Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint
werde dich niemals lieben«, sagte ich kalt, und sein Gesicht verzog sich vor Schmerz.
»I ch sage dir nur, was der König geglaubt hat«, fuhr Loki vorsichtig fort. »A lso befahl er mir, dich dazu zu bringen, freiwillig mit mir zurückzukommen, und ich willigte ein. Weil ich keine Wahl hatte.
Aber Wendy, ich schwöre dir, dass ich dich niemals zu ihm zurückgebracht hätte. Sonst hätte ich gestern Nacht nicht versucht, dir auszureden, zu ihm zu gehen. Wäre das mein Plan gewesen, hätte ich dich dazu ermutigt, dich in seine Hände zu begeben.«
»I ch verstehe, dass du Oren nach dem Mund reden musstest, um zu überleben«, sagte ich. »G anz ehrlich. Und das kann ich dir auch verzeihen. Aber warum hast du mir nicht die Wahrheit gesagt, als du vor meiner Tür zusammengebrochen bist und um Asyl gebeten hast?«
Loki starrte traurig zu Boden, hob dann den Kopf und schaute mir in die Augen. »W eil ich mich dafür geschämt habe, dass ich zugestimmt hatte, auch wenn ich nicht vorhatte, Orens Befehl zu befolgen. Und weil ich nicht wollte, dass du schlecht von mir denkst. Ich wollte nicht, dass du all das in Frage stellst, was zwischen uns passiert war.« Er lächelte traurig. »I ch wollte nicht, dass du mich so ansiehst wie jetzt gerade.«
»W arum bist du dann überhaupt nach Ondarike zurückgegangen?«, fragte ich mit belegter Stimme. »W arum hast du dich nicht geweigert, mit Sara zu gehen? Du hättest doch in Förening bleiben können.«
»W enn ich geblieben wäre, hätte der König behaupten können, damit sei das Abkommen ungültig«, sagte Loki. »E s hätte passieren können, dass er den Palast angreift und dich in seine Gewalt bringt. Das wollte ich nicht riskieren.«
»U nd was ist mit all dem, was du im Garten gesagt hast?«, fragte ich und schaute zu Boden. Aus unerfindlichen Gründen fiel es mir plötzlich sehr schwer, seinem Blick zu begegnen. »W olltest du mich zu ihm zurückbringen, als du mich gebeten hast, mit dir durchzubrennen?«
»N ein«, sagte Loki vehement. »D as hätte ich nie getan. Nicht einmal, um mein eigenes Leben zu retten. Nicht einmal für das gesamte Königreich. Als ich dich geküsst habe und dich bat, meine Frau zu werden, habe ich das völlig ernst gemeint. Ich wollte mit dir zusammen sein.«
Ich schniefte und starrte in die weiße Ödnis, die uns umgab. Mein Herz fühlte sich auf einmal viel leichter an. Ich sah in der Ferne ein Auto auftauchen, aber dann legte Loki seine Hand unter mein Kinn und hob meinen Kopf, sodass ich ihm in die Augen blickte.
»I ch musste mich zwischen dem König und dir entscheiden, und ich habe dich gewählt«, sagte Loki. »I m Garten waren wir ganz allein. Ich hätte dich problemlos ausschalten, über die Schulter werfen und zum König schleppen können. Dann hätte er mich sicher nicht gefoltert. Aber das habe ich nicht getan.« Er kam näher, und ich spürte die Wärme, die sein Körper ausstrahlte. »E r hat mir gesagt, was er mit mir machen würde, wenn ich dich nicht zurückbrächte. Aber ich konnte es trotzdem nicht tun.«
Er hob die andere Hand und umfasste mein Gesicht.
Seine Haut berührte warm die meine, und ich hätte den Blick auch nicht abwenden können, wenn er mich nicht festgehalten hätte. In seinen Augen sah ich eine Sehnsucht und eine Wärme, die mir den Atem raubte.
»V erstehst du jetzt?«, fragte Loki rau. »I ch würde es wieder tun, Wendy. Ich würde für dich noch einmal durch die Hölle gehen. Egal wie sehr du mich jetzt gerade hasst.«
Ich war so gebannt, dass ich erst merkte, wie nahe uns das andere Auto gekommen war, als es mit quietschenden Reifen neben uns anhielt und beinahe den Cadillac rammte. Loki stellte sich schützend vor mich. Die Fahrertür ging auf und Tove sprang auf die Straße. Auf der Beifahrerseite riss Finn die Tür auf, rannte um das Auto herum und stürzte sich auf Loki.
14
Konfrontation
F inn schlug Loki die Faust ins Gesicht, und Loki hob eine Hand, als wolle er zurückschlagen. Das wäre nicht so schlimm gewesen, wenn Loki nicht rund fünfzigmal so stark gewesen wäre wie sein Gegner. Er hätte Finn den Kopf von den Schultern gerissen.
»L oki!«, brüllte ich. »W ag es ja nicht, ihn zu schlagen!«
»D u hast echt Glück.« Loki starrte Finn wütend an und wischte sich das Blut von der Nase.
»W as zum Teufel ist in dich gefahren?«, brüllte Finn ihn an. »B ist du bescheuert? Du hattest nicht das Recht, sie einfach zu entführen!«
»F inn«, sagte Tove. »H ör auf. Beruhig
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