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Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Titel: Die Tochter des Leuchtturmmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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Diane ständig an. Aber im Winterhalbjahr sehen sie sich nicht so oft, weil die Warners in Stockholm wohnen. Jedenfalls hatten sie ein wunderbares Essen im
Sjömagasinet
.« Siri wandte sich an Sara. »Ich finde es sehr bedauerlich, dass weder du noch Tomas mich besuchen kommt, wenn ich allein zu Hause bin.«
    »Tomas hat unheimlich viel gearbeitet, und ich … mir ist es nicht so gut gegangen«, sagte Sara und spürte den Kloß im Hals wachsen.
    »Ihr hättet wenigstens anrufen können«, sagte Siri vorwurfsvoll.
    Sara wollte gerade um Entschuldigung bitten, besann sich aber eines Besseren. Scheiße, was tue ich da, dachte sie.
    »Andererseits hättest du auch mit der Fähre rüberkommen und uns besuchen können, oder du hängst dich mal selber an die Strippe und meldest dich bei uns«, sagte sie stattdessen.
    Siri kniff die Augen zusammen, und Sara konnte die Falte auf ihrer Stirn tiefer werden sehen.
    »Ein bisschen Zuwendung kann man als Gegenleistung doch wohl erwarten?«, sagte sie und schaute Brigitte an. Dann drehte sie sich zu Sara um. »Wir waren immer darauf bedacht, unseren Kindern zu helfen, gerecht zu sein und ihnen ein anständiges Benehmen beizubringen.«
    Bei diesen Worten ließ sich Brigittes Hund mitten auf dem Bürgersteig nieder und setzte einen Haufen. Weder Siri noch Brigitte schienen es zu bemerken, aber Sara wusste, wie viele Augenpaare sie hinter den Gardinen bewachten und wie wenig alle, sie eingeschlossen, von Hundebesitzern hielten, die hinterher nicht saubermachten.
    »Wirklich?«, erwiderte Sara. Sie wusste, dass es weder der richtige Ort noch die richtige Zeit war, aber fand es am besten, hier und jetzt die Sache loszuwerden.
    »Wie bitte …?« Siri sah sie missbilligend an.
    »Fühlt es sich okay an, wenn man nur dreien von seinen sechs Enkelkindern hilft, indem man für sie Geld für eine spätere Wohnung anspart?«, fragte sie.
    Sie sah, wie Siri erblasste und sich zu Brigitte umdrehte, als wollte sie die Sache erklären.
    »Ja?«, fragte Brigitte eifrig und leckte sich die Lippen. Sie hatte die Hand in die Tasche gleiten lassen und ihr Telefon abgestellt, um nicht gestört zu werden.
    »Ja, sowohl Annelie als auch Tomas wissen das. Und dass ihr Diane und Alexander helft, ein Haus zu kaufen, ist zwar nett, aber gerecht ist nicht gerade das Wort, das mir dazu als Erstes einfällt. Jetzt muss ich aber weiter. Macht’s gut.«
    »Ja, ich … ich muss wohl auch …«, stammelte Brigitte, die sonst doch unter ständigem Sprachdurchfall litt.
    Sara hatte sie wahrhaftig noch nie so still erlebt. Mit leichten Schritten und einem fast euphorischen Gefühl bog sie von der Fredrik Bagges gata in die Slottsgatan ein. Die beiden Frauen blieben mit aufgerissenen Augen hinter ihr zurück.
     
    Zwanzig Minuten nach Ende der Besprechung in Carstens Zimmer saßen Karin und Rob im Auto nach Marstrand, während Folke an seinem Schreibtisch im vierten Stock des Präsidiums hockte. Das war eine Lösung, die alle drei als ultimativ empfanden. Rob saß mit einem breiten Grinsen am Steuer.
    »Dass du das Gespräch aufgenommen hast. Wirklich super!«
    »Schön, dass du wieder dabei bist. Mit Folke ist es irgendwie nicht dasselbe.«
    »Er liebt ja voll seine Regeln.«
    »Wenn du ›voll‹ sagst, was meinst du damit?«, fragte Karin, und beide lachten. »Also, was diese Sache angeht, dass Siri und Arvid nicht verheiratet waren, frage ich mich, ob die im Pastorat Torsby nicht im Trauungsbuch nachschlagen können, ob da vielleicht etwas anderes bei Arvid Stiernkvist steht. Irgendwie leuchtet es mir sonst nicht ein, dass er einen Ehering am Finger hatte. Wer sollte sich die Mühe machen, ihm den abzunehmen, und weshalb?«
    Inger im Pastorat Torsby klang, als fände sie den Auftrag spannend, und versprach, sich so schnell wie möglich zurückzumelden. Karin konnte förmlich sehen, wie Inger aus dem öden Büroraum stürzte, in dem sie nach Karins Vorstellung ihren Arbeitsplatz hatte, und ins Archiv hinuntereilte, um in den alten staubigen Trauungsbüchern aus den Sechzigern nachzusehen. Karin hatte fast ein schlechtes Gewissen, weil sie Inger gebeten hatte, sich den Zeitraum von 1960 bis 1965 vorzunehmen.
    Sie hielten beim McDonald’s Drive Inn vor Kungälv. Rob bestellte zwei Kaffee, den einen mit viel Milch – Karin brauchte es nicht einmal zu sagen –, und für jeden ein Stück Apfelkuchen.
    Karin wollte gerade einen Schluck nehmen, als ihr Mobiltelefon klingelte.
    »Hier spricht Doris. Doris Grenlund, die

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