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Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Titel: Die Tochter des Leuchtturmmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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Carsten hinzufügte: »Karin, bevor ihr fahrt, geh zu Jerker rein, damit er eine Kopie von diesem Gespräch macht. Das kann uns vielleicht irgendwie weiterhelfen. Ich werde Martina bitten, einen Dolmetscher zu finden.«
    Karin wollte etwas entgegnen, aber Carsten hob nur abwehrend die Hände: »Ja, ja, ich weiß.«
    »Schloss Läckö«, sagte er vor sich hin und schüttelte den Kopf, als sich die Tür hinter ihnen schloss. Er konnte sich das Lachen nicht verkneifen.

17.
    Sie waren jetzt so nah dran, sie mussten es einfach sein. Sie hatten alle Wracks durchsucht, doch ohne Ergebnis. Nachdem sie Markus’ Kamera gefunden hatten, wussten sie, dass sie an der richtigen Stelle waren. Der Mann mit dem finsteren Lächeln, Blixten genannt, schaute nach dem Datum, an dem die Bilder gemacht worden waren, bevor er die Route und die Tauchgänge der entsprechenden Nacht durchging.
    »Hier«, sagte er und zeigte auf die Linie auf der Seekarte. »Es muss eins dieser Wracks sein. Entweder da«, er nahm einen Zug aus seiner Zigarette, »oder dort.« Er blies den Rauch durch die Nase. Der Mann auf der anderen Seite des Tisches runzelte die Stirn.
    »Hmm, ich tippe auf diese Markierung. Ich erinnere mich, dass Markus allein unten war, um das Wrack zu kontrollieren.«
    »Okay, dann nehmen wir die.«
    Mollstedt ging ins Wasser. Gespannt hingen die anderen über der Reling und warteten, mit welchem Befund er zurückkam. Eine Hand mit erhobenem Daumen war das Erste, was die Wasserfläche durchbrach. Dann nahm Mollstedt das Mundstück aus dem Mund.
    »Hier ist es. Ich habe eine Kiste gefunden, sie liegt außerhalb des Wracks, wir sind also richtig. Sorgt dafür, dass das Arbeitsboot rauskommt, dann machen wir uns ans Bergen. Ich gehe runter und suche drinnen im Wrack nach mehr.«
    Der Mann an den Schalthebeln nickte und griff nach dem Telefon. Vier Stunden später ließ der Kran des Arbeitsbootes die dritte Kiste auf das Deck hinunter.
    »Zugelötet oder verschweißt oder etwas dergleichen, ohne vernünftige Ausrüstung lässt sie sich jedenfalls nicht öffnen.«
    »Spielt keine Rolle, müssen wir’s eben später machen. Kümmert euch jetzt darum, dass wir sie an Bord bekommen. Wie viele noch?«
    »Fünf.«
    »Also insgesamt acht Stück, keine in dem anderen Wrack?«
    »Nein, das scheint leer zu sein.«
    »Leer, seltsam. Schau noch mal nach.«
    »Vielleicht war’s ein Begleitschiff, um abzulenken oder Hilfe zu leisten.«
    Sie arbeiteten rasch und effektiv, schon deshalb, weil das verlässliche DMI, das Meteorologische Institut Dänemarks, vor einem Unwetter gewarnt hatte. Winde mit Böen in Orkanstärke sollten im Laufe des Abends über die Westküste hereinziehen. Am Abend, dachte er. Hoffentlich hatten sie bis dahin Dänemark erreicht. Skagen oder Fredrikshamn, abhängig vom Wind. Die vierte Kiste wurde aufs Deck gehievt. Schnell entfernte man die Seile und ließ sie wieder zu dem wartenden Taucher hinunter. Die Arbeit war schwer, aber alle hatten das Ziel vor Augen.
     
    Tomas war heute nicht zur Arbeit gegangen, was Sara nicht im Geringsten erstaunte. In den vergangenen drei Monaten hatte er zwischen fünfundsechzig und siebzig Stunden die Woche geschuftet, und sein Körper hatte schon lange signalisiert, dass er Ruhe brauchte. Jetzt lag Tomas auf der Couch, sah sich einen Film auf DVD an und verkündete, dass er unglaublich kaputt sei, besonders weil er am Samstag, als sie auf dem Weiberessen war, sich ganze drei Stunden um die Kinder gekümmert hatte.
    Sara überlegte, welche Mütze sie nehmen sollte. Die elegante, von der Schwiegermutter akzeptierte mit dem Nobellogo deutlich sichtbar auf der Stirn oder die warme. Die Wahl fiel ihr leicht. Sie zog die warme Mütze bis über die Ohren und begab sich rasch zum Briefkasten hinaus. Der Holzdeckelknarrte aus Protest gegen die Minusgrade, als sie ihm die Tageszeitung und ein dickes weißes Kuvert mit Tomas’ Namen entnahm. Auf dem Kuvert gab es weder Briefmarken noch Adresse oder Absender, und sie hoffte inständig, dass nicht irgendein Kollege ihres Mannes mit ein wenig Extraarbeit vorbeigekommen war. Sie legte die Zeitung und das Kuvert auf den Couchtisch, bevor sie sich auf den Weg machte.
    Die Kälte biss ihr in die Wangen. Beim Vorbeigehen winkte sie Lycke zu, die an ihrem Laptop arbeitete. Lycke zeigte auf ihren Caffé latte, aber Sara schüttelte den Kopf. Das Risiko war zu groß, dass sie bei Lycke hängenblieb und aus ihrem Spaziergang nichts wurde.
    Sara beschloss, den

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