Die Tochter der Wälder
hatte. Colum war immer der schwierigste Gegner gewesen. Alle haben Angst vor ihm. Aber das hier war anders, dachte ich. Seine einzige Tochter und so.« Ich wartete, während er die Hand ausstreckte und seine polierten Fingernägel betrachtete. Er spielte mit mir, er genoss jeden Augenblick.
»Warum würde ein irischer Häuptling sich an einen wie mich verkaufen, fragst du dich? Was hatte Eamonn davon? Er verriet es nicht vollständig, aber er interessierte sich für dich und für deinen Vater. Vergiss nicht, es war in seinem Haus, wo ich zum ersten Mal von Colums Söhnen hörte, wie sie von einem Tag auf den anderen spurlos verschwanden. Offensichtlich bin ich nicht der einzige, der sich für eine gewisse … Erweiterung seines Machtbereichs interessiert. Colums Land ist vielleicht schon in naher Zukunft reif, einem anderen zuzufallen. Und Eamonn kannte ein paar Tricks, die mir beim Kampf zugute kommen könnten. Gemeinsam könnten wir viel erreichen.«
Du bist ein Narr, dachte ich, ein machtgieriger Narr. Eamonn spielt nur mit dir, ebenso wie Lady Oonagh. Sobald sie haben, was sie wollen, werden sie dich wegwerfen wie eine Zwiebelschale. In diesem Spiel bist du noch ein Anfänger. Aber was hat mein Vater gesagt?
»Nun, dieser Besuch hat mich wirklich überrascht«, erklärte er dramatisch. »Ich überließ den Männern das Kämpfen und reiste wie üblich sehr diskret, um meinen Verbündeten auf seinem eigenen Land zu besuchen. Eine trübsinnige Gegend. Kein Wunder, dass er sein Territorium nach Süden ausdehnen will. Immerhin, ich gelangte sicher dorthin. Sie war wieder einmal zu Besuch, diese schöne Frau mit den rotbraunen Haaren. Aber Colum hatte mein Angebot abgewiesen. Tochter oder nicht, er gab nicht nach. Er sagte, wenn sie beschlossen habe, unter Fremden zu leben, dann sei sie nicht mehr seine Tochter. Und wenn ich glauben würde, dass er auch nur im Traum daran dächte, sein schwer erworbenes Land für einen solchen Grund wegzugeben, müsste ich noch dümmer sein als der Rest meines Volkes. Das tut weh, nicht wahr, Hexe? Schlag nicht die Hände vors Gesicht, du kannst diese rührende kleine Träne nicht verbergen – ja, es sieht aus, als wollten sie dich nicht wieder haben. Nicht, dass ich es ihnen übel nehmen könnte; du bist im Augenblick kaum ein schöner Anblick. Nun, ich war recht enttäuscht, mit leeren Händen zurückkommen zu müssen. Aber die Dame machte mir ein Gegenangebot. Zunächst stellte sie eine Menge Fragen über dich. Hattest du Verbündete hier, womit verbrachtest du deine Zeit, was hast du den Leuten von dir erzählt? Also berichtete ich von unserem lieben Hugh, wie versessen er auf dich war, aber dass du nicht mitspieltest, noch nicht; dass du deine Stimme verloren hattest, so dass du keine Geheimnisse ausplaudern konntest; wie du deine Zeit damit verbringst, dir die Hände mit deiner Hexenarbeit zu ruinieren. Ich sah ihr an, dass meine Antworten ihr nicht gefielen. Aber sie glaubte alles.
Und dann machte sie ihr Angebot. Ich würde Informationen, sehr genaue Informationen, über Colums Pläne für den Herbst und Winter erhalten, genug, um die Eroberung dieser Bucht sicherzustellen. Genug, um mir den Außenposten zu liefern, den ich brauchte. Im Gegenzug musste ich dich einfach nur aus dem Bild entfernen. Sie sagte mir sogar, wie ich es tun sollte. Oh, sie hatte nichts dagegen, dass ich erst mit dir spielte. Sie verstand diesen Teil. Sie verstand, wie unwiderstehlich es ist, erst seinen Spaß zu haben. Aber sorgt dafür, sagte sie, dass das Mädchen brennt, und ihre Hexenarbeit mit ihr. Das ist die einzige Möglichkeit, eine Zauberin zu töten. Heißes Feuer. Eamonn hat die Möglichkeiten, es herzustellen, und er hat es mir selbst vorgeführt. Erst kauft man eine größere Menge von Kupfervitriol, angeblich zum Färben, du verstehst? Es kostet ein bisschen mehr als ein paar Stücke deines besten Viehs, aber es ist es wert. Man zermahlt es zu einer Art Mörtel, sehr fein. Man mischt es mit Öl der besten Qualität, geeignet, einen Bischof zu salben – eine ironische Zutat, nicht wahr? Und dann ist alles bereit. Sie braucht nicht viel von dieser Mixtur, um ein nettes Feuer zu beginnen. Es wird auch schön bunt, besonders das Grün. Es flackert. Es ist heiß. Es ist gierig. Aber Eamonn ist damit noch nicht zufrieden. Er bereitet auch sein Holz vor, tränkt es mit der Mixtur, bis es sich zum Bersten vollgesogen hat. Dann trocknet er es wieder. Du solltest sehen, wie die Flammen
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