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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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kurz, wie stark und warm sie sich anfühlte, da zog er mich schon auf den Felsen. Ich quietschte, was ihn zum Lachen brachte. Er dirigierte mich zu einer Felsspalte, und plötzlich hing ich an einer glatten Wand und hielt mich nach Leibeskräften fest.
    Finn kletterte nach oben, immer bereit, mich abzufangen, falls ich abzustürzen drohte, aber die meiste Zeit kletterte ich alleine. Überrascht stellte ich fest, dass meine Finger nicht nachgaben und meine Schuhe nicht abrutschten, und als ich mich schließlich auf die Spitze des Felsens hievte, war ich ziemlich stolz auf mich.
    Ich stand auf dem riesigen Felsbrocken, wischte mir Schlamm von den Knien und wollte gerade mit meinen Kletterkünsten angeben, da sah ich die Aussicht, die sich uns bot. Hier oben mussten wir uns auf dem höchsten Punkt der Gegend befinden, hoch über der Ebene der Stadt. Von hier aus konnte ich alles sehen, und das war noch beeindruckender als die Aussicht vom Palast aus.
    Zwischen den Bäumen ragten Kamine hervor und ich sah den Rauch, den der Wind davontrug. Straßen schlängelten sich durch die Stadt, und auf einigen gingen Leute. Eloras Palast war halb hinter berankten Mauern und hohen Bäumen verborgen, aber er wirkte immer noch erstaunlich riesig, wie er da am Rand des Abgrunds thronte.
    Meine Haare flatterten im Wind und ich fühlte mich sehr lebendig. Beinahe so, als würde ich fliegen, dabei stand ich ganz still.
    »D ies ist Förening.« Finn deutete auf die verborgenen Häuser zwischen all dem Grün.
    »A temberaubend«, sagte ich. »I ch bin beeindruckt.«
    »U nd all das gehört dir«, sagte er feierlich, sein dunkler Blick hielt den meinen fest, und ich spürte, wie groß die Tragweite dieses Satzes war. Dann blickte er wieder über die Bäume. »D ies ist dein Königreich.«
    »S chon… aber es gehört mir ja nicht wirklich.«
    »E hrlich gesagt doch.« Er lächelte mich an.
    Ich schaute wieder über die Hochebene. Natürlich war es ein relativ kleines Königreich. Ich würde schließlich nicht das römische Imperium erben oder so, aber es kam mir trotzdem seltsam vor, dass selbst ein kleines Königreich wirklich mir gehören sollte.
    »U nd was soll ich damit tun?«, fragte ich leise. Als Finn nicht antwortete, dachte ich, der Wind hätte meine Worte davongetragen, und fragte noch einmal lauter: »W arum gehört es mir? Was soll ich denn damit machen?«
    »R egieren.« Finn hatte hinter mir gestanden, ging aber jetzt an meine Seite. »E ntscheidungen treffen. Den Frieden bewahren. Die Kriege erklären.«
    »D ie Kriege erklären?« Ich sah ihn scharf an. »M achen wir so etwas wirklich?« Er hob nur die Schultern. »D as verstehe ich nicht.«
    »D as meiste ist schon entschieden, wenn du den Thron besteigst«, sagte Finn, schaute aber nicht mich an, sondern die Häuser. »D ie Regeln gibt es bereits, du musst nur dafür sorgen, dass sie eingehalten werden. Hauptsächlich wirst du im Palast leben, auf Partys gehen, banale Regierungskonferenzen leiten und gelegentlich eine wichtige Entscheidung treffen.«
    »Z um Beispiel?« Sein harter Tonfall gefiel mir nicht.
    »V erbannungen zum Beispiel.« Er sah nachdenklich aus. »D eine Mutter hat einmal eine Marksinna verbannt. Das war die erste Verbannung seit vielen Jahren, aber es ist die Aufgabe deiner Mutter, Entscheidungen zu treffen, die ihr Volk und unsere Art zu leben schützen.«
    »W arum wurde sie verbannt?«, fragte ich.
    »S ie hat ihre Blutlinie geschwächt.« Er schwieg einen Augenblick lang, und ich sah ihn fragend an. »S ie hatte ein Kind von einem Mänsklig bekommen.«
    Ich hätte gern mehr darüber erfahren, aber ich spürte, wie ein Regentropfen auf meiner Stirn landete. Ich schaute zum Himmel, um zu überprüfen, ob es wirklich Regen gewesen war, und die Wolken rissen auf und schütteten ihren Inhalt auf mich, bevor ich es schaffte, mein Gesicht abzuwenden.
    »K omm!« Finn packte meine Hand und zog mich mit sich.
    Wir rutschten an der Seite des Felsens hinunter, wobei der raue Stein meinen Rücken zerkratzte, und landeten in einem Farndickicht. Der Regen hatte meine Kleider bereits durchnässt und ließ mich frösteln, und Finn führte mich an der Hand zu einer riesigen Kiefer, unter deren Zweigen wir Schutz suchten.
    »D as war aber ziemlich plötzlich«, sagte ich und spähte durch die Zweige. Unter dem Baum blieb es zwar nicht ganz trocken, aber wenigstens kamen nur wenige, dicke Regentropfen durch.
    »D as Wetter hier ist wirklich unberechenbar. Die

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