Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint
richtig war.«
»W orum geht es dann?«, fragte ich.
»W ir sind verheiratet, Wendy.« Tove warf mir einen Seitenblick zu. »W eißt du, warum ich dich gebeten habe, meine Frau zu werden?«
»N ein«, sagte ich. Ich spürte, dass Finn und Willa uns vom Rücksitz aus beobachteten.
»D amit wir als Team arbeiten können«, sagte Tove. »I ch dachte, du bräuchtest jemanden, der dich unterstützt und auf deiner Seite ist, und so jemanden brauchte ich auch.«
»W ir sind doch ein Team«, sagte ich schwach.
»W arum bist du dann losgezogen, ohne mit mir darüber zu reden?«, fragte Tove.
»I ch hatte Angst, du würdest mich nicht verstehen«, sagte ich.
»H abe ich dich jemals nicht verstanden?«, fragte Tove. »H abe ich deinem Urteil jemals misstraut? Habe ich dich jemals davon abgehalten, etwas zu tun?«
»N ein, nie«, gab ich leise zu. »E s tut mir leid.«
»D u musst dich nicht entschuldigen«, sagte Tove. »A ber mach es nicht wieder. Ich will, dass unsere Ehe funktioniert. Aber dafür musst du mir sagen, was los ist. Du kannst nicht dein Leben riskieren oder wichtige Entscheidungen über die Zukunft des Königreiches treffen, ohne mich wenigstens darüber zu informieren.«
»E s tut mir leid«, wiederholte ich und starrte auf meinen Schoß.
»L oki hat mir erzählt, was du gemacht hast«, sagte Tove. Ich hob den Kopf.
»W as?«
»E r hat mir gesagt, was du Oren für den Frieden versprochen hast«, sagte Tove. »E s ist ein guter Plan. Aber wir haben eine ganze Menge zu tun.«
»W as ist denn der Plan?«, fragte Willa und beugte sich zwischen den Sitzen vor. »E rzähl.«
Ich schwieg, weil ich nicht mehr reden wollte. Ich war todmüde und wusste genau, wie viel Arbeit vor uns lag, wenn wir eine Chance gegen die Vittra haben wollten. Aber im Moment konnte ich einfach nicht mehr.
Zum Glück hatte Loki Tove so gut informiert, dass er Willa und Finn meinen Plan erklären konnte. Ich lehnte den Kopf an die kalte Fensterscheibe und hörte zu, wie sie besprachen, was alles zu tun war.
Ein paar Tracker waren bereits nach Förening zurückgekehrt und die anderen würden innerhalb der nächsten Tage eintreffen. Thomas hatte bereits ein Trainingslager für sie eingerichtet.
Tracker waren im Nahkampf ausgebildet, weil sie die Changelings und andere Tryll schützen mussten, aber sie waren keine Soldaten. Thomas hatte die Aufgabe, aus ihnen eine Armee zu machen, die gegen einen mächtigen, bislang unbesiegten Feind kämpfen konnte.
Dank des ausgeweiteten Waffenstillstands konnten wir jetzt auch nach Oslinna reisen.
Sobald wir in Förening waren, konnten wir ein neues Team zusammenstellen und bereits morgen aufbrechen. Diesmal meldete Willa sich freiwillig. Ich würde mitgehen, ob das den anderen nun gefiel oder nicht, aber das sagte ich auf der Autofahrt nicht. Ich hatte nicht mehr die Kraft für Auseinandersetzungen.
Am schwierigsten würde es werden, andere Markis und Marksinna dazu zu bringen, sich dem aktiven Kampf anzuschließen. Lokis Meinung nach waren nur Tryll-Fähigkeiten stärker als die Kobolde, also waren die hochrangigen Tryll-Adligen unsere besten Waffen im Kampf gegen sie.
Willa war der Meinung, wir sollten den anderen Tryll nicht erzählen, was genau ich Oren im Austausch gegen den neuen Frieden angeboten hatte. Sie würden revoltieren, wenn sie erfuhren, dass ich das Königreich aufs Spiel gesetzt hatte. Ich würde ihnen sagen, dass ich mit Oren geredet und ihm versprochen hatte, als Gegenleistung für den erweiterten Waffenstillstand in sechs Monaten freiwillig mit ihm zu gehen.
Das würde den Tryll zwar auch nicht gefallen, aber die Vorstellung, nur mich zu verlieren, war sicherlich weit weniger schlimm für sie als die Alternative. In der Zwischenzeit würden wir sie dazu motivieren, gegen die Vittra zu kämpfen, und hoffen, dass sie bereit waren, wenn der Krieg ausbrach.
Auf uns alle wartete also eine Aufgabe in Förening. Willa musste anfangen, die Markis und Marksinna zu bearbeiten und möglichst viele davon zu überzeugen, an unserer Seite zu kämpfen. Außerdem hatte sie in letzter Zeit ihre Fähigkeiten enorm verbessert und konnte die Tryll trainieren, deren Kräfte durch Vernachlässigung bereits verkümmert waren.
Finn würde seinem Vater dabei helfen, die Tracker-Armee aufzubauen. Widerwillig erklärte er sich bereit, dabei auch Lokis Hilfe in Anspruch zu nehmen. Körperlich war Loki so stark wie ein Kobold, also konnten die Tracker an ihm üben, wi e man einem so
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