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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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wollte ich sie gleich gar nicht. Ich hatte in meinem Leben schon genug Ärger mit durchgeknallten Müttern gehabt.
    »S ie schwärmt in den höchsten Tönen von dir. Wenn du nicht dabei bist, natürlich«, sagte er schmunzelnd. An der Art, wie er das sagte, merkte ich, dass ihre Beziehung sehr intim war.
    Ein Bild stieg vor meinem inneren Auge auf. Elora saß im Bademantel an ihrem Schminktisch und legte ihren Schmuck an. Garrett lag hinter ihr in ihrem Bett unter der Decke. Sie machte eine Bemerkung darüber, dass ich hübscher sei, als sie erwartet habe, aber bevor er zustimmen konnte, wies sie ihn an, sich zu beeilen und sich anzuziehen.
    Ich schüttelte den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben.
    »S ind Sie mit Elora zusammen?«, fragte ich ihn direkt, obwohl ich die Antwort bereits kannte.
    »I ch würde es nicht so nennen«, schnaubte er und nahm einen tiefen Schluck. »S agen wir es mal so: Näher, als ich ihr bin, kann man ihr nicht kommen. Zumindest jetzt nicht mehr.«
    »J etzt nicht mehr?« Ich runzelte die Stirn. »W as meinen Sie damit?«
    »E lora war nicht immer die kühle, gefasste Königin, die du kennst und fürchtest.« Seine Worte klangen bitter, und ich fragte mich, wie lange er schon ihr Liebhaber war. Schon seit ihrer Ehe mit meinem Vater? Oder seit ihrer gescheiterten Liebschaft mit Finns Dad?
    »W as hat sie so hart gemacht?«, fragte ich.
    »D as, was uns alle hart macht: Lebenserfahrung.« Er drehte das Glas in seinen Händen und bewunderte den Rest seines Drinks.
    »W as ist meinem Vater zugestoßen?«
    »D u gräbst ganz schön tief, was?« Garrett legte den Kopf schief. »F ür dieses Gespräch bin ich noch nicht betrunken genug.« Er leerte sein Glas mit einem tiefen Zug.
    »W arum? Was ist passiert?«, drängte ich und beugte mich in meinem Sessel vor.
    »D as ist alles schon sehr lange her.« Er holte tief Luft und schaute weiter in sein Glas. »U nd Elora war am Boden zerstört.«
    »S ie hat ihn also wirklich geliebt?« Ich fand es immer noch nur schwer vorstellbar, dass sie überhaupt jemanden lieben konnte. Das einzige Gefühl, das ich ihr zutraute, war Wut.
    »E hrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich kannte sie damals noch nicht sehr gut.« Garrett stand abrupt auf und ging zur Bar. »D amals lebte meine Frau noch und wir kannten die Königin nur flüchtig.« Er schenkte sich einen weiteren Drink ein und drehte mir den Rücken zu. »W enn du mehr drüber erfahren willst, musst du mit Elora reden.«
    »S ie wird mir nichts erzählen«, seufzte ich und lehnte mich zurück.
    »S chlafende Hunde sollte man nicht wecken«, sagte Garrett nachdenklich. Er trank lange, immer noch mit dem Rücken zu mir, und ich merkte viel zu spät, dass ich ihn traurig gemacht hatte.
    »E ntschuldigung.« Ich stand auf. Da ich nicht wusste, wie ich die Situation wieder entspannen sollte, hielt ich es für das Beste, zu gehen.
    »D u musst dich nicht entschuldigen«, sagte er mit einem Kopfschütteln.
    »I ch sollte wahrscheinlich los.« Ich ging langsam zur Tür. »F inn sucht inzwischen sicher nach mir.«
    »W ahrscheinlich«, stimmte Garrett zu. Ich war schon fast an der Tür, da hielt er mich auf. »P rinzessin?« Er wandte den Kopf ab, sodass sein Profil im Schatten lag. »E lora ist so streng zu dir, weil sie Angst davor hat, dich zu sehr zu lieben. Aber sie würde ihr Leben für dich geben.«
    »D anke«, murmelte ich.
    Nach dem Halbdunkel im Salon war das Licht im Flur viel zu grell. Ich wusste nicht, womit ich Garrett so aus dem Konzept gebracht hatte. Vielleicht durch die Erinnerung an seine verstorbene Frau. Womöglich hatte ich ihn auch daran erinnert, dass Elora ihn niemals so lieben würde, wie sie früher einen anderen Mann geliebt hatte.
    Ich schüttelte den Kopf und versuchte, die Verwirrung loszuwerden, die das Gespräch mit Garrett in mir hinterlassen hatte. Ich wusste nicht, ob ich seiner Einschätzung von Elora trauen konnte. Ich hielt ihn nicht für einen Lügner, aber er hatte versucht, mich aufzuheitern. Wenn er mich davon überzeugt hätte, dass ich eine Mutter hatte, die mich wirklich liebte, hätte mich das sicherlich aufgeheitert, aber ich hatte diesen Traum schon vor langer Zeit aufgegeben.
    Ich entdeckte Finn in der Eingangshalle, wo er Eloras Assistenten Anweisungen für den Ball gab. Er stand mit dem Rücken zu mir und bemerkte mich nicht sofort. Ich blieb einen Augenblick lang stehen und beobachtete, wie gelassen und selbstsicher er mit seiner Aufgabe umging. Er wusste

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