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Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Titel: Die Tochter des Leuchtturmmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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dürft und was nicht, entnehmt ihr dem detaillierten Bauplan. Da euer Haus nicht unter Bestandsschutzsteht, dürft ihr es zum zweistöckigen Haus umbauen, man muss nur auf den Abstand vom Erdboden draußen bis zur oberen, oder war es die untere Balkenschicht, achten. Aber was das Bauamt genehmigt, ist immer sehr willkürlich, ich weiß noch, als Krille und ich umbauen wollten …«
    Obwohl Karin eben erst gekommen war, hatte sie von Therese und ihrem Krille schon genug. Es war ein merkwürdiges Gefühl, so viel von einer Person zu wissen, die man gerade erst fünf Minuten kannte. Dachgauben und Baugenehmigungen lagen von ihrer Wirklichkeit mit dem Boot als Bleibe weit entfernt. Ich bin wie eine Schnecke mit dem Haus auf dem Rücken, dachte Karin. Einerseits gefiel ihr die Vorstellung von einem beweglichen Zuhause, andererseits hatte es auch etwas von Entwurzelung. Sie konnte jederzeit aufbrechen und weitersegeln, es gab nichts, was sie an den Ort band, außer den Leinen, die die
Andante
am Anleger festhielten. Es war halb neun geworden, als Lycke die Suppe das letzte Mal umrührte, den Dill grob hackte, ihn über das Gericht streute und den Topf ins Esszimmer trug.
    »Bitte sehr.« Lycke lächelte und gab Annelie die Suppenkelle.
    Aus einem Korb, der mit einem karierten Küchenhandtuch bedeckt war, duftete es nach frisch gebackenem Brot. Von dem Wein fühlte sich Karin allmählich ganz benommen. Außerdem hatte sie nichts gegessen, seit sie nach dem Besuch im Schloss Läckö bei McDonald’s in Lidköping haltgemacht hatten, was schon eine ganze Weile zurücklag.
    »Ich begreife nicht, wie du das schaffst, Lycke«, sagte Annelie. »Auch noch gebacken hast du, was für ein Luxus!«
    »Meine Schwiegermutter hätte eine Woche dafür gebraucht. Mal so eben jemanden einladen, geht überhaupt nicht«, sagte Sara.
    »Vergiss nicht, dass du von meiner Mutter sprichst«, sagte Annelie, fuhr dann aber fort, »allerdings muss ich dir darin recht geben.«
    Sara drehte sich zu Karin um: »Kannst du folgen? Annelie ist die Tochter von Siri und Waldemar. Die hast du ja kennengelernt. Ja, wie du siehst, ist man hier informiert«, sagte sie weiter, als sie Karins verwundertes Gesicht sah. »Diane ist Annelies große Schwester, und Annelie und ich sind Schwägerinnen. Ich bin verheiratet mit Annelies Bruder Tomas.«
    Karin nickte und tat, als wischte sie sich eine Schweißperle von der Stirn.
    »Wenn ihr so weitermacht, brauche ich noch Papier und Stift«, sagte sie scherzhaft.
    »Wo wir nun schon angefangen haben, kann ich auch noch erzählen, dass Lycke mit Martin verheiratet ist, den du gerade getroffen hast. Seine Eltern heißen Per und Anita und wohnen auf der anderen Seite des Wassers. Marstrand ist ja ein kleiner Ort, und die Leute wissen fast alles voneinander«, mischte sich Hanna ein. Sie wirkte sympathisch, und der Schalk saß ihr in den Augen.
    »Warte erst, wenn sie damit loslegen, wer hier von wem Cousin und Cousine ist«, sagte Sara.
    Karin nickte von neuem. Manchmal geriet sie in knifflige Situationen, wie jetzt gerade, da sie zum Abendessen mit der Tochter und der Schwiegertochter von Leuten zusammensaß, die sie verhört hatte. Besonders, weil sie nun wusste, dass Siri nie mit Arvid verheiratet war.
    »Vergiss das jetzt.« Lycke knuffte sie in die Seite, als könnte sie ihre Gedanken lesen.
    »Wirklich leckeres Essen und ganz tolles Brot«, sagte Karin in Ermangelung einer besseren Antwort.
    »Wie schön! Nimm gern noch mehr.« Lycke lächelte und erhob ihr Weinglas, um ihr zuzuprosten.
     
    Die Kaffeemaschine mahlte dröhnend die Bohnen durch und brühte ganz köstlichen Kaffee. Lycke schäumte die Milch auf, dekorierte die Tassen sorgfältig damit und streute Zimt in Form eines Sterns obenauf. Der Kaffeeduft breitete sich vonder Küche ins Esszimmer aus. Nach einer Unterbrechung durch zwei Ehemänner, die am Telefon wissen wollten, wo der Brei beziehungsweise die Schlafanzüge waren, konnten sie den Nachtisch genießen.
    Annelie drehte sich zu Karin hin.
    »Darf man fragen, wie es mit der polizeilichen Ermittlung vorwärtsgeht?«
    »Das darfst du, aber leider kann ich nicht sehr viel sagen«, erwiderte Karin.
    »Aha, die Geheimhaltung«, sagte Annelie.
    »Na ja, eher, dass es nicht sehr viel zu sagen gibt. Dass es um Arvid Stiernkvist geht, ist ja nicht gerade ein Geheimnis.«
    »Die legendäre Familie Stiernkvist.«
    Alle Blicke richteten sich auf Lycke.
    »Onkel Bruno, ihr wisst schon«, sagte sie, was hier und

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