Die Tochter der Wälder
um den Hals, und der üble Gestank seines Atems drang mir in die Nase. Und hinter ihnen erscholl eine vertrautere Stimme, halb aufgeregt, halb verzweifelt.
»Die Fee! Nicht der Fee wehtun!«
Was als Nächstes kam, ist schwer zu berichten. Ich habe es tatsächlich nur ein einziges Mal erzählt, als es notwendig war, und ich werde es auch diesmal nur aussprechen, weil es einen Faden im Stoff meiner Geschichte bildet, der sich in das verwebt, was danach kam. Ich habe versucht, ihre Worte und ihre Taten aus meiner Erinnerung zu verbannen, aber ich kann es nicht. Sie sagten und taten schreckliche Dinge. Ich nehme an, es dauerte nicht lange, bis es vorüber war, aber es kam mir so lang vor, und ihre Worte haben sich in meinen Kopf gebrannt, Narben wie die von Simon, die nie wieder heilen werden.
»Das ist also deine Fee, wie, Will? Ich finde, sie sieht ziemlich nach Fleisch und Blut aus. Und dazu ziemlich reif! Schau dir das da an!«
Er griff nach meinem Hemd und riss es vorne weit auf, enthüllte meinen Körper vom Hals bis zu den Knien. Ich versuchte mich zu bedecken, aber der andere hielt mir von hinten die Arme fest.
»Wie wäre es damit?« sagte der andere, der beinahe sabberte vor Erregung. Er nestelte an seinem Gürtel. »Schönes frisches Fleisch! Ganz so, wie ich es mag, jung und saftig. Sollte sehr lecker sein.« Er wandte sich dem Einfältigen zu, der am Rand der Lichtung die Hände rang. »Verschwinde, Will! Du kommst auch noch dran, Junge. Die Großen zuerst.«
»Nicht wehtun! Nicht der Fee wehtun! Und nicht dem Hund!«
Aber sie taten es. »Bring ihn zum Schweigen, ja?« sagte der Erste, und der Zweite versetzte dem Jungen einen Schlag aufs Ohr, der ihn ächzend in die Knie brechen ließ.
Dann hielt einer mich nieder, der andere spuckte auf seine Finger und steckte sie in mich. Ich biss mir die Lippe auf, verbiss mir den Schrei, und spürte, wie Blut und Tränen mein Gesicht benetzten, während er seine Hose herunterzog und sich in mich zwang. Es tat weh, es tat so schrecklich weh, und ich konnte ihn nicht einmal verfluchen. Ich versuchte unseren alten Trick, erzählte mir eine Geschichte, um den Schmerz auszuschalten … sie hieß Deirdre, Herrin des Waldes … ich schloss die Augen ganz fest, um ihre roten, schwitzenden Gesichter nicht zu sehen … und wenn man ganz still war, so still wie ein … ein Mäuschen, konnte man sie sehen … ich versuchte es angestrengt, während es weiter und weiter ging, und einer schauderte und zog sich zurück, und der andere nahm seinen Platz ein. »Sie gibt kein Wort von sich! Es gefällt ihr, der kleinen Schlampe. Eine Fee, ha – die da ist sterblich genug, gehört wahrscheinlich zum Bauernhof. Das Beste, was ihr je passiert ist, da wette ich.«
***
… und die Weiden rauschten, wenn sie vorbeiging … er war riesig in mir, es tat so weh! Der andere packte mich an der Brust, seine Finger drückten mein Fleisch, der heiße Atem drang mir ins Ohr … in ihrem Umhang aus tiefstem Blau, und im Haar eine Krone kleiner Sterne … er stieß und stieß, bis ich glaubte aufzureißen, bis ich glaubte, vor Schmerz ohnmächtig zu werden … sie ging … sie ging unter den hohen Eichen einher und sie … die Geschichte entglitt mir, und dann gab es nur noch das schreckliche, endlose Stoßen und die hässlichen Stimmen und den Schrei, der drohte aus mir herauszubrechen, ganz gleich, wie fest ich meine Zähne zusammenbiss.
»Sie soll dich lieber nicht anfassen«, meinte der Erste. »Hast du diese Pfoten gesehen?«
»Eine Fee, wahrhaftig!« sagte der andere. »Vielleicht war ihre Mutter eine Kröte.«
***
Endlich war es vorüber. Er ächzte und entspannte sich und zog sich aus mir heraus; der andere ließ los, und ich brach auf dem Boden zusammen, die Arme vors Gesicht geschlagen.
»Komm schon, Schwachkopf«, sagte einer. »Das ist deine Gelegenheit! Los, mach schon! Ich wette, du hast es noch nie getan, Bauernjunge.« Er trat mich in die Rippen. »Sie wartet nur auf dich, oder, Krötenmädchen? Sagt kein einziges Wort. Genau, was du immer gewollt hast, nicht wahr? Nun, davon kannst du noch mehr kriegen.«
»Beeil dich«, sagte der andere. »Sie bleibt bestimmt nicht mehr lange wach. Dann hast du nicht mehr so viel Spaß.«
Aber der Einfältige weinte, und ich hörte, wie er sich umdrehte und durch den Wald davonrannte.
»Verflucht soll er sein«, sagte der andere. »Wenn er als Erster zurückkommt, wird er es allen erzählen. Komm schon, wir sollten ihn
Weitere Kostenlose Bücher