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Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Titel: Die Tochter des Leuchtturmmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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klingelte. Sie blieb stehen und hörte der aufgeregten Stimme am anderen Ende zu.
    »Wann ist er los?«
    Rob sah sie verwundert an.
    »Du wirst es nicht glauben«, sagte sie nach dem Auflegen.
    »Vermutlich nicht, aber du kannst es mir ja trotzdem erzählen, nur spaßeshalber«, neckte er sie.
    »Willst du es hören, ja?« Karin lächelte.
    »Nun erzähl schon! Your secret’s safe with me.« Er zog die Hand über den Mund, als hätte der einen Reißverschluss,drehte den angeblichen Schlüssel um und warf ihn ins Wasser.
    »Ehrlich gesagt, wegen dem da solltest du mal zum Arzt gehen.«
    Karin berichtete von dem Weiberessen am Wochenende und wie sie Lyckes Schwiegermutter Anita kennengelernt hatte, die mit bei Onkel Bruno gewesen war, und schließlich von dem eben erhaltenen Anruf. Rob hörte immer konzentrierter zu, da die Geschichte ihn mehr und mehr fesselte. Die Schranken an der Fähre wurden bereits heruntergelassen, aber der Fährmann war offenbar guter Laune und wartete auf die beiden. Karin winkte zum Dank.
    Anita trug noch ihre Straßenkleidung, als sie bei ihr ankamen. Die rote Daunenjacke gab ein Rascheln von sich, wenn die Arme die Seiten berührten.
    »Können wir uns irgendwo hinsetzen?«, fragte Karin, nachdem sie Rob vorgestellt hatte.
    »Ja, ja, natürlich.« Anita ging ihnen voran in die Küche. Die war sonnengelb und gemütlich, hatte großzügig bemessene Arbeitsplatten und eine Kücheninsel in der Mitte.
    Das Fensterbrett an der Spüle war vollgestellt mit Trinkgläsern. In jedem von ihnen steckten drei, vier Geranienableger im Wasser. Alle hatten bereits Wurzeln, und man hätte sie besser sofort in einen eigenen Topf mit Erde pflanzen sollen.
    »Berichte noch mal ganz von vorn«, sagte Karin und setzte sich auf die abgebeizte Küchenbank, deren Holz knackte.
    Anita zögerte, aber nur eine Sekunde. Dann begann sie von dem Brief zu reden, berichtete von der Fahrt nach Vinga, der Schatzsuche und wie sie am Ende das verliehene Logbuch zurückerhalten hatten.
    »War es das Buch, das Bruno Malmer ausgeborgt hatte?«, fragte Karin.
    Anita nickte und erklärte, dass sie jede Menge Bücher durchgesehen und sogar die Seite des Bootsmodells abgesuchthatten. Sie lächelte, als sie daran dachte, wie viel Spaß das gemacht hatte.
    »Und was ist heute passiert?«, wollte Karin wissen.
    Anita wurde sofort wieder ernst.
    »Per sollte heute aus London zurückkommen, und als Erstes wollten wir versuchen, diesen Ort zu finden, von dem wir glaubten, dass er im Logbuch erwähnt wird, und dann wollten wir dorthin fahren, um zu sehen, ob es da wirklich etwas gibt.«
    »Du und dein Mann, ihr wolltet also mit eurem Boot fahren?«
    Anita nickte.
    »Aber er ist nicht gekommen. Ich dachte, er hätte sich verspätet und den Rückflug verpasst. Das ist früher schon vorgekommen. Ich habe ihn auf dem Handy angerufen, aber das war ausgeschaltet. Das ist es sonst nie.«
    »Okay«, sagte Karin. »Und dann hat er angerufen? Entschuldige, Anita, was habt ihr denn für ein Boot? Wir werden nachsehen, ob es noch da ist.«
    »Das habe ich schon getan. Es ist noch da. Ein Targa 37. Normalerweise liegt es unterhalb von Paradisparken am Grand Hotel, doch im Augenblick befindet es sich am Wartungskai der Werft Ringen. Wir sind nur ein einziges Mal rausgefahren, und da gab es ein Problem mit dem Bugpropeller.«
    Karin nickte und notierte alle Uhrzeiten, die Anita erwähnt hatte.
    »Was hat er bei dem Anruf gesagt?«, fragte sie.
    »Das ist ja das Seltsame. Er hat gesagt …« Anita brach die Stimme, und sie schwieg, um sich zu sammeln. »Entschuldigt.« Sie erhob sich und ging zur Spüle, drehte den Hahn auf und ließ das Wasser eine Weile laufen, bevor sie ein Glas füllte und es austrank.
    »Er hat gesagt: ›Anita, es tut mir leid, aber das mit der Bootstour wird nichts. Ich bin etwas spät dran und muss zueiner Sitzung.‹ Er sprach so gekünstelt, und es war zu hören, dass er etwas sagen wollte, was er nicht konnte. Ich wollte ihm so gern erzählen, dass ich einen Anhaltspunkt gefunden hatte, eine Position, die in der Bibliothek hinter der Täfelung notiert gewesen war, aber er hat mich die ganze Zeit unterbrochen, so dass ich keine Möglichkeit hatte, und das schien er absichtlich zu tun.«
    »War das alles, was er gesagt hat? Dass er spät dran ist?«, fragte Karin skeptisch.
    »Nein, nein. Er sagte, er habe die Nummer von
Pierre
François Lolonois nicht dabei, und falls der anrufe, solle ich sagen, dass sich Per etwas verspäte

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