auftischte, die Euch in diese Lage brachten? Weil sie doch heimlich mit meinem Bruder tändelte und ihn ermunterte?«
    Antonia blieb vor Ärger fast die Luft weg. »Was maßt Ihr Euch an?«, keuchte sie.
    »Bleib ruhig, mein Kind!«, hörte sie die Stimme ihres Vaters. »Herr Meinolf ist ein Meister darin, anständigen Menschen Böses zu unterstellen und Übles nachzusagen. Er hat eine reichhaltige Fantasie, wenn es darum geht, ehrbare Menschen mit Schmutz zu überkübeln, um die Verbrechen seiner Familie zu decken.«
    »Wie auch immer …« Meinolf lächelte. »Mein Bruder erfuhr eine Kränkung durch Euch. Und er fordert eine entsprechende Sühne. In Eurem Besitz befinden sich drei Eisenerzminen. Überschreibt meinem Bruder eine davon, dann will er den Streit vergessen und schickt Euch Eure Kinder wohlbehalten zurück.«
    »Also das ist es!«, rief Philip. »Darauf hat er es die ganze Zeit angelegt. Er war von Anfang an nur hinter Antonias Mitgift her. Nie und nimmer werde ich den Brautschatz meiner Tochter einem Erpresser in den Rachen werfen!«
    »Herr Meinolf, es ist genug«, sprang Herzog Leopold Antonias Vater bei. »Euer Bruder hat das Recht gebrochen. Es gab keine Fehde zwischen Euch und den Birkenfeldern. Ein derartiger Überfall könnte die Reichsacht nach sich ziehen. Ihr werdet die Gefangenen umgehend freigeben, ansonsten …«
    »Ansonsten

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