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Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Titel: Die Tochter des Leuchtturmmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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einen Ring getragen, aber dass der Ehering, den wir von Roland erhielten, nicht am Finger des Mannes gesessen hätte, sondern gerade erst angefertigt worden sei?«
    »Stimmt. Meinst du, jemand hat ihm den Ring bewusst abgenommen, weil darin der falsche Name stand? Dass dort ›Elin und Arvid‹ gestanden hat?«
    »Das vermute ich. In dem Fall gibt es nur eine Person, der daran gelegen sein konnte, dass die frühere Ehe nicht entdeckt wurde. Ja und der gute Pastor, der also nicht mit Siri, sondern mit Sten verwandt ist«, gab Karin zur Antwort. »Und was bedeutet das?«
    »Das muss ja nichts bedeuten«, erwiderte Rob.
    »Manchmal bist du der gutgläubigste Polizist, den ich kenne«, sagte Karin. »Warum hat ihr der Pastor denn geholfen? Aus Güte, oder weil ihn jemand darum gebeten hat? Sein Bruder zum Beispiel. Nehmen wir an, dass der Bruder diesen Simon um Hilfe bat. Warum hat er das getan? Weil ihm die arme Siri leidtat?«
    Die Pflastersteine waren gefährlich glatt, und einmal musste sich Karin an Robs Jacke festhalten, um nicht auszurutschen. Jetzt öffnete sie die weiße Zauntür zu Martas Garten, trat einen Schritt zurück und schaute nach dem Briefkasten, in dem noch immer Tageszeitung und Post steckten. Rentner waren sonst ziemlich flink draußen, wenn das gelbeAuto auftauchte. Niemand öffnete, als Karin anklopfte, und die Tür, durch die sie kürzlich hineingegangen war, erwies sich als verschlossen. Für seine Größe hatte das Haus ungewöhnlich viele Eingänge, und Karin versuchte es an der nächsten Tür. Die Scharniere quietschten, als sie auf die Klinke drückte und die Tür aufging.
    »Marta, hallo?«, rief Karin.
    »Öh, ja, hallo«, sagte die Frau verwirrt. Sie kam aus dem hinteren Teil des Hauses.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Karin und sah sich im Zimmer um.
    Marta wandte sich ab, bevor sie antwortete.
    »Ja, natürlich, wieso sollte es das nicht sein?«
    »Doris«, gab Karin zur Antwort. »Sie hat sich Sorgen um dich gemacht. Das hier ist übrigens mein Kollege Robert Sjölin.« Sie machte eine Bewegung in seine Richtung.
    Marta nickte ihm zu. Sie hatte ein Handtuch in der Hand, mit dem sie sich abtrocknete.
    »War denn was Besonderes?«, fragte Marta, ohne Rob die Hand zu geben.
    »Du bist nicht ans Telefon gegangen, als Doris anrief«, sagte Karin.
    Im Haus war es ziemlich kühl, und bei der herrschenden Außentemperatur wunderte es Karin, dass Marta kein Feuer gemacht hatte.
    »Ach, das ist eigenartig. Ich glaube nicht, dass es geklingelt hat. Das hätte ich doch hören müssen.«
    »Willst du mal nachsehen, ob es funktioniert?«, fragte Karin.
    Marta stand einen Augenblick da, als hätte sie Karins Frage nicht gehört, bevor sie in den Flur ging.
    »Doch, es scheint zu funktionieren.«
    Rob zeigte auf die Kommode, bei der alle Schubladen herausgezogen waren und deren Inhalt über den Boden verstreut lag.
    »Hat man bei dir eingebrochen?«, fragte er.
    »Nein, nein … ich … ich wollte nur ganz schnell was finden. Ich muss übrigens weitersuchen. Wenn ihr also entschuldigt …«
    »Soll ich dir ein bisschen Holz reinholen?«, fragte Karin.
    »Nein, nicht nötig.« Marta wies auf die Scheite, die im Korb neben dem Kamin lagen.
    »Doris hat gesagt, ihr löst zusammen immer das Kreuzworträtsel in der
Allers
«, fügte Karin noch hinzu und legte die Post auf den kleinen Tisch neben der Tür.
    »O mein Gott, das hab ich total vergessen.« Marta warf erneut einen Blick nach hinten. Sie versuchte es diskret zu tun, aber sowohl Karin als auch Rob bemerkten es.
    »Vielleicht rufst du bei Doris an und redest mit ihr«, sagte Karin.
    »Ich weiß nicht, ob ich es schaffe«, entgegnete Marta.
    Archimedes setzte sich in die Türöffnung, ohne ins Haus zu kommen. Karin sah den Kater erstaunt an.
    »Ja, jedenfalls vielen Dank, dass ihr vorbeigekommen seid.« Marta trieb sie mehr oder weniger hinaus, machte die Tür hinter ihnen zu und schloss ab, ohne die Katze hereinzulassen.
    Karin versuchte vorsichtig durch die Fenster zu schauen, als sie auf das Gartentor zugingen.
    »War das die kleine Frau, die du als fast ebenso nett wie deine Großmutter beschrieben hast?«, fragte er.
    »Ja, aber ich werde meine Meinung wohl revidieren.«
    »Ich muss sagen, dass ich mich ganz eindeutig für Großmutter Anna-Lisa entscheide.«
    »Klar, aber Marta war überhaupt nicht so, als wir uns neulich gesehen haben. Vielleicht mag sie dich nicht?«, sagte Karin und grinste Rob an. Im selben Augenblick rutschte sie auf

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