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Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Titel: Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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wären wohl auch nicht sehr willkommen dort. Siehst du dort vor uns den Höhenzug?«
    Im Dunkel zeichneten sich halblinks die schwarzen Ausläufer des Glutrückens vor ihnen ab. Maru nickte stumm.
    »Wir halten uns nördlich davon. Du kannst also beruhigt sein. Es liegt ein halbes Gebirge zwischen uns und der Stadt.«
    Maru hätte diese lang gezogene Hügelkette nicht unbedingt als Gebirge bezeichnet, trotzdem war sie froh, die Felsen zwischen sich und der Stadt zu wissen.
    Tasil ließ das Pferd in Trab fallen. Es ging jetzt gerade nach Westen, genau auf den tief stehenden Mond zu. Maru schloss die Augen und klammerte sich an Tasils Rücken fest. Es war schön, den warmen Wind auf der Haut zu spüren, dem gleichmäßigen Klang der Hufe zu lauschen und sich durch die Nacht tragen zu lassen.
    Plötzlich war ihr, als würde etwas nicht stimmen. Sie biss sich auf die Lippen und horchte genauer. Da war der Klang der Hufe auf der weichen Erde, der Schlag ihres eigenen Herzens – und dann war da noch etwas. Sie blickte sich um. Sie hatten inzwischen die Ausläufer der Felsen umrundet. Kein Feuer leuchtete am Horizont. Die Ebene hinter ihnen lag im ungewissen Sternenlicht. Und doch war ihr, als würde sich dort etwas bewegen. Sie starrte in die Finsternis. Dann war sie sich sicher.
    Sie zupfte Tasil am Umhang. »Onkel, wir werden verfolgt.«

    Tasil drehte sich überrascht um. Er ließ das Pferd kurz in Schritt fallen, dann hielt er sogar an. Das Tier tänzelte und schnaubte nervös. Er suchte die Dunkelheit ab. »Ich sehe nichts.«
    »Dort! Zwei Reiter!«
    Jetzt sah Tasil sie auch. Er stieß dem Pferd die Fersen in die Flanke.
    »Lauf! Los, lauf!«
    Das Tier tänzelte einen winzigen Augenblick auf der Stelle, und dann sprang es vorwärts. Sie schossen im Galopp durch die Nacht.
    Maru wäre beinahe hintenübergefallen. »Wer kann das sein?«, rief sie und klammerte sich ängstlich an Tasil fest.
    »Hakul.« Es klang wie ein Fluch.
    Tasil legte sich weit vornüber in den Sattel und ließ dem Pferd die Zügel locker. Unruhig blickte er zurück. Auch Maru drehte sich immer wieder um. Die Punkte waren kleiner geworden. Fast sah es so aus, als könnten sie sie abschütteln. Aber dann tauchten sie wieder auf, zwei schwarze Flecken am Rande der Nacht.
    »Sie holen auf!«, rief Maru.
    Sie hatte Angst. In Akyr waren viele Geschichten über die Hakul erzählt worden. Es waren böse Geschichten über einen heimtückischen Feind. Und immer schwang eine gewisse Achtung, ja beinahe Bewunderung mit. Die Hakul waren grausam, aber sie waren auch unvergleichliche Reiter. Sie waren hinterlistig, aber niemand konnte besser mit dem Bogen umgehen. Ihre Hornbögen waren fast so berühmt wie ihre Dolche, und ihre Pfeile flogen weiter als jeder Pfeil, den je ein Budinier von der Sehne geschnellt hatte. Maru sah immer wieder zurück. Sie ritten dicht unter den Hügeln, die hier steil aufstiegen, und gelegentlich verschwanden die Verfolger in den nächtlichen Schatten. Aber immer wieder tauchten sie auf, stets eine Winzigkeit näher als zuvor.
    Plötzlich riss Tasil heftig am Zügel des Pferdes, es bremste aus
vollem Lauf, schnaubte widerwillig, dann rammte Tasil ihm die Fersen in die Flanken und trieb es nach links in eine dunkle Einkerbung in den Felsen. Es war der Eingang zu einer Schlucht. Maru blickte zurück. Sie konnte die Verfolger gut erkennen. Sie waren so nah, dass sie schon Pferd und Reiter unterscheiden konnte. Es war unmöglich, dass sie ungesehen in diese Schlucht entkamen.
    »Sie haben uns gesehen«, flüsterte sie. Die Angst hatte sich auf ihre Stimme gelegt.
    »Spring ab, schnell!«, befahl Tasil und hielt das Pferd an.
    Maru sprang, und Tasil folgte ihr.
    »Los!« Er gab dem Pferd einen leichten Schlag auf die Hinterhand. Es lief in die dunkle Schlucht, aber schon nach wenigen Schritten wurde es langsamer und blieb stehen. Maru sah den Grund: Das, was sie für eine Schlucht gehalten hatte, war in Wirklichkeit nur eine kleine Einbuchtung in den Felsen. Sie saßen in der Falle.
    »Lauf dort hinüber und versteck dich hinter dem Felsbrocken dort!«, zischte Tasil.
    Maru wollte loslaufen, doch er hielt sie noch einmal fest.
    »Wenn ich deinen Namen rufe, zeigst du dich und schreist einmal laut. Aber nur einmal, hörst du? Und dann gehst du sofort wieder in Deckung. Los jetzt!«
    Maru rannte. Sie hörte schnellen Hufschlag und das Schnauben von Rössern. Es war, wie sie es gedacht hatte, die Verfolger hatten ihren Haken bemerkt. Maru

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