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Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Titel: Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Tritt vor, Mann.«
    Es war Biredh. Ein Diener führte ihn in die Mitte der Tafel. Eine Geschichte wird mich ablenken, dachte Maru. Aber sie wusste, dass das nicht stimmte. Muqtaq. Der Name brannte in ihrem Kopf. Er würde sterben – und es war ihre Schuld.
    »Nun, Alter, willkommen in unserer Mitte«, hieß der Immit Biredh heiter willkommen. »Was hast du uns mitgebracht? Was willst du erzählen? Wir sind begierig auf eine gute Geschichte.«
    »Ich danke dir für die Einladung, Herr«, erwiderte Biredh. »Ich hatte nach dem Tod meines Herrn Utu-Hegasch schon die Hoffnung aufgegeben, noch einmal vor so edler Runde sprechen zu dürfen. Dies war ein gastliches Haus, als Raik Utu noch lebte.«
    »Und ich bin mir sicher, es wird wieder eines werden, wenn der neue Raik ernannt ist.« Der Immit lächelte, wenn auch ohne Humor, wie Maru fand. »Wer immer das sein mag.«
    »In dieser Hoffnung sind wir vereint, Herr«, sagte Biredh. »Wenn ihr erlaubt, ihr Herren, werde ich meine bescheidenen Gaben bemühen und euch vom Helden Tiuf erzählen und wie sich die göttliche Skalwala in ihn verliebte. Es ist eine Geschichte, die in dieser Gegend gern gehört wird, denn Skalwala war die Alfholde des Baches, der einst durch das Gräbertal floss und heute ausgetrocknet ist. Höret denn, wie es dazu kam.«
    Das war eine Geschichte, die Maru nicht kannte, und sie hätte sie unter anderen Umständen sicher sehr genossen. Der Alte war ein guter Erzähler. Seine Stimme hatte die Fähigkeit, den Zuhörer tief im Inneren zu berühren. Man konnte dabei alles vergessen. Und das war genau das, was sie jetzt brauchte.

    Biredh erzählte aus der Jugend des Helden, der aus seiner Heimat auszog, um mit Ungeheuern zu kämpfen und dabei mehr der List als seinem Speer vertraute. Maru versuchte, sich Tiuf vorzustellen, doch sie vermochte es nicht. Sie hörte Biredhs Stimme, aber sie hatte Mühe, ihm zu folgen. Der Name Muqtaq quälte sie. So konnte es nicht weitergehen.
    »Verzeih, Onkel«, flüsterte sie, »aber ich muss an die frische Luft.«
    »Ist dir übel? Überfressen hast du dich aber nicht«, sagte Tasil leise mit einem Blick auf die kaum angerührten Speisen auf ihrem Teller. »Aber verschwinde nur, bevor du mich hier blamierst.«
    Maru stand leise auf und huschte zu einem Seitenausgang. Für einen winzigen Augenblick schien es ihr, als würde die Erzählung des Alten stocken. Sie blickte zurück.
    Er stand dort im Schein der Fackeln und lächelte versonnen. »Und so kam er in dieses Land und an diesen Bach, in dem die Alfholde Skalwala wohnte und die Fischer des nahen Dorfes schützte. Denn die Stadt Serkesch gab es seinerzeit nicht, und noch viele Menschenalter würde es dauern, bis die Akkesch dieses Land betraten.«
    Maru verließ den Saal. Als sie die Sterne am Nachthimmel sah, holte sie erst einmal tief Luft. Hier war es viel leichter zu atmen als in dieser Halle voller Feindseligkeit – mochte Biredh erzählen oder nicht.
    Eine der Wachen bemerkte sie und starrte sie stirnrunzelnd an. Vielleicht wusste er nicht recht, was er von dem ärmlich gekleideten Mädchen, das aber offenbar keine Sklavin oder Dienerin war, zu halten hatte. Aber dann tat er diese Frage mit einem Schulterzucken ab und wandte sich wieder seinen Kameraden zu. Maru überlegte kurz, einen der Krieger nach Muqtaqs Kammer zu fragen. Doch ihr war klar, dass das wirklich keine gute Idee wäre.
    Sie lief ein Stück den Gang hinab. Rechts und links gab es weitere
Kammern. Sie hörte Gemurmel durch eine der Türen, die eine Winzigkeit offen stand, warf einen schnellen Blick durch den Spalt und erschrak. Dort waren noch mehr Krieger versammelt. Alle trugen sie die geschwärzten Waffen des Immit. Sie eilte weiter. Viel Zeit würde sie nicht haben. Als sie um die nächste Ecke bog, wäre sie um ein Haar mit einem Sklaven zusammengestoßen. Es war ein älterer, kleiner Mann, der unter einer riesigen Platte mit Süßspeisen ächzte.
    »Verzeih, Herrin!«, rief er, als er ihr im letzten Augenblick auswich.
    Maru konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er hatte sie »Herrin« genannt. Bevor er verschwinden konnte, packte sie ihn am Ärmel. »He, du!«, sagte sie. Das Wort »Sklave« kam ihr allerdings nicht über die Lippen.
    »Ja, junge Herrin?«, keuchte der Mann. Die Platte sah wirklich schwer aus.
    »Wo finde ich Schab Muqtaq?«
    »In seiner Kammer oder in der Wachstube nehme ich an, junge Herrin.«
    »Und wo finde ich die?«
    »Oh, das ist einfach. Am Ende des Ganges

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