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Die Tochter des Giftmischers - Poole, S: Tochter des Giftmischers - Poison

Die Tochter des Giftmischers - Poole, S: Tochter des Giftmischers - Poison

Titel: Die Tochter des Giftmischers - Poole, S: Tochter des Giftmischers - Poison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Poole
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von Schlangen, aber sie sind zumindest besser als Ratten. Doch Schlangen und ratten sind mir immer noch lieber als die Trupps, die zu Fuß die Stadt durchstreifen und im Auftrag und zum Schutz der Reichen und der vermögenden Kaufleute mit Schwertern und Knüppeln über die weniger Vermögenden herfallen und ihnen Geld oder Schlimmeres abpressen.
    Als uns kurz vor dem Campo de’ Fiori ein solcher Trupp begegnete, verkrochen David und ich uns in der Nähe einer Taverne in den Schatten. Als sie fort waren, warteten wir
noch einige Minuten, bevor wir uns wieder auf die Straße wagten. Es war Neumond, und ein heftiger Westwind hatte den Dunstschleier weggeblasen, der im Sommer oft bei Windstille über der Stadt hängt. Mit Hilfe der Sterne und aus dem Kopf fanden wir schließlich den richtigen Weg.
    Rocco hatte ein unscheinbares Licht in seiner Werkstatt brennen lassen, das nicht sofort die Aufmerksamkeit der Nachbarn auf sich zog, die vielleicht gerade zu Abend aßen oder ins Bett gingen. Als wir klopften, öffnete er hastig die Tür und winkte uns herein, bevor er sie wieder schloss.
    Zuerst schien er nur mich wahrzunehmen, und sein herzlicher Blick erwärmte meine Wangen. Doch gleich darauf richtete er den Blick auf meinen Begleiter.
    »Und wer ist das?« Er sah David an.
    »Ein Freund. David ben Eliezer. Habt Ihr meinen Brief erhalten?«
    Rocco nickte.
    »Ich habe Vater Morozzi Bescheid geben lassen. Er muss jeden Augenblick hier sein.«
    »Und Nando …?« Der Gedanke, dass ich dieses Haus in Gefahr brachte, setzte mir zu, obwohl ich keine Wahl hatte.
    »Ich habe ihn für eine Weile zu seiner Großmutter aufs Land geschickt.«
    Erleichtert setzten wir uns an den Tisch und redeten kaum, bis der Priester kurz darauf klopfte. Er wirkte sehr nervös und runzelte die Stirn, als er David erblickte.
    »Und was ist das?« Es war nur eine Kleinigkeit, im Grunde gar nicht erwähnenswert, und doch setzte sich der Gedanke in meinem Kopf fest. Rocco hatte dieselbe Frage gestellt, aber er hatte »wer« gesagt.

    Ich schrieb es Morozzis Nervosität zu, die unter diesen Umständen erklärlich war. Er sah aus, als ob er am liebsten davongerannt wäre. Als converso stand er vermutlich unter ständigem Druck und musste jeden Tag fürchten, dass ihm jemand auf die Spur kam.
    »Er ist ein Freund«, wiederholte ich, »und absolut vertrauenswürdig. «
    »Ihr hättet das nicht …«, begann Morozzi, aber weiter kam er nicht, weil David einen Schritt nach vorn trat.
    »Ich bin keine Gefahr für Euch und kann nur hoffen, dass Ihr keine für mich seid.«
    Stille breitete sich aus, bis Rocco die Sache entschied. »Lasst uns weitermachen.«
    »Nun gut«, stimmte Morozzi zu, obwohl ihm die Vorbehalte deutlich anzusehen waren. Er wandte sich an mich. »Seid Ihr bereit? Habt Ihr alles?«
    Ich versicherte ihm, dass alles seine Ordnung habe, und wollte gerade nach den genauen Plänen fragen, als Morozzi mir ins Wort fiel.
    »Ich will es sehen.«
    »Was sehen?« Ich war verblüfft und versuchte Zeit zu gewinnen, wie ich das immer tat, wenn ich meine Gedanken ordnen musste.
    »Was Ihr vorbereitet habt. Ich will es sehen.« Als ich ihn immer noch verständnislos anstarrte, wurde er ungeduldig. »Ihr könnt nicht erwarten, dass ich meine Stellung riskiere und Euch zum Papst bringe, ohne sicher zu sein, dass Ihr die Sache auch in die Tat umsetzen könnt.«
    David runzelte die Stirn.
    »Reicht es denn nicht, wenn sie es Euch bestätigt?«

    Auch Rocco behagte die Situation nicht.
    »Francesca wäre nicht hier, wenn sie nicht vorbereitet wäre.«
    Ich legte David die Hand auf den Arm und lächelte Rocco zu, während ich in mein Gewand griff. Ganz langsam zog ich das goldene Medaillon zwischen meinen Brüsten hervor.
    Wie gebannt starrte der Priester auf meine Hand.
    »Ihr wollt es sehen?«, fragte ich. »Bitte sehr.« Ich ließ das Medaillon aufschnappen und hielt ihm die Pastille unter die Nase, die ich als Sicherheit für mich hergestellt hatte. »Vorsicht, kommt nicht näher. Es ist das tödlichste Gift, das ich kenne. Dann geht alles sehr schnell.«
    Morozzi starrte die Pastille so lange und begierig an, dass ich unsicher wurde. Ob er mit diesem gefährlichen Vorhaben überfordert war?
    »Gut, dann lasst uns gehen«, sagte er schließlich.
    Ich schloss das Medaillon und ließ es wieder unter mein Gewand gleiten. Fragend sah David mich an. Wenn wir allein gewesen wären, hätte ich ihm erklärt, dass ich es für besser hielt, wenn der Priester nicht

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