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Die Tochter des Giftmischers - Poole, S: Tochter des Giftmischers - Poison

Die Tochter des Giftmischers - Poole, S: Tochter des Giftmischers - Poison

Titel: Die Tochter des Giftmischers - Poole, S: Tochter des Giftmischers - Poison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Poole
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den Universitäten, zu vornehmen Familien und, wie man sich erzählte, sogar zur Kurie. Das hieß, dass ihm unweigerlich auch eine Menge Geheimnisse zu Ohren kamen. Womöglich kannte er sogar die Menschen, mit denen mein Vater in Verbindung stand. Es lag sogar im Bereich des Möglichen, dass Rocco selbst zu LUX gehörte, falls es die Vereinigung überhaupt gab. Da sich jedoch nicht einmal mein Vater mir anvertraut hatte, konnte ich kaum erwarten, dass Rocco eine solche Verbindung eingestand. Aber ich zählte auf ihn und konnte mich darauf verlassen, dass er mir gegenüber aufrichtig war.
    Ich drückte dankbar seine Hand, winkte Nando über die Schulter seines Vaters hinweg zu und machte mich auf den Heimweg zum Palazzo Borgia. Als Nächstes wollte ich meine Truhe mit der gebotenen Gründlichkeit auspacken. Nach dem Tod meines Vaters hatte ich hastig alles zusammengerafft, was ich in Sicherheit bringen konnte, bevor die Wachen des Kardinals die Räume meines Vaters versiegelten. Die Wachen hatten die Kiste genauestens inspiziert, aber außer meinen persönlichen Kleidern nichts gefunden
und keinen Grund gesehen, mir die Mitnahme der Truhe zu verweigern. Wenn sie allerdings vom Versteck im doppelten Boden gewusst hätten, wäre ihre Entscheidung sicher anders ausgefallen.
    Die Gewitterwolken verzogen sich langsam in Richtung Westen, und ein frischer Wind blies aus Norden über die Stadt. In der angenehmen Kühle beschleunigte ich meinen Schritt. Womöglich war ich so in Gedanken versunken, dass ich nicht sorgfältig genug auf meine Umgebung achtete. Was auch immer der Grund war, ich war jedenfalls völlig überrascht, als in Sichtweite von Borgias Palazzo plötzlich drei Männer aus einer Gasse auf mich zukamen.
    Sie versperrten mir den Weg und sahen mich höhnisch grinsend von oben bis unten an.
    » Puttana «, stieß der Größte hervor. » Was treibst du dich hier herum, du Hure?«
    »Verschwindet!«, schimpfte ich. In diesem Moment hatte ich nicht einmal Angst. Noch ein paar Idioten, die gern Frauen belästigten. An meiner Kleidung war abzulesen, dass ich nicht zu den feinen Familien zählte, aber wie eine Arme sah ich auch nicht aus. Zweifellos war ich eine Frau, die Schutz genoss. Sie konnten mich mit Worten beleidigen, das machte mir nichts aus. Ich wartete ihre Antwort nicht ab und ging um die drei herum.
    Da packte der Mann, der mir am nächsten stand, meinen Arm.
    » Puttana «, wiederholte er und schleuderte mich zu Boden.
    Dieser Moment änderte alles. Das Gefühl der Sicherheit, das ich nach meinem Erfolg beim Kardinal empfunden hatte, fiel in sich zusammen. Hatte ich dieses schreckliche
Wagnis auf mich genommen und einen Mann getötet, nur um das erleben zu müssen? Es schien unmöglich – und doch geschah es genau hier und jetzt. Selbst als mein Verstand schrie und flehte, dass ich auf die Füße kommen und wegrennen müsse, war ich vor Entsetzen wie gelähmt.
    Bevor ich mich erholen und aufraffen konnte, trat mich einer der Männer in den Magen. Vor Schmerz und Unglauben schrie ich laut, während ich mich gleichzeitig zu einem Ball zusammenrollte, um mich zu schützen.
    »Was macht ihr denn da? Hört sofort auf!«
    Ich diente einem der mächtigsten Männer der Christenheit und wusste mich durch seine Macht und mein Wissen geschützt. Diese Männer waren verrückt, mich überhaupt anzugreifen. Mein Vater hatte eine ebenso geschützte Position innegehabt – und doch war er auf dem Pflaster zusammengeschlagen worden, wo jetzt auch ich lag und den Schlägen und Tritten hilflos ausgeliefert war.
    »Schluss jetzt!«
    »Geh doch ins Kloster, puttana «, sagte einer der Männer, als er meine Röcke in die Höhe zerrte und meine Beine und mehr noch enthüllte. Plötzlich packte mich die Angst, dass sie mich vergewaltigen könnten. Ich ließ alle Vernunft fahren und kämpfte wie ein wildes Tier, um ihnen doch noch zu entkommen.
    Ich hörte die Männer lachen. Im selben Augenblick öffnete ich die Augen und sah, dass einer von ihnen eine Kette mit einer Münze um den Hals trug. Ich hörte mich stöhnen. Es war dieselbe päpstliche Medaille, die mein Vater vor einem Jahr aus der Hand von Papst Innozenz VIII. erhalten hatte, weil sich der Kardinal für die Ehrung seines Dieners
eingesetzt hatte. Mein Vater hatte die Münze ständig um den Hals getragen, aber bei seinem Leichnam war sie nicht gefunden worden. Wo sie geblieben war, blieb ein Rätsel – bis zu diesem Augenblick.
    »Mach einfach keine

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