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Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Titel: Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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loswerden, verändert sich die Szene«, sagte Aurora langsam. »D er König ist schon die ganze Zeit hinter ihr her und auf dem Bild hat er sein Ziel erreicht. Wenn wir sie an ihn übergeben, wird diese Szene so nicht stattfinden.«
    Alle schwiegen, und Willas und Toves unsicheren, besorgten Mienen nach zu urteilen, zogen sogar sie diese Möglichkeit in Betracht. Und das konnte ich ihnen nun wirklich nicht übel nehmen. Wenn das Bild nur einen von ihnen tot gezeigt hätte, wären sie wahrscheinlich nichtsdestotrotz bereit gewesen, für ihre Prinzessin zu kämpfen, aber es waren alle tot. Mein Leben war nicht mehr wert als das ihre.
    »A ber selbst wenn wir dem König die Prinzessin geben, wird er trotzdem versuchen, sich das Tryll-Königreich unter den Nagel zu reißen«, sagte Bain schließlich. »E r wird uns auch angreifen, wenn er sie hat.«
    »M öglich«, stimmte ich zu.
    »I ch würde sagen, sicherlich«, sagte Tove und schaute mich mitfühlend an. »D u bist für ihn nur Mittel zum Zweck. Sein eigentliches Ziel ist die Herrschaft über beide Königreiche.«
    »I ch weiß, dass du recht hast, aber …« Ich verstummte. »I ch will gar nicht behaupten, dass es den Krieg verhindern wird, wenn ich mich dem König ausliefere. Das wird es nicht. Aber es wird verhindern, dass dieses Bild Wirklichkeit wird.«
    »N a und?«, fragte Tove achselzuckend. »W ir werden dann eben nicht an diesem Tag und auf diese Weise sterben. Aber der König wird uns trotzdem töten.«
    »N ein«, protestierte ich. »W enn ich mich in die Hand des Königs begebe und euch damit mehr Zeit erkaufe, euch auf den Kampf vorzubereiten, wird nicht nur das Bild verhindert. Dies kann auch eure Chancen verbessern, den Krieg zu gewinnen.«
    »E r wird dich einfach umbringen, Wendy«, sagte Tove. »U nd das weißt du genau.«
    »T ove«, sagte Aurora sanft. »W enn sie beim König ist, verschwindet sie damit automatisch aus diesem Bild. Dadurch wäre die Zukunft verändert, und vielleicht ist das die einzige Möglichkeit, dieses Massaker zu verhindern. Wir müssen es wenigstens in Betracht ziehen.«
    »I hr werdet ihm meine Tochter nicht übergeben«, sagte Elora fest. Sie packte die Armlehnen ihres Sessels und stand mühsam auf.
    »W enn ich ohnehin sterben muss, sollte ich zumindest die anderen schützen«, wandte ich ein.
    »D u wirst eine andere Lösung finden«, beharrte meine Mutter. »I ch werde dich nicht dafür opfern.«
    »D u opferst mich doch gar nicht«, sagte ich. »I ch erkläre mich freiwillig bereit dazu.«
    »N ein«, sagte Elora. »D u wirst bei uns bleiben. Das ist ein ausdrücklicher Befehl.«
    » Elora, ich weiß, dass die Vorstellung, dein Kind zu verlieren, unerträglich ist«, sagte Aurora, so sanft sie konnte. »A ber du solltest die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass du nur so das Königreich retten kannst.«
    »W enn du dich weigerst, werden wir dich stürzen«, sagte Laris. »D as gesamte Königreich würde sich hinter mich stellen, falls du vorhast, uns in den sicheren Tod zu führen.«
    »E s ist nicht der sichere Tod!«, fuhr Elora sie an. »S türzt mich doch, wenn ihr wollt. Aber bis ihr das getan habt, bin ich eure Königin. Die Prinzessin geht nirgendwohin.«
    » Elora, bitte setz dich doch wieder«, sagte Garrett sanft und ging zu ihr.
    »I ch will mich aber nicht setzen!« Sie schob die Hand weg, die er ihr reichte. »I ch bin keine senile alte Frau. Ich bin die Königin und ihre Mutter, und noch treffe ich die Entscheidungen darüber, was getan wird! Und zwar ausschließlich ich!«
    » Elora«, sagte ich. »D enk noch mal darüber nach. Du hast mir doch immer gesagt, dass das Wohl des Königreichs an erster Stelle steht.«
    »V ielleicht war das ein Fehler.« Eloras Augen, die früher einmal dunkel gewesen waren und jetzt beinahe silbern schimmerten, wanderten durch den Raum. Ich bezweifelte, dass sie überhaupt noch etwas sehen konnte. »I ch habe diesem Königreich alles geopfert. Alles! Und was hat es uns genützt?«
    Sie machte einen ziellosen Schritt nach vorne, dann gaben ihre Beine unter ihr nach und sie stürzte zu Boden. Garrett versuchte, sie aufzufangen, war aber nicht schnell genug. Als sie auf dem Boden aufprallte, war sie bereits bewusstlos.
    Ich eilte an ihre Seite und Garrett zog sie auf seinen Schoß. Eloras weißes Haar umfloss ihr Gesicht und sie lag reglos in seinen Armen. Ein dünner Blutfaden rann aus ihrer Nase, aber ich bezweifelte, dass sie sich bei ihrem Sturz verletzt hatte.

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