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Die Tochter der Wälder

Die Tochter der Wälder

Titel: Die Tochter der Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Marillier
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»Ich möchte nicht, dass diese Leute darüber mutmaßen, wo Sorcha ist – ihr wisst, wie das mit Gerüchten geht. Es braucht nur einen Reisenden, der etwas davon hört, und die Geschichte wird weiterverbreitet und gelangt zu Lady Oonagh, bevor man noch Luft holen könnte.«
    »Schon gut, großer Bruder«, lachte Cormack. »Wir wissen vielleicht nicht, ob wir Mensch oder Vogel sind, aber wir haben nicht all unsere Fähigkeiten verloren. Ich garantiere dir, wir haben keine Spuren hinterlassen. Selbst der Hund hat mitgemacht, nicht wahr, Linn?«
    Sie tänzelte glücklich um ihn herum; er war wieder da, und ihre Welt war wieder in Ordnung. Ich hätte weinen können, weil ich doch wusste, wie kurz er bleiben würde.
    »Wenn wir wieder wir selbst sind, müssen wir diese Leute entschädigen«, sagte Diarmid. »Es ist falsch zu stehlen; und außerdem sind sie arm und können es sich kaum leisten, diese Dinge zu verlieren. Dennoch, ich glaube, Sorcha braucht sie im Moment dringender.«
    »Mach dir keine Gedanken«, meinte Padraic leichten Herzens, weil er spürte, dass diese Lektion ihm galt. »Wir werden es nicht vergessen. In ein paar Jahren wird das Kleine Volk an einem Mittsommerabend einen Stapel Holz und ein Fass Bier und ein paar gute Kleider hinterlassen. Wir werden zurückkehren.«
    »Vielleicht«, sagte Finbar.
    »Das genügt jetzt!« Liams Stimme war scharf. »Um ihre Aufgabe hinter sich bringen zu können, braucht Sorcha unsere Unterstützung und unser Vertrauen. Hast du nicht immer gesagt, dass unsere Stärke in unserem Einssein besteht? Selbstverständlich wird Sorcha ihre Arbeit beenden, und selbstverständlich werden wir wiederkehren. Das bezweifle ich keinen Augenblick lang.«
    »So sicher, wie die Sonne dem Mond folgt«, sagte Conor leise. »So sicher, wie sieben Bäche ein starker Fluss werden, der über Felsen und unter hochaufragenden Klippen fließt und stetig seinen Weg zum Meer findet.«
    »Nächstes Mal, Sorcha«, sagte Padraic, »werde ich dir einen besseren Webrahmen machen. Es gibt hier ein paar gute Stücke Esche, ich habe sie zum Trocknen unter den Felsüberhang hinten in der Höhle gelegt. Gegen Mittwinter sollten sie bereit sein, wenn es dir gelingt, den Regen draußen zu halten. Und heb dieses Seil auf, ich werde es brauchen.«
    Ich lächelte ihn an – er war so begierig zu helfen und noch so jung! Er war vielleicht aus seinen Stiefeln herausgewachsen, aber im Wesen hatte er sich nicht geändert. Nein, es war nicht mein jüngster Bruder, um den ich mir Sorgen machte.
    »Ich frage mich«, sagte Finbar mit einem störrischen Unterton, den wir alle erkannten, »warum dies geschehen musste. Warum muss Sorcha das ertragen, wenn sie in Sicherheit und geschützt sein und ihr eigenes Leben in Frieden führen könnte? Warum lässt sie uns nicht, wie wir sind? Es mag gut sein, dass unser Vater, bis sie ihre Arbeit getan hat – wenn sie denn überhaupt getan werden kann –, schon tot oder für immer verändert ist, und warum müssen wir dann gerettet werden und das Leben unserer Schwester zerstören?«
    Wir starrten ihn alle an. Einen Augenblick sagte niemand etwas. Es war Conor, der als erster die Stimme erhob.
    »Weil das Böse nicht siegen darf«, sagte er.
    »Weil wir wieder in Anspruch nehmen müssen, was uns gehört«, fügte Liam hinzu.
    »Und wir müssen unseren Vater retten, wenn wir können«, meinte Cormack. »Trotz all seiner Fehler ist er ein guter Mann und ohne seine Führung ist unser Land verloren. Briten und Wikinger und Pikten werden über die Inseln hinwegschwärmen.«
    »Weil Sorcha glaubt, dass es das Richtige ist«, erklärte Padraic mit vernichtender Schlichtheit.
    »Und ich kann nicht zulassen, dass Lady Oonagh unbestraft bleibt«, sagte Diarmid. »Wäre ich nicht so dumm gewesen, hätten wir sie vielleicht aufhalten können. Meine Ehre fordert, dass ich dem ein Ende mache.«
    »Hört nur«, sagte Padraic. »Es ist schon beinahe Morgen.«
    Sie schwiegen. Ein einzelner Vogel hatte hoch in den Ulmen angefangen zu singen, und der Himmel wurde tatsächlich heller.
    Wir gingen zum Ufer. Liam voraus, die Laterne in der Hand. Ich ging neben Finbar und versuchte ihm mitzuteilen, wie ich mich fühlte, aber ich wusste nicht, ob er mich hörte.
    Es wird alles gut. Glaube an mich. Halte durch und überlebe. Für uns alle. Es war, als schickte man Gedanken ins Nichts, in die Luft hinaus, damit sie von einer Brise weggeblasen wurden.
    Wir warteten auf das Licht, hatten uns in unserem

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