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Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Titel: Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Kopf zurück. Sekunden später schwirrte ein erneuter Pfeilhagel, dieses Mal jedoch in flacher Flugbahn, durch das Tor. Wie Hagelkörner prasselten die Pfeile gegen die Säulen, die Ziegel, wurden abgelenkt und taumelten auf die Verteidiger nieder, ohne Schaden anzurichten. Die Geschosse, die durch das Tor flogen, sprangen über das Pflaster wie die Steine, die Maru manchmal flach über den Fluss geworfen hatte.
    Schließlich sah der Feind offenbar ein, dass den Verteidigern mit Pfeilen nicht beizukommen war, denn der Beschuss hörte auf. Maru hörte viele Männer, die vor dem Tor hin und her hasteten. Befehle wurden gerufen. Offenbar hatten Numurs Schabai einen neuen Plan gefasst. Dumpfes Stampfen erklang. Es mussten viele Füße sein, die da im Gleichschritt näher kamen. Sehen konnte Maru sie noch nicht. Da verließ sie die Kraft, sie konnte sich nicht länger an der Kante halten und rutschte hinab.
    »Sie halten sich gut«, informierte sie die anderen in der Grube. Aber auch diese Nachricht nahmen die Sklaven mit Gleichmut auf. Keiner von ihnen stellte eine Frage. Sie blickten nicht einmal auf. Maru sprang noch einmal hoch. Sie konnte nicht anders, ein seltsames Fieber hatte sie erfasst. Das Stampfen hatte das Tor erreicht.
    Jetzt sah sie es. Eine dicht gedrängte Masse von Leibern rückte heran. Sie marschierten geduckt, ihre Schilde überlappten sich, und nur die Spitzen vieler Speere ragten hervor. Iddins Schab hielt seine Männer zurück und ließ Numurs Krieger herankommen. Erst im letzten Moment gab er mit einem Handzeichen einen Befehl, und sie warfen sich in den Eingang. Schild krachte auf Schild, Speere splitterten, Männer stöhnten. Das Portal war schmal. Es waren nicht mehr als vier oder fünf Männer nötig, um es zu verteidigen. Iddins Krieger standen in doppelter Reihe und versuchten, den übermächtigen Feind zurückzudrängen. Der anmarschierende
Wall von Schilden, Speeren und Leibern war viele Reihen tief, aber es schien, als würde ihm die Zahl nichts nutzen. Die eisernen Schwerter der Verteidiger zerhackten die Schilde der Angreifer. Die Vorwärtsdrängenden mussten über ihre gefallenen Kameraden steigen, und fast sah es so aus, als könnten Iddins Krieger die Oberhand behalten – aber da ertönte weit hinter den ineinander verkeilten Kämpfern ein Kommando.
    Plötzlich wurde einer von Iddins Männern von einer unsichtbaren Gewalt zurückgeworfen. Er taumelte, drehte sich langsam um die eigene Achse und fiel. Maru konnte sehen, dass ein Pfeil seine Stirn durchbohrt hatte. Dutzende Pfeile schwirrten jetzt durch den Eingang und in die Reihen der Kämpfer. Männer schrien, und es waren nicht nur Iddins Krieger. Vielleicht verloren die Angreifer bei diesem rücksichtslosen Beschuss sogar mehr Männer als ihre Gegner.
    Für einen Augenblick geriet der Kampf ins Stocken. Als der nächste Pfeilhagel heranrauschte, ließen die Kämpfer voneinander ab, duckten sich und suchten hinter ihren Schilden Deckung. Dann brüllte jemand einen Befehl, und ein Brüllen aus vielen Kehlen antwortete. Die hinteren Reihen des Schildwalls drängten mit aller Macht nach vorne. Die Verteidiger konnten den Ansturm nicht mehr aufhalten. Fast alle waren schon verwundet, einige gefallen. Iddins Männer wurden zurückgedrängt und standen jetzt einzeln gegen eine vielfache Übermacht. Sie wehrten sich noch, aber der Kampf war entschieden.
    Maru sah, wie Iddins Schab, der schon aus mehreren Wunden blutete, am Hals von einem Wurfspieß durchbohrt wurde und zusammenbrach. Es war ein entsetzlicher Anblick. Sie rutschte zurück in die Grube und wollte nichts mehr sehen. Das Fieber, das sie gepackt hatte, war verflogen. Die Felsen hallten noch für eine kurze Weile wider vom Echo des Kampfes. Dann erstarb die Schlacht.

    Maru setzte sich auf den Boden. Sie zitterte am ganzen Leib. Die anderen stellten immer noch keine Fragen. Draußen wurden nach dem Sieg Befehle gebrüllt, aber es gab keinen Jubel. Verwundete stöhnten, doch man schien sie bereits vom Kampfplatz zu tragen. Das hörte Maru aus dem Durcheinander zumindest heraus. Es mussten viele Krieger da draußen sein. Sie hasteten hierhin und dorthin und schienen alles nach Malk Iddin abzusuchen. Einer Eschet wurde befohlen, in das offene Grab von Raik Utu vorzudringen. Doch die Männer zögerten.
    »Was ist mit dem Thymanbadh?«, fragte einer.
    »Er hat sein Wort noch nicht gefressen und schläft, ihr Schafsköpfe. Also los, beeilt euch!«
    Maru sah, wie sich die Männer

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