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Die Tochter der Suendenheilerin

Die Tochter der Suendenheilerin

Titel: Die Tochter der Suendenheilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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wünschen. Guntrams Tod war so grauenvoll und so sinnlos …«
    Antonia nickte. Sie kannte die tragische Geschichte.
    Alexander kehrte in Begleitung seiner Mutter und Bertrams zurück. Auch Christian hatte sich ihnen angeschlossen.
    »Besuch?«, fragte der junge Ritter und gesellte sich zu Antonia. »Immerhin sieht das nach zusätzlichen Kämpfern für die Fehde aus.«
    »Wir wollten unsere Gäste nicht mit unseren Schwierigkeiten behelligen«, warf Lena tadelnd ein.
    »Aber ein bisschen Spaß dürfen sie auch haben«, bemerkte Alexander mit breitem Grinsen. »Wie war das doch gleich mit dem Salz des Lebens?« Die beiden jungen Männer lachten. Antonia sah, dass Bertram schmunzelte.
    »Wer mag die junge Frau sein?«, fragte Lena. »Soweit ich weiß, ist Sophias älteste Tochter erst dreizehn.«
    Philip legte seiner Frau einen Arm um die Schultern. »Erinnerst du dich an unsere erste Begegnung mit Männern in himmelblauen Umhängen? Damals in der Wüste nach dem Sandsturm?«
    »Du meinst, es sind Sethi?«
    Philip nickte. »Ja. Und wen mögen sie wohl schützen?«
    »Die Tochter des Herrn von Djeseru-Sutech«, hauchte Lena. »Wenn sie nach ihrer Mutter schlägt, kann es sehr … bemerkenswert werden.«
    Philip lachte. »Das wird es so oder so.«
    Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bis der seltsame Reisezug den Berg erklommen hatte. Je näher die Besucher kamen, umso mehr Einzelheiten erkannte Antonia. Das silberbeschlagene kostbare Sattelzeug der Pferde, die kleinen Quasten an den Zügeln. Den goldenen Halsschmuck und die prächtigen Ohrringe der jungen Frau. Der Leopard hielt sich mittlerweile ausschließlich an ihrer Seite. Antonia war erstaunt, wie schlank und hochbeinig das Raubtier war. Auf Bildern hatten die Tiere immer viel stämmiger gewirkt.
    Endlich erreichte der Zug das große Tor. Der junge Mann an der Spitze brachte sein Pferd zum Stehen.
    »Der Morgen der Güte sei mit Euch«, grüßte er. »Ist es müden Reisenden gestattet, den Hof zu betreten?«
    Sein Lächeln und das Blitzen der Augen erinnerten Antonia an ihren Vater. Philip trat vor.
    »Ihr seid willkommen«, sagte er. »Du bist Karim, nehme ich an.«
    Der junge Mann nickte.
    »Und du mein Onkel Philip.«
    »So ist es.«
    Karim sprang vom Pferd und umarmte seinen Onkel.
    »Meine Eltern haben mir so viel von dir erzählt«, sagte er.
    Philip erwiderte die Umarmung und sah zum ersten Mal seit Merets Entführung wieder glücklich aus.
    »Auf, auf, steht nicht einfach so herum!«, rief er dann. »Macht Platz, damit unsere Gäste in den Burghof reiten können!«
    Die Menge der Zuschauer zerstreute sich. Pepito kläffte. Antonia fuhr herum. Die gefleckte Raubkatze hatte das weiße Hündchen bemerkt.
    »Pepito!«, rief Antonia erschrocken aus, doch der kleine Rüde bellte weiter, ohne auf seine Herrin zu hören oder sich der Gefahr bewusst zu sein, in der er schwebte.
    »Nebet!«, hörte sie plötzlich einen scharfen Ruf. Die junge Frau, die neben Karim geritten war, war vom Pferd gestiegen. Das Raubtier wandte den Kopf und folgte dem Ruf. Es schnurrte fast wie eine Katze, als seine Herrin ihm beruhigend über das Fell strich.
    »Keine Sorge«, sagte sie. »Nebet ist harmlos.«
    »Ein harmloser Leopard?« Antonia musterte die Besucherin zweifelnd.
    »Kein Leopard. Nebet ist eine Gepardin. Sie begleitet mich, als wäre sie ein Jagdhund. Ich bin Sachmet.«
    »Mein Name ist Antonia.«
    »Du bist Philips Tochter?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. »Meine Mutter hat mir viel von deinem Vater erzählt.«
    »Deine Mutter?«
    »Ihr Name ist Thea, sie stammt aus dieser Gegend.«
    Antonias Mutter schob sich vor. »Du bist Theas Tochter!«, rief sie erfreut. »Ich bin Lena, Philips Frau. Wie geht es deiner Mutter? Ist sie noch immer glücklich an der Seite deines Vaters?«
    Sachmet lächelte. »Die Liebe zwischen den beiden ist legendär.«
    Antonia bemerkte den seltsamen Akzent der schönen Ägypterin. Die deutsche Sprache ging ihr leicht über die Lippen, doch die Aussprache verriet die Fremde. Anders als Karim, der so sprach, als wäre er in dieser Gegend geboren. Lena umarmte Sachmet ungeachtet der Gepardin, die ihrer Herrin nicht von der Seite wich, und hieß Theas Tochter willkommen.
    Mittlerweile waren alle Ankömmlinge in den Burghof eingeritten und von den Pferden gestiegen. Stimmengewirr, Gelächter und das Schnauben der Tiere erfüllten die Luft.
    Aus den Augenwinkeln bekam Antonia mit, dass ihr Vater sich inzwischen dem jungen Mann in der

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